Forschungsschwerpunkt Forst- und Holzwirtschaft - Verfahren, Technik, Wertschöpfung
Im Zusammenhang mit Klimaschutz-, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitszielen wachsen die gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald. Die neuen Herausforderungen insbesondere unter dem Gesichtspunkt des Klimawandels erfordern Strategieanpassungen bisheriger Waldbewirtschaftungskonzepte und Wertschöpfungsketten der Holzwirtschaft. Die HFR greift diese gesamtgesellschaftlich relevanten Fragen auf und verbindet hierbei wissenschaftliche Expertise mit höchster praktischer Relevanz. Hiermit kann Sie mit eigenen Forschungsergebnissen den großen Bedarf an kurzfristigen Entscheidungshilfen für jene Akteure bereitstellen, die mit den aktuellen Krisen zu kämpfen haben.
Auf dem Weg zu einer postfossilen, biobasierten Wirtschaft kommt dem Rohstoff Holz eine besondere Bedeutung zu. Daher müssen umwelt- und ressourcenschonende Verfahren zur Verwendung von Holz und zur Entwicklung innovativer Produkte gestaltet werden. Gleiches gilt für neue Konzepte im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft.
Insbesondere in folgenden konkreten wissenschaftlichen Themenfeldern ist die HFR hierbei aktiv:
- Entwicklung von Zukunftskonzepten für die Waldbewirtschaftung.
- Entwicklung von Konzepten zur Früherkennung, Prognose und Bewältigung von Extremereignissen wie Waldbrand, Dürren und daraus resultierenden Waldschäden.
- Waldnaturschutz und Wildtiermanagement.
- (Forst-)politische Themen der Wald- und Holzwirtschaft (Zertifizierung, CO2-Emissionshandel).
- Organisations- und Prozessoptimierung in der Wald- und Holzwirtschaft (Ernteverfahren, Digitalisierung, Logistik etc.)
- Holzbasierte Bioökonomie - Ressourcenschonende Verfahren zur Holzverwendung und zur Entwicklung innovativer Produkte sowie neuer Konzepte im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft bei Holznutzungen.
- Holzverwendung im Bauwesen, insbesondere in urbanen Räumen, als bedeutendes klimapolitisches Ziel bei der Erreichung eines CO2-neutralen Gebäudebestand.
- Aktuelle Projekte
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Aktuelle Projekte im Forschungsschwerpunkt Forst- und Holzwirtschaft
Im Dialog zu neuen Angeboten für Waldbesitzende [DIANA] mehr weniger
Mittelgeber/Projektträger:
Das Projekt wird unter dem Dach der Waldstrategie Baden-Württemberg umgesetzt und durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gefördert. Die Förderung wird aus Landesmitteln finanziert, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.
Laufzeit:
01.07.2024 – 30.06.2026
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Christoph Schurr
Projektpartner:
Universität Freiburg, Professur für Forst- und Umweltpolitik
unique land use GmbHProjektmitarbeiter/innen:
M.A. Elias Hechinger
Beschreibung:
Unter dem Einfluss von Agrarstrukturwandel und Urbanisierung der Gesellschaft schreitet die Fragmentierung des Kleinprivatwaldes voran. Daraus hat sich eine große Bandbreite von Bewirtschaftungsformen und –intensitäten sowie Eigentümerzielen und damit eine Eigentumsstreuung über viele gesellschaftliche Gruppen herausgebildet. Aus eigentumspolitischer Perspektive kann diese Entwicklung positiv gesehen werden. Vor dem Hintergrund der zunehmenden gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald und dem zunehmenden Anpassungsdruck durch Klimarisiken stellt sie die Akteure der Forstpolitik aber vor große Herausforderungen.
Strukturelle Hemmnisse im sehr kleinteiligen Waldbesitz beeinträchtigen die Effizienz und die Umsetzbarkeit eines Waldmanagements im Privatwald. Eine zielgruppenangepasste Kommunikation, die die Motive der Waldbesitzenden berücksichtigt, gemeinschaftliche Bewirtschaftung kleinstrukturierten Waldbesitzes und neue Kooperationsformen bieten vielversprechende Lösungen, um diese Probleme zu überwinden und somit eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sicherstellen zu können.
Ziele des hier beschriebenen Forschungsprojekts sind, Interessen und Bedürfnisse von Waldbesitzenden zu erkunden, die durch das bestehende Instrumentarium der Kleinprivatwaldpolitik bisher wenig angesprochen werden und Kooperationsformen (weiter) zu entwickeln, die geeignet sind, diese Waldbesitzenden zu beraten und ihnen Handlungsfähigkeit zu geben.
Die spezifische Zielsetzung im Arbeitspaket der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg besteht darin, in mindestens einem noch auszuwählenden Pilotort bzw. einer Pilotregion in Baden-Württemberg mit lokalen/ regionalen Akteuren, die über Erfahrung im Bereich kommunale Entwicklung, Genossenschaftswesen und Gemeinwohlökonomie verfügen, eine kooperative Organisation zu initiieren. Diese soll Modelle regionalen Engagements für Wald und Landschaft entwickeln. Das Angebot zur Beteiligung und zum Engagement richtet sich an Waldbesitzende und Nicht-Waldbesitzende, zentral ist somit die sektorenübergreifende Einbindung diverser Akteure u.a. aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich.
Stoffliche Verwendung von Gebrauchtholz als Bauprodukt, mit Auf- und Weiterverarbeitung in Handwerksbetrieben [StoGBau] mehr weniger
Mittelgeber:
Gefördert wird das Vorhaben durch die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Zirkuläres Bauen: Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft“.
Laufzeit:
01.07.2024 – 30.06.2026
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Marcus Müller
Projektpartner:
Zimmerei- und Schreinereibetrieb Bühler Bau aus Reutlingen
Projektmitarbeiter/innen:
M.Sc. Melissa Christ
Beschreibung:
Zum 01.07.2024 startete das Projekt StoGBau „Stoffliche Verwendung von Gebrauchtholz als Bauprodukt“ unter der Leitung von Prof. Dr. Marcus Müller. In dem geplanten Forschungsvorhaben soll die stoffliche Wiederverwendung von Gebrauchthölzern nach deren Rückbau untersucht werden. Ebenso zu ermitteln sind die technische Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit.
Die steigende Häufigkeit von Schadereignissen und der parallele Export des Rohstoffes Holz in die USA und nach China haben in den letzten Jahren zu einem relevanten Rohstoffmangel geführt. Daraus resultierend haben sich die Preise und Verfügbarkeit verändert, was unmittelbar eine Änderung der Angebotslage mit sich gezogen hat. Durch die stoffliche Nutzung von Altholz (Kategorie A1 bis A3) im Baubereich ist es möglich, eine Angebotserhöhung und somit eine Entspannung der Angebotssituation zu schaffen. Bisher ist eine (Wieder-)Nutzung von Altholz aus dem Rückbau aufgrund der gesetzlichen Regelungen nicht möglich. Durch eine anstehende Novellierung der Altholzverordnung soll diese Opportunität geschaffen werden.
Aus Rückbauten anfallendes Altholz soll aufbereitet werden, um es in zukünftigen Bauprojekten als Bauprodukt verwenden zu können. In einem ersten Schritt werden die verfügbaren Sortimente bewertet und geeignete Rohstoffe ausgewählt. Damit der Rohstoff den Anforderungen der Wiederverwendung genügt, sind z.B. eine Reinigung der Oberfläche und eine Erkennung von Holzschutzmitteln sowie von Metallteilen notwendig. Anschließend erfolgt eine Sortierung zu geeigneten Bauprodukten. Schließlich wird eine Bewertung der Wiederverwendung hinsichtlich Kosten, Ausbeute und Qualität der Endprodukte vorgenommen. Das zu entwickelnde Verfahren soll insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmen mit handwerklicher Struktur ausgerichtet sein. Ein (digitales) Praxishandbuch soll das erarbeitete Wissen wiedergeben und mithilfe der Transferkanäle der Hochschule kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.Buche und Eiche im Trockenstress: Kombiniertes Monitoring zur Ursachenforschung von Waldgesundheit und Maßnahmenergreifung gegen Risiken des Klimawandels [DryTrees] mehr weniger
Mittelgeber:
Baden-Württemberg Stiftung gGmbH
Laufzeit:
Februar 2024 - Januar 2027
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein (Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg)
Projektpartner:
Universität Tübingen
Stadt HechingenProjektmitarbeiter/innen:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Dr. Armin Niessner
Stefan EhekircherBeschreibung:
Das, von der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH geförderte, Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit der Frage der Zukunftsfähigkeit von Eichen und Buchen unter den prognostizierten Klimaveränderungen und der daraus resultierenden regionalen Anbauwürdigkeit im Wald der kommenden Jahrzehnte in Deutschland. Buchen und Eichen stellen bedeutende einheimische Laubbaumarten dar, deren Wachstum durch den Klimawandel vor erhebliche Herausforderungen gestellt wird. Insbesondere höhere Temperaturen und längere Trockenphasen werden erwartet, was in Abhängigkeit von der Bodenart zu zusätzlichen Schwierigkeiten führt. Die verschiedenen Bodenarten - von Sand über Schluff zu Ton - weisen Unterschiede in Eigenschaften wie Wasserdurchlässigkeit, Durchlüftung, Durchwurzelbarkeit, pflanzenverfügbares Wasser, Porenvolumen und Wasserhaltevermögen auf. Um den Wasserhaushalt und das Wachstum der Bäume zu beurteilen, werden Messungen des Stammradius und des Saftflusses durchgeführt. Durch die Analyse dieser Parameter lassen sich Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand und die Anpassungsfähigkeit der Bäume ziehen. Während die meisten existierenden Forschungsarbeiten vorwiegend einzelne Parameter der Baumgesundheit untersuchen, stützt sich das Projekt auf einen integrierten Ansatz von Messanordnungen mehrerer Sphären (Vegetation, Boden, Klima) und der Betrachtung ihrer Wechselwirkungen auf ausgewählten Versuchsflächen bei Hechingen. Auf diese Weise sollen datengestützte Erkenntnisse zur Klima-Wuchssensitivität beider Baumarten in Bezug auf die vorherrschenden Standortbedingungen gewonnen und kombiniert werden. Die Verknüpfung ökophysiologischer Sensorik (zeitlich hoch aufgelöster Stammzuwachs und Xylemfluss) mit geländeklimatologischen Messungen (Luft- und Bodenwasserhaushalt) und bildgebender Fernerkundung (durch hyperspektrale luftgestützten Bildaufnahmen und Zeitreihen von Satellitendaten) entlang ausgewählter Standortgradienten erlaubt die Analyse der witterungs-, bodenfeuchte- und bodenartspezifischen Trockenstressanfälligkeit von Buchen und Eichen. Aus den dadurch gewonnenen Informationen können Rückschlüsse auf die Auswirkung extremer Trockenjahre und die Erholungsfähigkeit älterer Waldbestände dieser Baumarten in Abhängigkeit vom Standort gezogen werden. Die Erkenntnisse werden herangezogen, um das regionale Anbaurisiko unter dem prognostizierten Klimawandel abzuschätzen und um regionale Anbau- und Pflegeempfehlungen für den Wald der Region anzugeben, und so einen kosteneffektiveren und klima-resilienteren Waldbau zu ermöglichen.
The project addresses the question of future silviculture of oaks and beeches under the projected climate changes and the resulting regional suitability in the forests of Germany over the coming decades. Oaks and beeches are significant native deciduous tree species whose growth is being significantly challenged by climate change. Higher temperatures and longer with more frequent dry periods are particularly expected, which will lead to additional difficulties depending on the soil type. The different soil types - ranging from sand to silt and clay - exhibit differences in properties such as water permeability, aeration, root penetration, plant-available water, pore volume, and water retention capacity. To assess the water balance and the growth of the trees, measurements of stem radius and sap flow are conducted. By analyzing these parameters, conclusions can be drawn about the health and adaptability of the trees. While most existing research predominantly examines individual parameters of tree health, this project relies on an integrated approach of measurement arrangements from multiple spheres (vegetation, soil, climate) and considers their interactions on selected experimental plots near Hechingen. In this way, data-supported insights into the climate-growth sensitivity of both tree species concerning the prevailing site conditions are to be obtained and combined. The linkage of ecophysiological sensors (highly resolved temporal stem radial growth and xylem flow) with field-climatological measurements (air and soil water balance) and remote sensing imaging (through hyperspectral airborne images and time series of satellite data) along selected site gradients allows for the analysis of the weather-, soil moisture-, and soil type-specific drought stress susceptibility of oaks and beeches. From the information thus obtained, conclusions can be drawn about the impact of extreme drought years and the recovery capacity of older forest stands of these tree species depending on the site. The findings will be used to estimate risks of regional forestry under the projected climate change and to provide regional recommendations for forest management of the region, thus enabling more cost-effective and climate-resilient forestry.
Ökobilanzieller Vergleich von Gebäuden der öffentlichen Hand aus Holz und aus mineralischen Baustoffen sowie Aufbereitung für kommunale Entscheider [ÖVERKOM] mehr weniger
Projektträger:
Holzbau-Offensive Baden-Württemberg
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-WürttembergLaufzeit:
November 2021 bis Juni 2024
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Michael Rumberg
Prof. Dipl.-Ing. Architekt Ludger Dederich
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing. (Architektur) Holger Wolpensinger
M.A. Architektur Katja ZagrodnikBeschreibung:
Trotz steigender politischer Bemühungen den Holzbau zu fördern, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, stellt Holz als Baumaterial bei Nichtwohngebäuden immer noch eine Ausnahme dar. Es gibt auch kritische Stimmen, die die Nachhaltigkeit von Holzgebäuden anzweifeln. Bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand sind die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung daher immer wieder mit der Schwierigkeit konfrontiert, fachlich und wissenschaftlich gut begründete Argumente für und gegen den Holzbau vorzulegen, um Projekte in ihrer Kommune zu initiieren.
Das Forschungsvorhaben stellt sich daher der Frage, wie Holzgebäude im direkten Vergleich mit mineralischen Bauten im ökobilanziellen Vergleich abschneiden und welche Argumente Entscheidungsträgern mitgegeben werden können.
Für belastbare Ergebnisse wird dieser ökobilanzielle Vergleich anhand von fünf Gebäuden durchgeführt, die von Seiten der öffentlichen Hand bereits errichtet worden sind. Dabei werden Gebäude, die aus Holz gebaut wurden, mit Gebäuden aus mineralischen Baustoffen verglichen. Eine der beiden Varianten wird zu diesem Zweck in Form eines virtuellen Gebäudes abgebildet. Somit ist insgesamt das Ziel, zehn Basis-Ökobilanzen für Gebäude der öffentlichen Hand zu erstellen. Dabei werden vor allem Nichtwohngebäude, wie zum Beispiel Verwaltungsgebäude, Schulen, Bibliotheken oder Kindergärten ins Auge gefasst. Darüber hinaus sollen relevante Optionen zur Optimierung der Ökobilanz von Gebäuden herausgearbeitet und weitere Varianten berechnet werden.Transfer für den kommunalen Holzbau und Klimaschutz [TransKoHoKli] mehr weniger
Mittelgeber/Projektträger:
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR)
Laufzeit:
01.01.2024 bis 30.09.2024
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Bertil Burian / Prof. Dr. Dr. h.c. Bastian Kaiser
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl. Ing. Forst (FH) Annette Müller-Birkenmeier
M. Sc. Margarethe HergottBeschreibung:
Das Projekt setzt auf dem Ideenaufruf „Holzbau als Bestandteil des kommunalen Klimaschutzes“ auf, in dem 18 Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Wege zu mehr Holzbau in der Kommune gefördert werden. Um die in den Projekten gesammelten positiven Erfahrungen und Ansätze zur Förderung des klimafreundlichen Bauens mit Holz auf kommunaler Ebene einer möglichst großen Allgemeinheit bekannt zu machen, soll der Wissens- und Erkenntnistransfer zwischen den 18 geförderten Kommunen systematisiert, die gewonnenen Erkenntnisse miteinander abgeglichen und so aufbereitet werden, dass sie auf andere Vorhaben übertragbar sind. Schließlich sollen geeignete Formate identifiziert werden, mit denen die allgemein wertvollen Erkenntnisse einer wachsenden Anwendungs-Community zugänglich gemacht werden können.
Download:
Entwicklung eines „alternativen Rettungswegkonzeptes“ für Gebäude und Aufstockungen in den GK 4 und 5 [ALREKO] mehr weniger
PROJEKTTRÄGER/ MITTELGEBER:
Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).
LAUFZEIT:
01.11.2023 bis 31.11.2025
PROJEKTVERANTWORTUNG:
Prof. Dipl.-Ing. (FH) Ludger Dederich
Hochschule für Forstwirtschaft RottenburgPROJEKTPARTNER:
Prof. Dr.-Ing. Björn Kampmeier
Hochschule Magdeburg-StendalProf. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß
Technische Universität Braunschweig
Institut für Baustoffe, Massivbau und BrandschutzPROJEKTMITARBEITER/IN:
M.Sc. Robert Westphal Hochschule Magdeburg- Stendal
B.Sc. Kathrin Zipperle Hochschule RottenburgBESCHREIBUNG:
Aufgrund des großen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum sind insbesondere die innerstädtischen Ballungsräume auf Maßnahmen der Nachverdichtung angewiesen. In den hochverdichteten Bereichen wird durch die Schließung von Baulücken und die Bebauung rückwärtiger Grundstücke auf die Effekte der Urbanisierung reagiert. Weitere bauliche Möglichkeiten sind der nachträgliche Dachgeschossausbau und die Aufstockung von Bestandsbauten. Hierbei bietet sich die Holzbauweise aufgrund ihres günstigen Verhältnisses aus Masse zu Tragfähigkeit, den Wärmedämmeigenschaften und kurzen Bauzeiten an. Ein Hindernis der beschriebenen Nachverdichtung ist jedoch häufig die Lösung der Rettungswegsituation.
Durch die Belegung öffentlicher Straßen kann es in einer ohnehin dicht bebauten Innenstadt zu einer erheblichen Verschlechterung der Bedingungen zur Sicherstellung des zweiten Rettungsweges über das Gerät der Feuerwehr kommen. Diese Variante fällt ebenfalls bei erreichen der Hochhausgrenze von 22 m Gebäudehöhe weg.
Um eine sichere Rettung zu gewährleisten, soll innerhalb des Forschungsvorhabens untersucht werden, mit welchen Maßnahmen ein Treppenraum als einziger Rettungsweg ertüchtigt werden muss, ohne auf die vollständige Ausbildung eines Sicherheitstreppenraums nach MHHR angewiesen zu sein. Außerdem sollen der zweite bauliche Rettungsweg, sowie der Sicherheitstreppenraum für Hochhäuser, mit den bereits vorhandenen Vorschlägen aus Berlin und Hamburg für einen „Sicherheitstreppenraum light“ als möglicher Lösungsvorschläge überprüft werden.
Dabei sollen Rettungsweglösungen unter Berücksichtigung realistischerer Brandszenarien entwickelt werden, mit denen eine sichere und wirtschaftliche Ausführung von Rettungswegen in mehrgeschossigen Wohngebäuden ermöglicht wird, ohne das bauordnungsrechtliche Sicherheitsniveau abzusenken. Zum anderen sollen Lösungen für die Optionen innerstädtischer Nachverdichtung durch Aufstockungen erarbeitet werden. Im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens werden daher für typische Wohnungsgrundrisse und –konfigurationen, sowie veränderliche Brandlasten und Ventilationsverhältnisse, die Brandverläufe untersucht. Die Untersuchungen erfolgen zunächst numerisch und anschließend experimentell.
Auch wenn in den letzten Jahren eine Trendwende bei Bauaufsichtsbehörden und Feuerwehren erkennbar ist, wird die Sicherheit des mehrgeschossigen Holzbaus in Bezug auf die brandschutztechnischen Aspekte immer noch kritisch hinterfragt. Aus diesem Grund wird innerhalb des Forschungsprojekts Wert auf einen engen Informationsaustausch gelegt, um eine frühzeitige Akzeptanz der Forschungsergebnisse zu gewährleisten.
Seegras als Rohstoff und die Integration in zeitgemäße Herstellungsprozesse für (Bau-)Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen - Machbarkeitsstudie [SeeRoMa] mehr weniger
Mittelgeber/Projektträger:Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).
Laufzeit:
01.07.2023 bis 30.04.2024
Projektverantwortung:
Prof. Dipl.-Ing. (FH) Architekt AKNW Ludger Dederich
Projektpartner:
Das Projekt wird vom Institut für nachhaltiges Ressourcenmanagement (INR), vertreten durch FDIR. Dipl.-Forstwirt Norbert Wagemann, unterstützt.
Projektmitarbeiter/innen:
M.Sc. Melissa Christ
Beschreibung:
Bereits am 01.07.2023 startete das Projekt SeeRoMa „Seegras als Rohstoff – Machbarkeitsstudie“ unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Ludger Dederich. Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsprojektes besteht darin, Treibsel, das ohne primären Verwendungszweck als natürlicher, pflanzlicher Abfall an den Küsten von Nord- und Ostsee anfällt, in Produktionsprozesse einzubringen und eine Vermarktbarkeit zu generieren. Um dieses Aufkommen nutzbar zu machen, muss dafür ein Markt gefunden werden, damit die auf Seegras basierenden Produkte als Alternative zu konventionellen Produkten eingesetzt werden können.
Vorrangiges Ziel ist es, eine Entscheidungsgrundlage für Marktakteure zu erarbeiten, die detailliert beschreibt, welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, um Seegras als Rohstoff durch Weiterverarbeitung einer Wertschöpfungskette hinzuführen zu können. In einem Folgeprojekt wird das zentrale Thema die detaillierte Entwicklung von Prozessen und Techniken für die Aufnahme am Strand, die Aufbereitung sowie die Herstellung von konkreten Seegrasprodukten sein.
Die Machbarkeitsstudie umfasst auf der Bereitstellungsseite vor allem eine detaillierte Untersuchung des Aufkommens von Seegras entlang der Küsten von Nord- und Ostsee, einen generischen Vertragsentwurf zur geregelten Bereitstellung des Seegrases durch Kommunen sowie eine Kostenaufstellung für die einzelnen Parteien entlang der Wertschöpfungskette. Für die Absatzseite werden der Mengenbedarf zur Markteinführung sowie die technischen Ansprüche von Abnehmern untersucht, um die regionalen Verwertungschancen evaluieren zu können.
Das primäre Ziel besteht darin, Seegras als geregeltes Bauprodukt für das Bauwesen anzubieten. Dazu sollen Unternehmenspartner für den Herstellungsprozess und die Markteinführung der Seegrasprodukte sowie kommunale Partner für die Bereitstellung des Rohstoffes gewonnen werden.„Holzknecht“ oder „Klimaretter“? - Entstehung und Veränderung waldbezogener Werte und des (zukünftigen) beruflichen Rollenverständnisses von Forststudierenden mehr weniger
“Woodcutter” or “climate saver” - self-image and future role concept of forestry students
Projektträger:
FNR
Laufzeit:
Oktober 2022 – April 2024
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Stefanie Steinebach
Projektpartner:
FVA – Baden-Württemberg
Projektmitarbeiter/innen:
Leonard Sauter, B.Sc.
Beschreibung:
Die aktuellen ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen stellen eine große Herausforderung für die Forstwirtschaft der Zukunft dar. Die gesellschaftliche Rolle der Wälder mit Ökosystem- und Gemeinwohlleistungen gewinnt zunehmend an Bedeutung gegenüber der Holzproduktion, der bisherigen Kernaufgabe im Selbstverständnis von Forstleuten.
Diesen Veränderungen müssen sich auch die Studierenden der Forstwirtschaft an deutschen Hochschulen stellen. Das Projekt „Holzknecht oder Klimaretter“ geht deshalb der Frage nach, inwieweit angehende Förster:innen in ihrem Studium auf die erweiterten und sich wandelnden Anforderungen vorbereitet werden und wie die Studierenden diesen Wandel erleben. Konkret fragen wir danach, wie im Studium das Rollenverständnis als Förster:in entsteht, wie sich waldbezogene Wertehaltungen formen und wie mit Wissensbeständen angrenzender Disziplinen umgegangen wird.
Die aus dieser Forschung gewonnenen Erkenntnisse können dazu beitragen, Ansatzpunkte in der forstlichen Ausbildung zu identifizieren, die Wertehaltungen und das Selbstbild beeinflussen. Dadurch kann eine Auseinandersetzung von Studierenden und Lehrenden der Forstwirtschaft mit sich ändernden waldbezogenen Werten und Rollenbildern angestoßen werden. Durch die Vermittlung angepasster und zeitgemäßer Werte in der Ausbildung kann ein Wertewandel und eine Aktualisierung des Rollenverständnisses forstlicher Tätigkeiten auch innerhalb forstlicher Organisationen angestoßen werden.Ongoing ecological and societal changes confront forestry with increasing challenges. Forests should contribute to public welfare (e.g. human recreation and health issues) and provide ecosystem services (e.g. mitigate climate change and secure biodiversity) rather than only provide wood. In contrast the task of wood production has been paramount in the self-understanding of German foresters over centuries.
In practice, the gap between societal demands on the forest and the self-understanding of foresters leads to increasing conflict in the goals and strategies of forest management.
In this study we aim to investigate the self-image and role concept of forestry students and how they might conflict with future tasks of foresters. Our hypothesis is, that self-images and role concepts of future foresters are largely formed and consolidated during university education. We investigate what kind of forest related values exist among forestry students at the beginning of their studies and if and how these are transformed during the course of the study. As forest related values are inseparably related to the self-image and role concepts of forester, this study can contribute to detect how self-images and role concepts of foresters are constituted during forestry education as so called “second socialization”. The results of this study can help to adjust forest curricula the way it contributes to self-images of future foresters that is in line with future tasks to meet societal demands on forests.Weitere Informationen:
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ConFoBi (Conservation of Forest Biodiversity in Multiple-Use Landscapes of Central Europe) mehr weniger
Teilprojekt B10: Light a limiting resource for diurnal butterflies in forests
Projektträger:Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit:
01.05.2022 - 31.03.2025 (35 Monate)
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Thomas Gottschalk
Projektpartner:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Projektmitarbeiter/innen:
M.Sc. Simon Heitzler
Beschreibung:
ConFoBi ist ein von der DFG gefördertes Graduiertenkolleg (GRK) an der Universität Freiburg mit dem Ziel wissenschaftlichen Nachwuchs durch ein strukturiertes Promotionsprogramm für Führungspositionen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zu qualifizieren. Hierbei erforscht das Graduiertenkolleg wie wirksam strukturerhaltende Maßnahmen wie die Anreicherung von Habitatbäumen und Totholz für den Erhalt der Biodiversität in Wirtschaftswäldern sind, und wie Biodiversitätsschutz effektiv in andere Waldfunktionen integriert werden kann. Dabei wird eine Vielzahl von Taxa und Strukturelementen in insgesamt 16 Projekten im Schwarzwald untersucht. Eines dieser Projekte, das Projekt B10 „Light - a limiting resource for diurnal butterflies in forests” (Licht - eine limitierende Ressource für Tagfalter der Wälder) ist an der HFR angesiedelt und beschäftigt sich mit Tagfaltern und ihrer Abhängigkeit von Licht in Wäldern.
ConFoBi is a DFG-funded research training group (GRK) at the University of Freiburg with the aim of qualifying young scientists for leading positions within and outside of science through a structured doctoral program. In this context, the Research Training Group investigates how effective structure-preserving measures such as the enrichment of habitat trees and deadwood are for the conservation of biodiversity in commercial forests, and how biodiversity conservation can be effectively integrated into other forest functions. A wide range of taxa and structural elements are being studied in 16 projects in the Black Forest. One of these projects, the project B10 "Light - a limiting resource for diurnal butterflies in forests" is located at the HFR and deals with diurnal butterflies and their dependence on light in forests.
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DIALOG – Zwischen Vorurteilen und Kooperation - Neue Ansätze zur Kommunikation im Waldumbau mehr weniger
Projektträger:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
Laufzeit:
01.09.2022 – 31.08.2024
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Thorsten Beimgraben
Prof. Dr. Christoph SchurrProjektpartner:
Fachhochschule Erfurt
re:member – Wandel mitgestaltenProjektmitarbeiter/innen:
M.Sc. Sebastian Rappold
B.A. / B.Sc. Luisa KurzenhäuserBeschreibung:
Das angewandte Forschungsprojekt „DIALOG – Zwischen Vorurteilen und Kooperation - Neue Ansätze zur Kommunikation im Waldumbau“ wird als Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg (Projektleitung), der Fachhochschule Erfurt sowie dem Unternehmen re:member – Wandel mitgestalten aus Potsdam durchgeführt. Es wird vom Förderprogramm nachwachsende Rohstoffe vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre.
Das Forschungsvorhaben wurde unter dem Druck der Trockenjahre 2018, 2019 und 2020 und den damit verbundenen starken Waldschäden entwickelt. Aufgrund von Dürre und Borkenkäferkalamitäten infolge des Klimawandels sind ca. 160,5 Millionen m3 Kalamitätsholz auf einer Fläche von etwa 245.000 ha angefallen. Der Begriff des Waldsterbens 2.0 ist seither immer wieder zu vernehmen. Da der Klimawandel immer weiter fortschreitet, besteht dringender Handlungsbedarf. Da die Entscheidungen in der Forstwirtschaft nicht nur für wenige Jahre Gültigkeit haben, sondern mitunter für hunderte von Jahren gefällt werden, soll ein intensiver Blick auf die nachrückenden Generationen von Waldbewirtschaftern und Jägern geworfen werden. Hier besteht mit einer Anzahl von aktuell 385.000 Jägern und ca. zwei Millionen Waldbesitzern ein enormes Potential, um die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern.
Zwischen diesen beiden Gruppen bestehen allerdings seit langer Zeit Konflikte. Die Akteure vertreten oft feste, manchmal sogar gegensätzliche Standpunkte und sind selten bereit, sich auf Kompromisse einzulassen. Waldbewirtschafter wollen Wildschäden durch Abschüsse von Schalenwild reduzieren, um strukturreiche und klimaangepasste Mischwälder aufzubauen. Jäger hingegen sehen sich als „Anwälte des Wildes“. Darüber hinaus werden die Ansprüche der Gesellschaft an das Ökosystem Wald stets größer und es kommt zu konkurrierenden Zielsetzungen. Auf der einen Seite steht der Waldbau. Dieser kollidiert oftmals mit dem Streben nach größerer Biodiversität sowie der energetischen Nutzung durch Holz bzw. Windkraft. Weiterhin bestehen Spannungen in Hinblick auf die Erholungsleistung des Waldes und die Wildbewirtschaftung. Da es sich bei Wald um ein Multi-Stakeholder-Umfeld handelt, wird es schwierig werden, gemeinsame Lösungsansätze zu finden. Solche sind bisher kaum zu erkennen. Aufgrund des zeitlichen Handlungsdruckes werden Kompromisse unumgänglich sein. Es gilt daher zu verhindern, dass einzelne Akteure ausschließlich eigene Interessen verfolgen. Die zukünftigen Aufgaben können nur durch gemeinschaftliches Handeln gelöst werden.Die Untersuchungen werden anhand von Interviews und diversen Fragestellungen in sozialen Medien durchgeführt. Die schwerpunktmäßige Analyse erfolgt beim Schalenwildmanagement in Bezug zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Dabei werden sechs Bundesländer vom Südwesten Deutschlands bis in den Nordosten betrachtet. Es handelt sich um die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Fragestellungen richten sich direkt an die Jäger und Waldbewirtschafter.
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Wissen praxisnah zu generieren und anzuwenden. Die Leistungsfähigkeit von jungen Waldbewirtschaftern und Jägern soll durch die Stärkung und den Aufbau von gegenseitigen Beziehungen gesteigert werden. Hierdurch wird eine Verbesserung der waldbaulichen Situation angestrebt. In diesem Zusammenhang soll erforscht werden, welche Erwartungen aktuell an den Wald bestehen und mit welchen Erwartungen zukünftig zu rechnen ist. Weiterhin werden mögliche vorhandene Vorurteile sowie Kooperationsmöglichkeiten der Akteure herausgearbeitet. Als Ergebnisse sind ein Handlungsleitfaden „Kommunikation in Waldumbauprojekten“ sowie ein Schulungskonzept „Strategische Kommunikation für forstliche Akteure“ vorgesehen.
Laub als Dämmstoff [LauDästo] mehr weniger
Projektträger:
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung.
Laufzeit:
01.09.2022 bis 01.08.2025
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Marcus Müller
Projektmitarbeiter/innen:
B.Sc. Christina Zwanger
Beschreibung:
Jedes Jahr fallen in deutschen Städten und Gemeinden große Mengen an Laub an. Dieses gesammelte Laub wird bisher kaum einer höherwertigen stofflichen Nutzung zugeführt. Meist wird es bisher entweder kompostiert oder thermisch verwertet.
Im Projekt soll zunächst ein geeigneter Aufbereitungsprozess entwickelt werden, um Laub, das von den Gemeinden gesammelt wird, weiter zu einem Einblasdämmstoff zu verarbeiten. Dazu gehört unter anderem die Trocknung, Reinigung von Fremdstoffen und Zerkleinerung. Grundlegende Eigenschaften des Materials wie beispielsweise der Schwermetallgehalt, das Feuchteaufnahme und –abgabeverhalten sollen dabei untersucht werden. Je nach Ergebnis der Voruntersuchungen wird das zerkleinerte Laub zusätzlich mit verschiedenen Additiven behandelt, um die Anforderungen, welche an Einblasdämmstoffe gestellt werden, zu erfüllen. Wichtige Eigenschaften, die in diesem Zuge geprüft werden, sind unter anderem: Wärmeleitfähigkeit, Wärmedurchlasswiderstand, Setzmaß und die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl.
Aufbauend auf die Entwicklung des Einblasdämmstoffes soll geprüft werden, ob sich das Material zu einem Plattendämmstoff weiterverarbeiten lässt. Unter Zugabe von geeigneten Bindemitteln und Additiven wird eine Rezeptur zur Herstellung von Dämmstoffplatten entwickelt. Diese werden dann auf alle für Dämmstoffplatten relevanten Eigenschaften hin untersucht.
Ein weiterer Bestandteil des Projekts wird die Untersuchung der potentiellen Ressourcen und Verfügbarkeit von Laub sein, um die Möglichkeit einer späteren industriellen Nutzung einschätzen zu können. Abschließend wird die Ökobilanz des neuen Dämmstoffs untersucht.Deliberative Kommunikation für erholungsbasierte Nutzungskonflikte im Wald [DeKko4Rest] mehr weniger
Projektträger:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
Laufzeit:
01.09.2022 – 31.08.2025
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Monika Bachinger
Projektpartner:
Hochschule der Medien Stuttgart (HDM)
Bodensee-StiftungProjektmitarbeiter/innen:
M.Sc. Patricia Harprecht
M.Sc. Manuel HafnerBeschreibung:
Die Erholung in Wäldern ist als Common Pool Ressource (CPR) mit den Problematiken der Übernutzung und der Nutzungskonflikte konfrontiert. Die Forschung zu CPRs zeigt, dass erfolgreiche Lösungen auf kollektiver Verantwortungsübernahme, Selbstverpflichtung und Gruppenbeziehungen basieren, die selbst wiederum Ergebnis deliberativer Kommunikationsprozesse sind. Das vorliegende Projekt stellt deliberative Kommunikation zwischen den Akteurinnen und Akteuren im Konfliktfeld „Erholungsnutzung Waldes“ in den Mittelpunkt. Das Projekt leistet über einen Mix an quantitativen sowie qualitativen Methoden a) die Identifikation von Konflikttypen, b) die Analyse der biophysischen, sozioökonomischen und institutionellen Voraussetzungen dieser Konflikte, c) die Identifikation der kommunikativen „Konfliktarena“ im Sinne von konfliktbezogenen Diskursen, und d) die Identifikation von Ansprüchen und Wertehaltungen von Erholungsnutzenden im Wald sowie von Konfliktwahrnehmung und bisherigen Lösungsansätzen. Auf Basis dieser Informationen wird das Projekt über vier Kommunikationskampagnen e) deliberative Kommunikationslösungen entwickeln und die Akteurinnen und Akteure im Konfliktfeld „Erholungsnutzung Wald“ befähigen, deliberative Kommunikationsprozesse zu initiieren und durchzuhalten. Alle Arbeitsschritte dieses Projektes werden medial begleitet. Das Projekt erreicht auf diese Weise bereits während der Laufzeit gesellschaftliche Wirkung über die multimediale Einbindung der Öffentlichkeit, fachlicher Akteure und Studierender. Eine Kurzbeschreibung zum Projekt können Sie auch hier herunterladen | PDF.
Download:
Jagd in Eigenregie als ein Element zur Bewältigung von Tierseuchengroßereignissen [regiejagd] mehr weniger
Projektträger:
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Laufzeit:
11/2021 bis 10/2023
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Thorsten Beimgraben
Projektmitarbeiter/innen:
Luisa Kurzenhäuser
Beschreibung:
Bei Ausbruch eines Tierseuchenereignisses ändern sich die jagdlichen Rahmenbedingungen für die am Jagdbetrieb Beteiligten grundsätzlich. Je nach Lage des Reviers innerhalb des Seuchengebiets können für Jagdpächter einschneidende und zeitaufwendige Maßnahmen in Kraft treten, die nicht jeder Pächter erfüllen kann oder möchte. Sichere und konstante Organisationsformen bei Seuchenausbruch, aber auch schon im Vorfeld des Seuchenauftritts, sind jedoch ein wesentlicher Aspekt bei der erfolgreichen Prävention und Bekämpfung. Deshalb soll untersucht werden, inwieweit und in welchen Fällen die Bejagung in Eigenregie als Organisationsmodell eine sinnvolle Alternative zur Verpachtung eines Jagdbogens darstellen kann. Dabei sollen insbesondere folgende Punkte bearbeitet werden:
- Bestimmung von Anzahl und räumlicher Verteilung bestehender Regiejagdbetriebe in Baden-Württemberg
- Gründungsumstände, -vorgänge und -widerstände
- Betriebswirtschaftliche Betrachtungen zu Zielsetzungen, Wirtschaftlichkeit und Wildschadensregelungen
- Untersuchung von üblichen, aber auch besonderen Organisationsstrukturen
- Identifizierung von Best-Practice Beispielen, innerhalb und außerhalb Baden-Württembergs
- Befragung von Schlüssel-Akteuren, insbesondere Flächeneigentümern, Jagdorganisatoren und Jagenden
Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für den erfolgreichen Aufbau und Betrieb von Regiejagdmodellen abgeleitet werden, sowohl allgemein, als auch im speziellen Fall eines Seuchenausbruchs.
Habitatmanagement für Lichtwaldarten auf der Schwäbischen Alb mehr weniger
Projektträger:
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg - Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt
Laufzeit:
01.07.2022 – 31.12.2024
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Thomas Gottschalk
Projektpartner:
ForstBW, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Projektmitarbeiter/innen:
M.Sc. Heiko Hinneberg
Beschreibung:
Die Mehrzahl der auf lichte Waldlebensräume spezialisierten Tier- und Pflanzenarten sind stark rückläufig und in ihrem Bestand gefährdet. Tagfalter sind in besonderem Maß von diesem Rückgang betroffen. Neben dem Fehlen von Großherbivoren und der gestiegenen atmosphärischen Stickstoffdeposition ist eine veränderte Waldbewirtschaftung für die Bestandsrückgänge verantwortlich. Durch die flächige Bewirtschaftung als Dauerwald ist das Lückensystem des Waldes für den Erhalt überlebensfähiger Schmetterlingspopulationen heute vielerorts unzureichend. Eine letzte Bastion für seltene Lichtwaldschmetterlinge ist die Schwäbische Alb. Dort sollen - basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Forschungsprojekt „Nachhaltige Waldwirtschaft zur Förderung von Lichtwaldarten unter besonderer Berücksichtigung des Blauschwarzen Eisvogels“ - Maßnahmen zur Förderung von Lichtwaldarten umgesetzt und evaluiert werden. Die Maßnahmen umfassen motormanuelle Auflichtungen an Waldrändern, entlang von Wegböschungen und an Sonderstandorten. In ausgewählten Beständen kommen auch Kleinkahlhiebe auf rotierenden Flächen als Instrument zur Habitatschaffung zum Einsatz. Das Projektgebiet umfasst die Landkreise Alb-Donau, Esslingen, Göppingen, Heidenheim und Reutlingen. Die Maßnahmenumsetzung wird durch Informationsangebote für die Öffentlichkeit begleitet, die Erfahrungen aus dem Projekt münden in einen Leitfaden zur Herstellung und Pflege lichter Waldbiotope.
Download:
Urwälder in (Mittel-)Europa – Verantwortung übernehmen für das Europäische Naturerbe [UrwaldVerantwortung] mehr weniger
Respect for the last remaining European virgin forests
Projektträger:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) & Heidehofstiftung
Laufzeit:
2021 - 2024
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Rainer Luick
Projektpartner:
EURONATURE Foundation
Projektmitarbeiter/innen:
Matthias Schickhofer & Ion Holban
Beschreibung:
In Deutschland gibt es schon lange keinen Urwald mehr und selbst alte und sehr naturnahe Wälder haben nur einen kleinen Anteil an unseren Waldflächen. Insgesamt haben kaum noch 2% der europäischen Wälder (ohne Russland) Urwaldcharakter. Bezogen auf die EU liegen sicher 70% in den rumänischen Karpaten. Das sind zwischen 100 000 und 150 000 Hektar, eine genaue Inventur gibt es nicht.
Bei (Ur)Waldzerstörung denken wir oft an die Tropenwälder im Amazonasgebiet oder auf Borneo. Im Falle von Rumänien ist es im Grunde vor unserer Haustür. In Rumänien gibt es selbst in Schutzgebieten, wie in Nationalparken, großflächige legale und illegale Holzeinschläge. Seit dem EU Beitritt Rumäniens 2007 sind mindestens 100 000 Hektar Urwälder und sicher mehr als 200.000 Hektar sehr naturnahe Wälder, meist im großflächigem Kahlhieb, abgetrieben worden.
Die Urwälder und die alten naturnahen Wälder in den Karpaten sollten, nein müssen, uns auch in Deutschland interessieren, denn große Mengen des billigen Holzes oder den daraus hergestellten Produkten aus Urwäldern und sehr alten Wäldern landen auch auf den deutschen Märkten. Auch wir in Deutschland haben somit eine Verpflichtung, Verantwortung für den Schutz dieses wichtigen europäischen Naturerbes zu übernehmen. Zwar gibt es auch in Rumänien (in Theorie) Normen für den Schutz dieser Wälder, doch mangelt es an Umsetzung, Kontrolle und an Sanktionen. Dazu zählt auch die Verweigerung, die Erstellung eines vom Parlament schon vor Jahren beschlossenen Nationalen Katalogs als nationale Aufgabe zu sehen.
Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg plant, aufbauend auf den Erfahrungen eines Vorgängerprojektes (mit Förderung der DBU) und in Kooperation mit weiteren Partnern, das Engagement zum Schutz der letzten großflächigen europäischen Urwälder fortzusetzen. Damit kann ein weiterer wichtiger Beitrag zur Sicherung von unersetzlichem europäischem Naturerbe geleistet werden. Das Projekt soll auch Motivation sein, Impulse auslösen und Best-practise Empfehlungen bereitstellen für notwendiges Engagement von anderen Akteuren. Im Detail sind folgende Teil-Vorhaben geplant:- Identifizierung und Kartierung ökologisch und wissenschaftlich besonders wichtiger Urwaldgebiete als Vorschläge zur Aufnahme in den Nationalen Katalog der Urwälder und Quasi-Urwälder für Rumänien.
- Organisation und Durchführung eines Methodenworkshops zur Vermittlung von Know-how zur Kartierung und zum Monitoring von (Ur)Waldrefugien für forstlich / ökologisch kompetente rumänische WissenschaftlerInnen.
- Entwicklung von Wertschöpfungs-Konzeptionen und Initiierung von Prozessen in ländlichen Regionen / Kommunen mit großen Urwaldanteilen. Ziel ist, Bewusstsein zu vermitteln und Optionen aufzeigen, wie Urwälder und sehr naturnahe Wälder auch durch „forstliches Nichtstun“ wirtschaftlich interessant sein können.
Downloads:
Weiterführende Informationen:
- https://www.hs-rottenburg.net/aktuelles/aktuelle-meldungen/meldungen/aktuell/das-narrativ-von-der-klimaneutralitaet-der-ressource-holz/
- https://www.hs-rottenburg.net/aktuelles/aktuelle-meldungen/meldungen/aktuell/2021/die-letzten-urwaelder-in-mitteleuropa/
- https://www.deutschlandfunk.de/kahlschlag-im-urwald-rumaenien-und-die-holzmafia-dlf-c8084474-100.html
Klimaanfälligkeit der Douglasie im Wald des 22. Jhdts – Wuchsdynamik, Klimasensitivität und Risikoabschätzung mehr weniger
Laufzeit:
01.09.2021 – 31.08.2024
Projektträger:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. / Waldklimafonds
https://www.waldklimafonds.de/
Teilvorhaben 2 : Ökophysiologie und Stressanfälligkeit der Douglasie entlang eines ozeanisch-kontinentalen Klimagradienten in Deutschland ("Doug-Goes-Risk")Projektleiter des Teilvorhabens 2:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektmitarbeiter:
Dr. Viviana Horna (horna@hs-rottenburg.de)
Göran SpangenbergKooperationspartner und Leiter des Verbundvorhabens:
Dr. Alexander Land
Universität Hohenheim, Institut für Biologie (190a)
AG DendroklimatologieBeschreibung:
Die bereits heute alarmierenden Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder erfordern auf den verschiedensten Ebenen waldbauliche Maßnahmen um die Widerstandsfähigkeit und Toleranz der Wälder gegenüber Trockenstress zu erhöhen. Eine Möglichkeit ist hierbei die vermehrte Verwendung nicht einheimischer Arten, welche von Natur aus an trockene Bedingungen angepasst sind. Von besonderem Interesse ist dabei die Douglasie (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco), die im Westen der USA heimisch ist und dort auch Phasen mit Sommertrockenheit toleriert. Da sie sehr wuchsstark ist, wird sie seit langem in Deutschland angebaut und bedeckt nach Angaben des Bundesministerium für Ernährung bereits heute ca. 2% des deutschen Waldes.
Für den Anbau der Douglasie in Europa fehlen jedoch noch belastbare ökophysiologisch und somit kausal belegte Informationen über deren Toleranz gegenüber saisonaler Trockenheit. Das Forschungsvorhaben „Doug-Goes-Risk“ soll diese Kenntnislücke schliessen.
Ziel des Projektes ist die Bestimmung der witterungs- und bodenfeuchtespezifischen Trockenstressanfälligkeit der Douglasie und deren Auswirkung auf den saisonalen Stammzuwachs und Wasserhaushalts im ozeanisch-kontinentalen Klimagradienten in Deutschland. Dabei sollen konkrete Grenzwerte der der tolerierten Feuchteverhältnisse und Temperatur für Wachstumsinduktion- und Hemmung sowie Frost- und Trockenstress ermittelt werden.
Hierzu werden an vier Standorten entlang eines Klimagradienten in Deutschland an jeweils zehn Douglasien der Stammwasserfluss, die Stammradialveränderung und die Kambialtemperatur kontinuierlich erfasst. Gleichzeitig werden die Bodenfeuchten in zwei Tiefen und das Standortklima gemessen. Die synoptische Analyse der physiologischen und klimatischen Parameter erlaubt dann die Abschätzung der Trockenheitssensitivität der Douglasie.Projektstand:
Gegenwärtig läuft die Installation und der Test der Messensorik an den ausgewählten Standorten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg (Rammert), Bayern und Brandenburg. Der Messbeginn ist für März 2022 vorgesehen.
Ca. einhundertjährige Douglasie am Standort in Nordbayern (Limmersdorfer Forst) mit automatischem Radial-Dendrometer und Kambialtemperatursensor (links am Stamm) sowie einem Datenlogger (rechts).
Links:
- https://www.fnr.de/projektfoerderung/projektdatenbank-der-fnr/projektverzeichnis-details?fkz=2219WK37B4&cHash=1fe4663c646f6ef9049c0a5421f9cea7
- https://www.uni-hohenheim.de/themenservice-artikel?tx_ttnews[tt_news]=52861
English:
The already alarming effects of climate change on our forests require silvicultural measures at multiple levels in order to increase the resilience and tolerance of forests to drought stress. One possibility is the intensified use of non-native species that are naturally adapted to dry conditions. Of particular interest is Douglas-fir (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco), a native tree species from western North America that tolerates periods of summer drought in that region. Douglas fir has long been cultivated in Germany because it is very fast growth. According to the German Federal Ministry of Food and Agriculture, Douglas fir already covers about 2% of the German forests.For the cultivation of Douglas fir in Europe, however, there is still a lack of reliable ecophysiological and thus substantiated causal information on its tolerance to seasonal drought. The research project "Doug-Goes-Risk" aims to fill this knowledge gap.
The objectives of this projec are:
- to determine the weather- and soil moisture-specific drought stress susceptibility of Douglas-fir and the effect on seasonal stem growth and water balance along an oceanic-continental climate gradient in Germany, and
- to identify concrete threshold values of tolerated humidity and temperature conditions for growth induction and inhibition.
For this purpose, stem water flow, stem radial change and cambial temperature will be continuously recorded at four locations along a climatic gradient in Germany on ten Douglas fir trees. At the same time, soil water content at two depths and site climate will be measured. The synoptic analysis of the physiological and climatic parameters allows the estimation of the drought sensitivity of Douglas fir.
TheForestCleanup: Entwicklung innovativer Wuchshüllen aus NaWaRo & Konzepte zur Vermeidung von Plastikakkumulation im Wald mehrweniger
TheForestCleanup: Development of innovative treeshelters made of renewable resources & concepts to avoid plastic accumulation in the forest
Projektträger:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. / Waldklimafonds https://www.waldklimafonds.de/
Laufzeit:
01.03.2020 – 28.02.2023
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein (Leitung des Gesamtvorhabens) und Prof. Dr. Michael Rumberg
Projektpartner:
Tecnaro, Gesellschaft zur industriellen Anwendung Nachwachsender Rohstoffe mbH/ www.tecnaro.de
Sachsenröder GmbH & Co. KG/ www.sachsenroeder.com
Schoeller Technocell GmbH & Co. KG/ www.felix-schoeller.com
Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH/ www.hohenstein.deAssoziierter Partner:
Innonet Kunststoff TZ Horb GmbH & Co. KG/ www.innonet-kunststoff.de/
Projektmitarbeiter/innen:
Yannic Graf
Projektkoordination
graf@ hs-rottenburg.deDr. Silke Feifel
Ökobilanzierung
feifel@ hs-rottenburg.deAnton Schnabl
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
schnabl@ hs-rottenburg.deBeschreibung:
Plastikprodukte stehen als in der Umwelt meist persistente Partikel in öffentlicher Kritik. Wuchshüllen und Wuchsgitter (Abk. WH, meist aus PE, PP, HDPE, PVC) spielen dabei mit Neuausbringung im zweistelligen Millionenbereich in der Waldbewirtschaftung in Deutschland eine sehr bedeutsame Rolle, sowie durch ein Vielfaches an nicht wieder eingesammelten WH. Dabei lassen die Verwendung seltener Baumarten im Klimawandel, der Waldumbau in stabile Mischbestände und die kostengünstige Wiederbewaldung nach klimabedingten Sturmereignissen, stark steigende Einsatzzahlen erwarten. Das Vorhaben [TheForestCleanup] zielt daher auf den strategischen Auf- und Rückbau von WH: Im strategischen Aufbau werden innovative WH entwickelt mit den Eigenschaften: (1) hergestellt aus nachwachsenden (Holz-)Rohstoffen (Substitution), (2) unter Labor- und Waldbedingungen zertifiziert und vollständig biologisch abbaubar, (3) mindestens funktionsgleich zu bisherigen WH und (4) in der Ökobilanz besser. Basierend auf Vorstudien von Werkstoffproben, werden in einer Produktchallenge Compounds für Unternehmen zur Extrusion und Konfektionierung von Prototypen zu Verfügung gestellt. Versuchsanordnungen im Labor und Wald an ausgewählten Orten Deutschlands, Erfahrungen aus Aufbau, Monitoring, statistischer und ökobilanzieller Analyse, fließen in das Reengineering zur Optimierung von Werkstoffen und Prototypen ein bis zu einem Produkt unmittelbar vor Serienreife. Im strategischen Rückbau werden technische und sozioökonomische Konzepte entwickelt, zum Umgang mit nicht entfernten Plastik-WH. Die Rahmenbedingungen von WH werden in bundesweiter Betrachtung des Systems Waldwirtschaft-Mensch analysiert: bzgl. Bilanzierung von Verwendungszahlen, Entsorgung und Kosten, Kundenpräferenzen, öffentliche & forstbetrieblich-interne Kommunikationskonzepte, Recht, forstlicher Förderpraxis und Beschaffungswesen. Die Integration von forstlichen Stakeholdern sichert einen erfolgreichen Innovationsprozess und ermöglicht Umsatz und Beschäftigung.
English:
Plastic products are under criticism for producing persistent particles in the environment. In forest estates throughout Germany tree shelters (abbr. TS, mostly made of PE, PP, HDPE, PVC) are amounting to a two-digit Million of newly installed items/y. Such plastic products play a significant role as many are not collected but often remain in the forest. In the future the use of tree species that are more resistant to the climate change however being rare and thus highly susceptible to browsing, the conversion of pure, even-aged into mixed and stable forests as well as low-cost reforestation after large-scale storm events will lead to an even higher need for TS in forestry. The project [TheForestCleanup] thus aims at both (A) constructing new and (B) removing of old TS from the forest. Requirements to innovative TS are: (1) made of renewable resources, (2) certified and fully biodegradable proven by test in labs and under real forest conditions, (3) at least as functional as classical TS and (4) finally with a better LCA compared to TS to date on the market. (A) A product challenge is organised where companies for extrusion and assembling of prototypes can apply. Laboratory tests, experimental plots on selected forest sites across Germany as well as advanced statistical analysis and finally LCA in feedback to the construction process will optimise a product immediately before series readiness. (B) Removal of old plastic TS will include setting up technical and socio-economic concepts followed by their implementation in forest estates. The framing conditions of TS are analysed at the whole country level considering the forest-people system comprehensively: drawing up a balance sheet (including disposal), costs, customer preferences, public & forestry-internal communication, legal aspects, government funding and rules for public procurement. Finally integrating forest stakeholders will ensure a successful innovation and improve turnover and employment in the forest-bioeconomy sector.Links:
- Abgeschlossene Projekte
-
Abgeschlossene Projekte im Forschungsschwerpunkt Forst- und Holzwirtschaft
Siedlungen und Stadtquartiere in Holzbauweise - Vergleichende Betrachtung von Realisierungen und Planungen in Deutschland sowie den europäischen Nachbarländern bezogen auf Motivationen, Bauweisen, Baukosten und Umsetzungsempfehlungen [HoHaSie] mehr weniger
Mittelgeber/Projektträger:
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Laufzeit:
01.01.2021 – 31.12.2022
Projektverantwortung:
Prof. Ludger Dederich
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing. (Arch.) Holger Wolpensinger,
Dipl. Holzwirt, Diplom (FH) für Umweltschutz Stephan KleinBeschreibung:
In den Ballungszentren mangelt es an Wohnraum, weshalb vor allem kostengünstige Wohnungen neu gebaut werden sollen. Alleine in Deutschland fehlen 1,5 Millionen Wohneinheiten (WE). Gleichzeitig sieht der Klimaschutzplan 2019 der Bundesregierung einen deutlichen Rückgang der Gebäudeemissionen um 23% bis 2030 vor. Auch die anderen europäischen Nachbarländer haben sich verpflichtet weitreichende Klimaschutzziele umzusetzen. Deshalb setzen Kommunen, neben dem energieeffizienten Bauen an sich und dem Einsatz Erneuerbarer Energien, zunehmend auf das Bauen mit Holz als einer entsprechenden Option. Ende September 2019 hat die ARGEBAU zudem die Förderung des Holzbaus beschlossen.
Die Frage ist daher, wie Holzbauweisen im Segment der Siedlungen und Stadtquartiere weiter etabliert werden können, um die Möglichkeiten für den großvolumigen Wohnungsbau um eine umweltfreundliche Variante zu erweitern. Deshalb sollen die Motivationen der Bauherren, Investoren und Auftraggeber in Ballungszentren systematisch erfasst und ausgewertet werden. Unklar ist bislang, welche Bauweisen gewählt wurden bzw. warum man sich zugunsten dieser entschieden hat, welche Rolle die Baukosten bei der Entscheidung zugunsten der Holzbauweise spielten und welche Optimierungspotentiale gegeben sind. Dies soll in der Studie untersucht, herausgearbeitet und unter Bezugnahme realisierter Siedlungs- und Quartiersprojekte dokumentiert werden.Die Untersuchung erfolgt auf der Grundlage von (Stand Antragstellung 10/2019) 34 Wohnsiedlungen und Stadtquartiere in Holzbauweise mit mehr als 100 Wohneinheiten und zusammen 7.144 WE, davon 16 in Deutschland (mit 3.862 WE). 25 der 34 Siedlungen und Quartiere in Holzbauweise wurden nach 2010 umgesetzt bzw. befinden sich in der Realisierung. Seit dem Start der Studie im Januar 2021 sind weitere Holzwohnbau-Vorhaben recherchiert worden. Dadurch können in Europa mehr als 70 Holzwohnbau-Projekte ab 100 WE innerhalb der HWB-Studie untersucht werden, wovon etwas mehr als 50 bereits fertiggestellt sind (Stand 7/2021). Die großvolumigen Holzbau-Projekte werden auf dieser Webseite dokumentiert, systematisiert und ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie werden zusätzlich zu einer Publikation im Rahmen einer Fachtagung (vermutlich als Hybridveranstaltung Online und als Präsenzveranstaltung) zum Abschluss des Vorhabens im Herbst 2022 vorgestellt.
Urbaner Holzbau im Quartiersmaßstab in Freiburg [hoquart] mehr weniger
Mittelgeber/Projektträger:
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg: Holzbau-Offensive; weitergeleitet über Stadt Freiburg
Laufzeit:
01.04.2022 – 31.12.2023
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Bastian Kaiser, Prof. Dr. Bertil Burian
Projektpartner:
Stadt Freiburg
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing. (FH) Annette Müller-Birkenmeier,
B. Sc. Christoph Süßmilch,
B. Sc. Lukas Müller,
B. Sc. Tizian KeyserBeschreibung:
Das Forschungsprojekt „HOQUART – Holzbau im Quartiersmaßstab in Freiburg“ hat die Ziele, kommunale Handlungsspielräume beim großmaßstäblichen Einsatz von Holz regionaler Herkunft auszuloten, die Ergebnisse verfügbar zu machen, hilfreiche Erkenntnisse aus der Begleitforschung für andere Vorhaben an Dritte weiterzugeben und als urbanes Pilotprojekt zusätzliche, wissenschaftlich abgesicherte Impulse für den Holzbau in Quartiers-Dimensionen zu geben.
Die Stadt Freiburg plant, im Wege einer Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) einen neuen Stadtteil Dietenbach mit rund 6.900 Wohneinheiten für ca. 16.000 Menschen bis in das Jahr 2042 zu entwickeln, welcher im Sinne der Generationengerechtigkeit mit einer besonderen Verpflichtung zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz verbunden ist.
Der Baustoff Holz regionaler Herkunft ist in besonderer Weise geeignet, um die ökologischen Vorgaben zu erfüllen: Moderne Holzwerkstoffe in Verbindung mit klugen modularen Holzbauweisen und variablen Grundrissen ermöglichen Ressourcen- und Flächeneffizienz sowie die sortenreine Rückbaubarkeit der verwendeten Materialien (Kreislaufwirtschaft). Insbesondere weist regionales Holz einen sehr geringen Verbrauch an grauer Energie für die Herstellung, das Bewirtschaften sowie am Ende der Lebenszeit beim Rückbau von Holzgebäuden auf.
Es ist daher davon auszugehen, dass innerhalb kurzer Zeit in Freiburg ein großes Holzbauvolumen anfällt.
Dieses urbane Holzbauvorhaben im Quartiersmaßstab bedarf zahlreicher Aktivitäten: die Bündelung und Aufbereitung von Wissen und praktischen Erfahrungen zur Vereinfachung, Effizienzsteigerung und Beschleunigung der Genehmigung, Planung und Umsetzung, die Sicherstellung der zeitgerechten Verfügbarkeit von (Bau-)Holz und die Vernetzung regionaler Holzbau-Akteure sowie die Aktivierung bestehender Netzwerke für die Umsetzung konkreter Bauvorhaben.
Das Projekt gliederte sich in zwei Teilvorhaben.
Teilvorhaben 1 befasste sich mit der praxisorientierten Konzeptvergabe, Planung- und Genehmigungspraxis und wurde von der Stadt Freiburg realisiert. Die wissenschaftliche Bearbeitung des Teilvorhabens 2 mit den Themen Holzbauinfrastruktur, Produktions- und Lieferketten erfolgte durch die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg.ERGEBNISSE:
Das Projekt „Urbaner Holzbau im Quartiersmaßstab“ konnte wichtige Fragen zur grundsätzlichen Machbarkeit des Einsatzes von Holz im Quartiersmaßstab beantworten. Die Ergebnisse wurden in einem Abschlussbericht an das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg zusammengefasst.
Darüber hinaus wurden sie am 27. September 2024 in einem ausführlichen Bericht im Holzzentralblatt veröffentlicht.Foto: Fotomontage Stadtteil Dietenbach, Quelle: Link 3D
Academic Dialog: Black Forest - Green Thasos: How to Restore & Green after Large Natural Desasters? mehrweniger
Projektträger:
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Laufzeit:
01.01.2018 bis 31.12.2018
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
Aristotle University Thessaloniki
Projektmitarbeiter/innen:
Prof. Hein & Prof. Zagas; Prof. Schäffer & Prof. Stathis; Prof. Gottschalk & Prof. Theodoropoulos; Prof. Bachinger & Prof. Ragkou
Beschreibung:
Der Klimawandel wird auch für Griechenland schwerwiegende Folgen haben, indem z.B. vermehrt Waldbrände Landschaft und Forstwirtschaft noch stärker als schon bisher beeinflussen werden. Dies wird besonders für die griechischen Inseln (hier: Thasos) gelten; besonders deren Tourismus wird dabei die Folgen zu spüren bekommen.
Großflächige Naturkatastrophen haben in den letzten Jahrzehnten bedeutsame Spuren in Landschaft und Waldbewirtschaftung hinterlassen. Beispielsweise verwüstete im Jahr 1999 der Jahrhundertsturm Lothar große Teile des nördlichen Schwarzwaldes. Vor diesem Hintergrund sollen für beide Regionen in einem Vergleich (Insel Thasos, Schwarzwald) folgende Projektziele bearbeitet werden:A) Identifikation von Problemen und Herausforderungen durch großflächige natürliche Katastrophen in den Themenbereichen „Waldbau, Erosion, Biodiversität, Tourismus)
B) Diskussion der vorhandenen regionalen Lösungen und ihrer Übertragbarkeit auf die Situation der Vergleichsregion.
C) Entwicklung von Optionen zur Vermeidung und Milderung der Folgen solcher Art von Großereignissen.
D) Ableitung von Empfehlungen für ähnlich betroffene Regionen.Due to climate change Greece and specifically Greek forests are facing increased wildfires, shaping landscape and its forestry, controlling biodiversity pattern and having a strong impact on tourism development, especially on the Greek islands. Natural catastrophes and disasters also have serious effects on the economic, social and ecological development of regions in Germany. In 1999 for example the once-in-a-hundred-years storm “Lothar” devastated large parts of the forests in southern Germany, damaging specifically the Black Forest.
Against this background in the two target regions (Thasos Island, Black Forest) the following objectives are formulated:A) Identifying common problems and challenges in coping with natural catastrophes in the two sample regions for the disciplines silviculture, soil-erosion, biodiversity, tourism.
B) Discussing of solutions and their transferability to the sample regions.
C) Developing options for avoiding and coping with such large-scale nature catastrophes
D) Deriving of recommendations in regions affected by natural disasters.Links:
<link aktuelles aktuelle-meldungen detail artikel experten-der-hochschule-fuer-forstwirtschaft-rottenburg-am-neckar-und-der-aristoteles-universitaet-the>www.hs-rottenburg.net/aktuelles/aktuelle-meldungen/detail/artikel/experten-der-hochschule-fuer-forstwirtschaft-rottenburg-am-neckar-und-der-aristoteles-universitaet-the/
Holzbauinitiative Baden-Württemberg – Stärken stärken und Erfolgsstrategien auch in Zukunft sichern [HobaInBW] mehrweniger
Initiative for Timber Construction – Strengthening Strengths and Securing Success Strategies for the Future
Projektträger:
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE); Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Laufzeit:
01.01.2018 – 31.08.2021
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Bertil Burian
Projektmitarbeiter/innen:
B.Sc. Thilo Frisch
Birgit Geibel
Lavinia MunteanuBeschreibung:
Das Cluster Forst und Holz ist ein wichtiger Leistungsträger für die Volks- und Regionalwirtschaft Baden-Württembergs und den landesweiten Klimaschutz. Im Holzbau werden die größten Mengen verschiedenster Holzprodukte verwendet, die zudem oft aus der Region stammen. Mit einer Förderung des Holzbaus wird nicht nur die nachhaltige stoffliche Nutzung und damit der Klimaschutz forciert, sondern auch die regionale Wertschöpfungskette gefördert und dadurch das Cluster Forst und Holz gestärkt.
Die Entwicklung von Konzepten zur Förderung des Holzbaus ist aus unterschiedlichen Gründen dringlich: Klimaschutz, demographischer Wandel, Landflucht, zunehmende Wohnraumverknappung in Städten sind nur einige Beispiele für die zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen des vorliegenden Projektes entscheidungsrelevante und strategische Informationen gesammelt, verarbeitet und als Ergebnisse präsentiert werden, um die Förderung des Holzbaus proaktiv zu forcieren.
Dazu werden folgende Fragestellungen bearbeitet:- Identifizierung von Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei der Verwendung von Holz als Baustoff
- Analyse und Stärkung zielgerichteter Regionalwirtschaftsansätze, die zur Förderung des Holzbaus geeignet sind
- Exemplarische Darstellung innovativer Holzverwendung im urbanen Bereich am Beispiel von Gebäudeaufstockungen
The cluster forestry and wood is an important service provider for the national and regional economy of Baden-Württemberg and the nationwide climate protection. The largest quantities of different wood products are used in timber constructions, which also often come from the region. The promotion of timber construction supports not only the sustainable use of materials and consequently climate protection but mainly the regional value chain. This promotes the entire cluster forestry and timber industry.
The development of concepts for the promotion of timber construction is urgent for a variety of reasons: climate protection, demographic change, increasing housing shortages in cities are only some of the key socio-political challenges of our time. Against this background, decision-relevant and strategic information is to be collected, processed and presented as results in order to pro-actively promote the promotion of timber construction.
The following questions will be addressed:- Identification of challenges and success factors in the use of wood as a building material
- Analyzing and strengthening of regional economic approaches suitable for promoting timber construction
- Exemplary presentation of innovative use of wood in urban areas using the example of addition of stories
Nachhaltige Waldwirtschaft zur Förderung von Lichtwaldarten unter besonderer Berücksichtigung des Blauschwarzen Eisvogels Limenitis reducta [lichtwald] mehrweniger
Sustainable forest management to promote butterfly species of light woodland especially the Southern white admiral Limenitis reducta
Projektträger:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Laufzeit:
01.04.2019 – 31.03.2022
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Thomas Gottschalk, Prof. Dr. Artur Petkau
Projektpartner:
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Landratsamt Alb-Donau-Kreis, Stadt Blaubeuren, Stadt Schelklingen, Freiherr von Freyberg GbR
Projektmitarbeiter/innen:
Heiko Hinneberg, Amanda Frommherz
Beschreibung:
In Deutschland sind eine Vielzahl an Arten auf lichte Lebensräume im Wald angewiesen und extrem gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Lichte Lebensräume sind in bewirtschafteten Wäldern in Deutschland unterrepräsentiert. Der Blauschwarze Eisvogel ist eine in Deutschland vom Aussterben bedrohte Lichtwaldart, die aktuell nur noch auf wenigen Standorten auf der Schwäbischen Alb anzutreffen ist. Im Rahmen des Projektes wird am Beispiel der Tagfalter auf ausgewählten Flächen aufgezeigt, welche Pflege- und Schutzmaßnahmen ökologisch erfolgversprechend und zum anderen ökonomisch sinnvoll umsetzbar sind. Ziel ist es dabei ein modellhaftes Managementkonzept zum langfristigen Erhalt überlebensfähiger Metapopulationen zu entwickeln, das auf andere Gebiete übertragen werden kann. Für den Blauschwarzen Eisvogel und weitere Lichtwaldarten soll im Rahmen des Projektes erstmalig der Erfolg der Maßnahmen wissenschaftlich begleitend untersucht und Erkenntnisse zur Habitatwahl und zur Ökologie gewonnen werden. Diese Erkenntnisse können einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung einer Lichtwaldkonzeption in Baden-Württemberg leisten.
Entwicklung einer Richtlinie für Konstruktionen in Holzbauweise in den GK 4 und 5 gemäß der LBO BW [HolzbauRLBW] mehrweniger
Projektträger:
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR BW)
Laufzeit:
01.11.2016 – 31.12.2019
Projektleitung:
Prof. Dipl.-Ing. Ludger Dederich
Projektpartner:
Hochschule Magdeburg Stendal
Technische Universität MünchenProjektmitarbeiter:
Dipl.-Ing. (FH) Norbert Rüther
M. Sc. Patrick SudhoffProjektbeschreibung:
Aus gestalterischen und bauphysikalischen Gründen und nicht zuletzt aus den Bestrebungen zum nachhaltigen Bauen nimmt die Nachfrage und der Einsatz von Konstruktionen aus biogenen Baustoffen unter besonderer Berücksichtigung des Leitbaustoffs Holz im Wohnungsbau, aber auch in repräsentativen Veranstaltungs-, Zweck- und Industriebauten kontinuierlich zu.
Der Anwendung standen und stehen jedoch zahlreiche bauaufsichtliche Brandschutzanforderungen entgegen. Diese Hemmnisse für den vermehrten Einsatz des Holzbaus sind zum Teil in der Brennbarkeit begründet, basieren zudem in erheblichem Umfang nur auf historisch gewachsenen Anforderungen, die mit dem modernen Holzbau nicht viel gemein haben und dessen Leistungsfähigkeit in nur geringem Umfang Rechnung tragen.
Mit dem Beschluss des baden-württembergischen Landtages vom 5. November 2014 zur Änderung der Landesbauordnung (LBO B-W) und deren in Kraft treten zum 1. März 2015 wurde ein bedeutender politischer Schritt im Sinne des im Koalitionsvertrag der grün-roten Landesregierung formulierten Ziels der kontinuierlichen Steigerung des Anteils von Holz im Bauwesen und dem dazu notwendigen Abbau von Hemmnissen für den Einsatz von Holz vollzogen. Baden-Württemberg nimmt damit im bundesweiten Vergleich eine Sonderstellung ein.
So sind in Baden-Württemberg regelkonform Bauvorhaben in Holzbauweise bis zur Hochhausgrenze möglich. Vor diesem Hintergrund bedarf es zur Planung und Umsetzung entsprechender Bauvorhaben jedoch einer Richtlinie hinsichtlich bewerteter Bauteile bzw. insbesondere geeigneter Bauteilanschlüsse mit dem Fokus auf deren Bewertung hinsichtlich des Raumabschlusses. Daher werden im Vorhaben HolzbauRLBW in enger Abstimmung mit der Obersten Bauaufsicht des Landes Baden-Württemberg vorrangig praxisübliche Bauteilanschlüsse hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit im Sinne der LBO B-W 2015 bewertet, ggfs. weiterentwickelt und in einer Richtlinie für alle Betroffenen (d.h. für Planer, Vertreter der Bauaufsicht, Prüfer und Ausführende) anwendungsorientiert aufbereitet, zusammengefasst und die Ergebnisse praxisrelevant vermittelt.
Baden-Württembergisch-Ukrainische Forstkooperation - zur Überwindung (alter) Grenzen und Lösung gemeinsamer Zukunftsaufgaben [BWU-FOKO] mehrweniger
Projektträger:
Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Studierende – BWS plus, ein Programm der Baden-Württemberg Stiftung
Über das Baden-Württemberg-STIPENDIUM
Das Baden-Württemberg-STIPENDIUM fördert den internationalen Austausch von qualifizierten Studierenden und jungen Berufstätigen. Seit 2001 konnten über 20.000 junge Menschen aus Baden-Württemberg Auslandserfahrungen sammeln bzw. junge Menschen aus dem Ausland konnten einige Zeit in Baden-Württemberg verbringen. Jedes Jahr werden rund 1.500 Stipendien im Rahmen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs vergeben. www.bw-stipendium.deDas Programm Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Studierende – BWS plus
Mit dem Programm BWS plus unterstützt die Baden-Württemberg Stiftung innovative Kooperationen von Hochschulen mit anderen internationalen Institutionen. Das mit jährlich ca. 1,2 Million Euro dotierte Programm wurde 2011 zum ersten Mal ausgeschrieben. Seitdem wurden mehr als 70 BWS plus-Projekte an baden-württembergischen Hochschulen unterstützt.Die Baden-Württemberg Stiftung
Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger. www.bwstiftung.deLaufzeit:
01.09.2018 – 31.08.2021
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Dr. h.c. Bastian Kaiser
Projektpartner:
Nationale Forsttechnische Universität der Ukraine in Lviv/Ukraine
Projektmitarbeiter/innen:
N.N.
Beschreibung:
Die Waldregionen der West-Ukraine und Baden-Württembergs sind trotz des unterschiedlichen Klimas standortsökologisch verwandt und Umwelteinflüsse wie Schadstoffeinträge und Klimaveränderung sind vergleichbar. Die Hochschule für Forstwirtschaft (HFR) ist zu vielen aktuellen Fragen der Forstwirtschaft, der Forst- und Klimapolitik sowie zur perspektivischen Bedeutung der (Wald-)Biomasse für „Energiewende“-Konzepte mit Partnerhochschulen anderer Länder eng verbunden. In diesem Netzwerk fanden sich bislang nur wenige Partner mit Kompetenzen zu analogen Arbeiten im wichtigen borealen Nadelwaldgürtel in Nordost-Europa, dessen Bedeutung für das Weltklima ähnlich groß eingeschätzt wird, wie das der tropischen Regenwälder. Diese Lücke soll seit einem Jahr durch eine Kooperation mit der Nationalen Forsttechnischen Universität der Ukraine in Lviv in der Westukraine teilweise geschlossen und über dieses Vorhaben beschleunigt ausgebaut sowie die Integration junger Kolleginnen und Kollegen und Studierender zukunftsfähig gestärkt werden.
Baden-Württemberg und die West-Ukraine gehörten bis in das 20. Jahrhundert hinein nicht zu den wirtschaftlich bedeutendsten Regionen ihrer Länder, haben sich aber in den vergangenen rd. 100 Jahren jeweils dazu entwickelt und tragen damit eine ganz besondere Verantwortung für den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit der Wälder. In der Ukraine umso mehr, als die dortige wirtschaftspolitische Rückbesinnung auf die Ressource Holz eine der Kompensationsstrategien für erhebliche Ausfälle anderer Wirtschaftszweige und Branchen in Folge der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (1986) und der politischen Instabilitäten der vergangenen 15 Jahre („Orange Revolution“ 2004, „Euromaidan“ 2013 und Annexion der Krim 2014) ist. Hinzu kommt die klimapolitische Bedeutung der ukrainischen Nadelwälder. In beiden Waldregionen wird aufgrund des Klimawandels und durch erhebliche Stoffeinträge aus der Luft jedoch immer deutlicher, dass die heutigen waldbaulichen Konzepte und „Brotbäume“ der Holzwirtschaft überdacht, neu definiert, angepasst und weiterentwickelt werden müssen. Die Aufgabe und Verantwortung für die Entwicklung solcher Anpassungskonzepte liegen in der Ukraine und in Baden-Württemberg zu einem hohen Maße bei den Universitäten und Hochschulen mit forstwissenschaftlicher Forschung und forstwirtschaftlichen Studienangeboten. Sowohl die Forstwissenschaftler der Nationalen Forsttechnischen Universität in Lviv, als auch die Professorinnen und Professoren der HFR arbeiten an Anpassungsstrategien, an zukunftsfähigen Konzepten einer nachhaltigen Waldnutzung unter veränderten Bedingungen sowie an der ständigen Entwicklung ihrer Studiengänge im Kontext einer modernen Forstwirtschaft. Deshalb haben sich die Universität Lviv und die HFR im Dezember 2016 zu einer Kooperation entschlossen, die ihre Kompetenzen in der Forschung, der Lehre sowie in der Hochschulleitung und der strategischen Ausrichtung ihrer Studiengänge synergetisch bündeln soll. Dabei sollen auch „forstnahe“ Fachbereiche wie die energetische Nutzung der Waldbiomasse, die Säge- und Holztechnologie, die Materialforschung sowie die Entwicklung und Stärkung ländlicher Räume in den Fokus der Zusammenarbeit rücken.
Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Ukraine sowie ihrer ständigen Bedrohung durch militärische und politische Repressalien anderer Länder ist die bisherige Kooperation deutlich „asymmetrisch“. Im Interesse einer beschleunigten und deutlicher gegenseitigen Förderung der Kooperation soll durch dieses Vorhaben versucht werden, auch solche Akteurs- und Statusgruppen in die Zusammenarbeit einzubeziehen, deren Impuls aufgrund materieller und rechtlicher Einschränkungen sonst kaum berücksichtigt werden könnten (Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschulverwaltungen). Das Projekt ist der innovative Versuch, eine bereits angestoßene fachliche Zusammenarbeit der HFR mit der Universität Lviv auch dazu zu nutzen, belastbare Erkenntnisse dazu gewinnen, wie die Internationalität der beteiligten Hochschulen gezielt gestärkt werden kann. Das Vorhaben kann auf langjährigen Beziehungen zwischen Forstleuten beider Länder aufsetzen und integriert deren Aktivitäten zum Teil in das Mobilitätspaket des Projekts.Kunstharzmodifiziertes Holz und Wechselbünde für Gitarren-Griffbretter [KMH-WB] mehrweniger
Projektträger:
AiF Projekt GmbH – ZIM Kooperationsprojekte des BMWi
Laufzeit:
01.10.2019 bis 28.02.2022
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Marcus Müller
Projektpartner:
Reinhardt GmbH, Tübingen
DMT creaktiv GmbH, LauterbachProjektmitarbeiter/innen:
B. Sc. Christina Zwanger
Beschreibung:
Griffbretter werden in Zupfinstrumenten eingesetzt und erfüllen im Wesentlichen zwei Funktionen: Zum einen überträgt das Griffbrett die durch die Saite erzeugten Schwingungen auf den Korpus, wo sie verstärkt und abgestrahlt werden. Zum anderen erfüllt das Griffbrett mechanische und funktionale Anforderungen. Das verwendete Material für Griffbretter sollte somit den oben genannten Anforderungen genügen. Auch die Haptik und Optik spielen bei der Materialauswahl für Griffbretter eine entscheidende Rolle.
Bisher eingesetzte Materialien, insbesondere bei Gitarrengriffbrettern, sind vor allem Tropenhölzer, wie Grenadill (Dalbergia melanoxylon Roxb.) oder Ind. Palisander (Dalbergia latifolia). Der Handel dieser Holzarten wurde durch die Aufnahme in das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) deutlich eingeschränkt. Zudem ist eine steigende Nachfrage nach tropenholzfreien Instrumenten am Markt zu bemerken. Aus diesen Gründen wird an einer Alternative geforscht, um auch heimische Holzarten in Gitarren-Griffbrettern einsetzen zu können.Die heimischen Holzarten Buche, Birke und Ahorn sollen mit verschiedenen Harzsystemen modifiziert werden, um so die erforderlichen Eigenschaften, wie Dimensionsstabilität, eine hohe Dichte, ausreichende Härte und Steifigkeit zu erreichen. Um auch den optischen Eigenschaften gerecht zu werden, werden die Hölzer zudem farblich verändert.
Durch die Holzmodifizierung ergeben sich neue Oberflächeneigenschaften, die ein anderes Verklebungs- und Lacksystem erforderlich machen. Diese werden auch im Zuge dieses Projekts entwickelt.
Ein Austausch der Bünde in den Griffbrettern ist bisher nicht möglich ohne das Griffbrett zu beschädigen. Eine weitere Aufgabe innerhalb des Projekts wird es daher sein, ein System zu entwickeln, das einen zerstörungsfreien Austausch der Bünde ermöglicht.
Bei allen Optimierungsmaßnahmen soll die Auswirkung auf die klangliche Qualität des Instruments nicht außer Acht gelassen werden. Diese wird ebenfalls durch subjektive und objektive Bewertung überwacht.Folgende Ziele werden mit dem Projekt verfolgt
- Entwicklung einer Holzmodifizierung, die heimische Holzarten als Alternative für den Einsatz in Gitarren-Griffbrettern ermöglicht
- Entwicklung einer Verklebung und Lackierung, welche eine entsprechende Verbindung mit der modifizierten Holzoberfläche eingehen.
- Entwicklung eines Systems von Wechsel-Bünden und eines dafür passenden Materials, das einen zerstörungsfreien Austausch der Bünde gewährleistet
BRETTSPERRHOLZ AUS MODIFIZIERTEM BUCHENHOLZ [B²BSP] mehrweniger
PROJEKTTRÄGER:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Rahmen des Förderprogramms "Nachwachsende Rohstoffe" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
LAUFZEIT:
3 Jahre (01.02.2020 bis 31.01.2023)
PROJEKTVERANTWORTUNG:
Prof. Dr. Bertil Burian
Prof. Dr. Marcus MüllerPROJEKTMITARBEITER/INNEN:
M.Sc. Sabrina Puttmann, B.Sc. Lukas Müller
BESCHREIBUNG:
In Deutschland ist seit einigen Jahren ein starker Anstieg der Laubholzvorräte zu verzeichnen. Dieser Anstieg ist auf die naturnahe und standortangepasste Bewirtschaftung der deutschen Wälder zurückzuführen. Zwischen den Baumartengruppen unterscheidet sich die Verwendung des Holzes jedoch erheblich. Während beim Nadelholz mehr als drei Viertel des Holzanteils stofflich verwendet werden, werden beim Laubholz ca. zwei Drittel energetisch verwendet. Mit den Untersuchungen des Projektes soll das stoffliche Nutzungspotential von Buchenholz ausgeweitet werden, indem die konstruktive Verwendung als Brettsperrholz angestrebt wird.
Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse aus dem FNR-Förderprojekt „Verwendung von schwachem Laubholz für die Produktion von Brettsperrholz“ soll die Projektidee weiterverfolgt und umgesetzt werden. Im vorherigen Projekt wurde das Buchenholz mit Hilfe eines Modifizierungsverfahrens so optimiert, dass es sich hinsichtlich der Dimensionsstabilität und der Verklebungseigenschaften vergleichbar dem Nadelholz verwenden ließ. Für den tatsächlichen Einsatz und die Umsetzung im industriellen Maßstab sind jedoch weiterführende Untersuchungen und Entwicklungen notwendig. Im Mittelpunkt steht hierbei die Untersuchung der technischen Eigenschaften, die für eine mögliche Zulassung als Bauprodukt notwendig sind. Das vorherige Projekt zeigte, dass aufgrund der Ausbeuteproblematik (nur 6 % der Rohholzmenge verwendbar) Schwachholz für die BSP Herstellung nicht geeignet ist. Für die weitere Entwicklung der Produktinnovation „BSP aus modifizierter Buche“ sollen daher nun starke Holzdimensionen verwenden werden. Folgende Arbeitsschwerpunkte bearbeitet werden:
- Schnittholzausbeute bei der Verwendung von Buchenstarkholz
- Integrierung des rotkernigen Holzes in die BSP-Fertigung, bzw. alternative Verwendungsmöglichkeiten
- Optimierung des Modifizierungsverfahrens
- Untersuchungen des neuen Produktes „BSP aus modifizierter Buche“ im Hinblick auf Brandverhalten, Festigkeiten und Emissionen
- Anlagenkonzeption von BSP-Produktionslinien für einen Laubholzeinsatz
Entwicklung einer innovativen, biozidfreien Behandlung von heimischen Holzarten mit Polyethylenglycol (PEG) für die Nutzung im Außenbereich [PEGWOOD] mehrweniger
Projektträger:
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR BW)
Laufzeit:
23.12.2019 – 31.12.2022
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Marcus Müller
Projektpartner:
Heimes Holz GmbH,
I. van Roje & Sohn Sägewerk und Holzhandlung GmbH & Co.KG,
Clariant Produkte (Deutschland) GmbHProjektmitarbeiter/innen:
Dr. Nicole Dettenrieder
Beschreibung:
Die Verwendung von heimischen Holzarten aus nachhaltiger Produktion anstelle von Tropenhölzern ist ein wichtiges Anliegen. Gleichzeitig soll der Einsatz von konventionellen Holzschutzmitteln reduziert werden.
Die meisten heimischen Holzarten besitzen allerdings nur eine geringere biologische Dauerhaftigkeit (Resistenz gegenüber holzzerstörenden Pilzen) im Vergleich zu importierten Tropenhölzern. Daher macht die Nutzung im Außenbereich eine vorherige Behandlung der heimischen Hölzer notwendig.
Ziel des auf 3 Jahre angelegten Projektes ist es, eine innovative, biozidfreie Behandlung von heimischen Holzarten für die Nutzung im Außenbereich zu entwickeln. Die übergeordneten Ziele des Projektes bestehen in der Substitution von konventionellen Holzschutzmitteln und der Substitution von Tropenhölzern.
Für die Behandlung des Holzes soll eine Formulierung auf Basis von Polyethylenglykol entwickelt werden. Polyethylenglykol besitzt keine Gefahrenstoffkennzeichnung, ist oft in kosmetischen und pharmazeutischen Produkten enthalten und daher aufgrund seiner unbedenklichen Eigenschaften gut geeignet.
Die Modifizierungserfolge werden zunächst mittels Screeningversuchen ermittelt. Dabei werden unter anderem Versuche zur Dimensionsstabilisierung durchgeführt. Bei diesen Versuchen wird das Quellverhalten von Holz mit Wasser ermittelt und bewertet. Es folgen Untersuchungen zur biologischen Dauerhaftigkeit, das heißt der Beständigkeit gegenüber Pilzen, und zur Ermittlung technologisch bedeutsamer Materialeigenschaften. Die so erhaltene optimale Formulierung soll schließlich im Großversuch getestet und ökonomisch bewertet werden.
The use of domestic wood species from sustainable production instead of tropical woods is an important concern. At the same time, the use of conventional wood preservatives should be reduced.
However, most native wood species are characterised by a lower biological durability (resistance to wood-destroying fungi) than many tropical woods. For outdoor use, this fact makes it necessary to treat native woods beforehand.
The aim of the 3-year project is to develop an innovative, biocide-free treatment of native wood species for outdoor use. The overall objectives of the project consist in the substitution of conventional wood preservatives and the substitution of tropical woods.
A formulation based on polyethylene glycol is to be developed for the treatment of wood. Polyethylene glycol has no hazardous substance labeling, is often contained in cosmetic and pharmaceutical products and is therefore very suitable due to its harmless properties.
The success of the modification will first be determined by means of screening tests. Among other things, tests for dimensional stabilization will be carried out. In these tests the swelling behaviour of wood in contact with water is to be evaluated. Afterwards, tests on biological durability are planned to be carried out, i.e. resistance to fungi. Moreover, technologically significant material properties are to be determined. The optimal formulation obtained in this way is finally to be tested and economically evaluated in large-scale experiments.
Nachhaltige Waldsysteme für die Zukunft; Hochentwickelte Waldbewirtschaftung im Dialog: Deutschland-Japan [3 Pfeile] mehrweniger
Projektträger:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, BLE
Laufzeit:
01.01.2020 – 30.06.2023
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
Gifu Academy of Forest Science and Culture, Japan
Projektmitarbeiter/innen:
Christoph End, Yannik Wardius
Beschreibung:
Das Projekt [3 Pfeile] überführt die in an der HFR erfolgreich abgeschlossenen Japan Projekte KoWald I und II in eine zweite Phase des forstlichen Austauschs mit den japanischen Partnern. Während die KoWald Projekte I und II noch darauf abzielten, die Netzwerke auf- und auszubauen, sowie dafür genutzt wurden gegenseitiges Verständnis der jeweiligen forstlichen Situation zu vermitteln, zielt [3 Pfeile] auf einen bilateralen forstfachlichen Wissensaustausch durch gemeinsame Forschungsvorhaben zu den drei definierten Schwerpunktthemen:
1) Nachhaltig, naturnaher Waldbau
Ziele:
1.1 Prüfung der Anwendung des Z-Baum Konzeptes im Laub- und Nadelholz unter standörtlichen und betriebswirtschaftlichen Verhältnissen Japans.
1.2 Prüfung auf Übertragbarkeit von Strategien zur Überführung gleichaltriger Rein- in ungleichaltrige Mischbestände in japanischen Verhältnissen.
1.3 Prüfung von neuen Baumarten im Klimawandel für Deutschland am Beispiel der Wachstumsbedingungen in Baden-Württemberg.2) Nachhaltiges Wildtiermanagement
Ziele:
2.1 Entwicklung tragfähiger Jagdkonzepte entlang der politischen und sozialen Rahmenbedingungen in Japan ausgehend von den Erfahrungen in Deutschland und Baden-Württemberg.
2.2 Vergleichende Analyse der Erkenntnisse zum Verhältnis Mensch-Raubtier in Japan und Deutschland und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen.
2.3 Potentialanalyse von Maßnahmen zum Schutz von Jungpflanzen in gepflanzten Kulturen und naturverjüngten Beständen gegenüber Wildschaden3) Waldpädagogik und Nachhaltige Umweltbildung
Ziele:
3.1. Erarbeitung eines Ausbildungskonzeptes für Wald- und Umweltpädagogen mit Zertifikat nach Vorgehensweisen in Deutschland und Baden-Württemberg.
3.2. Aufbau eines stabilen Netzwerkes deutscher und japanischer Waldpädagogen mit regelmäßigen Workshops und Arbeitsgruppen unter der Leitung des HdW in Stuttgart und aus anderen Bundesländern.Baukosten-Studie zu großen Holzbausiedlungen und -quartieren in Europa [HWB] mehr weniger
Europas größte Holzbausiedlung ist derzeit mit 570 Wohnungen der „Prinz Eugen-Park“ in München. Sie ist eine von mehr als 70 Siedlungen und Stadtquartieren in Holzbauweise mit mehr als 100 Wohneinheiten, deren Baukosten untersucht werden. Quelle: Johann Hartl
Arbeitstitel
Siedlungen und Stadtquartiere in Holzbauweise. Deutschland im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern: Standards, Baukosten und Umsetzungsempfehlungen.
Laufzeit
Januar 2021 bis Dezember 2022
Bearbeitung
Projektleitung: Prof. Dipl.-Ing. Architekt Ludger Dederich
Wissenschaftlicher Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. Holger Wolpensinger
Dipl.-Holzwirt, Dipl. (FH) Umweltschutz Stephan KleinFinanzierung
Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Bundesbauministeriums vertreten durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Bau“
Kurzbeschreibung
In den Ballungszentren mangelt es an Wohnraum, weshalb vor allem kostengünstige Wohnungen neu gebaut werden sollen. Alleine in Deutschland fehlen 1,5 Millionen Wohneinheiten (WE). Gleichzeitig sieht der Klimaschutzplan 2019 der Bundesregierung einen deutlichen Rückgang der Gebäudeemissionen um 23% bis 2030 vor. Auch die anderen europäischen Nachbarländer haben sich verpflichtet weitreichende Klimaschutzziele umzusetzen. Deshalb setzen Kommunen, neben dem energieeffizienten Bauen an sich und dem Einsatz Erneuerbarer Energien, zunehmend auf das Bauen mit Holz als einer entsprechenden Option. Ende September 2019 hat die ARGEBAU zudem die Förderung des Holzbaus beschlossen.
Die Frage ist daher, wie Holzbauweisen im Segment der Siedlungen und Stadtquartiere weiter etabliert werden können, um die Möglichkeiten für den großvolumigen Wohnungsbau um eine umweltfreundliche Variante zu erweitern. Deshalb sollen die Motivationen der Bauherren, Investoren und Auftraggeber in Ballungszentren systematisch erfasst und ausgewertet werden. Unklar ist bislang, welche Bauweisen gewählt wurden bzw. warum man sich zugunsten dieser entschieden hat, welche Rolle die Baukosten bei der Entscheidung zugunsten der Holzbauweise spielten und welche Optimierungspotentiale gegeben sind. Dies soll in der Studie untersucht, herausgearbeitet und unter Bezugnahme realisierter Siedlungs- und Quartiersprojekte dokumentiert werden.
Die Untersuchung erfolgt auf der Grundlage von (Stand Antragstellung 10/2019) 34 Wohnsiedlungen und Stadtquartiere in Holzbauweise mit mehr als 100 Wohneinheiten und zusammen 7.144 WE, davon 16 in Deutschland (mit 3.862 WE). 25 der 34 Siedlungen und Quartiere in Holzbauweise wurden nach 2010 umgesetzt bzw. befinden sich in der Realisierung. Seit dem Start der Studie im Januar 2021 sind weitere Holzwohnbau-Vorhaben recherchiert worden. Dadurch können in Europa mehr als 70 Holzwohnbau-Projekte ab 100 WE innerhalb der HWB-Studie untersucht werden, wovon etwas mehr als 50 bereits fertiggestellt sind (Stand 7/2021). Die großvolumigen Holzbau-Projekte werden auf dieser Webseite dokumentiert, systematisiert und ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie werden zusätzlich zu einer Publikation im Rahmen einer Fachtagung (vermutlich als Hybridveranstaltung Online und als Präsenzveranstaltung) zum Abschluss des Vorhabens im Herbst 2022 vorgestellt.
Weitere Informationen
Forstbetriebsführung im Ausnahmezustand - Strategieentwicklungspotentiale für kommunale Forstbetriebe im Klimawandel (FIASKO) mehr weniger
Projektträger:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Laufzeit:
15.03.2021 bis 31.03.2021
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Bastian Kaiser (HFR),
Prof. Dr. Artur Petkau (HFR),
Prof. Dr. Christoph Schurr (HFR),
Dr. Roderich von Detten (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg),
Prof. Dr. Marc Hanewinkel (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)Projektpartner:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (ALU)
Projektmitarbeiter/innen:
Simon Reinhold,
Annette Müller-Birkenmeier,
Lukas Schätzle,
Susanne HenselBeschreibung:
Angesichts der vergangenen drei Trockenjahre und der damit einhergehenden massiven Schädigung unserer Wälder befinden sich Forstbetriebe vielerorts im Ausnahmezustand. Es zeigt sich, dass der rasant voranschreitende Klimawandel tiefgreifende Transformationsprozesse in der Forstwirtschaft auslöst. Der Klimawandel verändert also nicht nur unsere Wälder, sondern auch die Forstbetriebe, die Entscheidungen unter langfristiger Planungsunsicherheit treffen müssen.
Insbesondere kommunale Forstbetriebe stellt diese Entwicklung vor große Herausforderungen, da diese ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen in besonderem Maße gerecht werden müssen. Bei den betroffenen Forstbetrieben vor Ort wächst deshalb der Wunsch nach Unterstützung bei der Bewältigung dieser Transformationsprozesse. Er wird vor allem durch Revierleiterinnen und Revierleiter geäußert, die tagtäglich mit diesen Herausforderungen konfrontiert werden.
Die explorative Vorstudie zum Forschungsprojekt FIASKO versucht aus diesem Grund gemeinsam mit fünf ausgewählten kommunalen Forstbetrieben Strategieentwicklungspotenziale zu identifizieren und (erste) Handlungsoptionen zu entwickeln. Diese Handlungsoptionen sollen in einer Art „Werkzeugkasten“ integriert werden. Als Handreichung soll dieser „Werkzeugkasten“ eine Hilfestellung für die Betroffenen darstellen, um den Herausforderungen der Forstbetriebsführung in Zeiten des Klimawandels begegnen zu können.
Internationale Zusammenarbeit zu innovativem Holzbau und Erdbebensicherheit mit Japan (InZuHo) mehr weniger
Projektträger:
Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz (MLR), Holzbau Offensive Baden-Württemberg
Laufzeit:
24.11.2020 – 31.08.2023
Projektverantwortung:
Prof. Ludger Dederich
Projektpartner:
Gifu Academy of Forest Science and Culture, Stadt Mino, Japan
Projektmitarbeiter/innen:
Prof. Sebastian Hein, Christoph End (Diplom Regionalwissenschaftler Japan; MBA International Management), Fiona Schwesig (Japanologin M.A.)
Beschreibung:
Das Land Japan und seine Kultur übt seit seiner Öffnung im 19. Jh. eine tiefe Faszination nach außen aus. Insbesondere, aber nicht ausschließlich, die traditionelle Architektur und Holzbauweise standen schon früh im Zentrum des profunden Interesses von Kunst- und Bauschaffenden im Westen, welches seither nicht nachgelassen hat. Der heutige Wissens- und Bedeutungsstand japanischer Architektur und Holzbauweise in Mitteleuropa ist u.a. den grundlegenden Arbeiten Bruno Tauts und Heino/Heinrich Engels zu verdanken.
Inzwischen machen sich in Mitteleuropa nicht mehr nur bloße Einflüsse japanischer Architektur im Allgemeinen und japanischer Holzbaukultur im Besonderen bemerkbar; in den letzten Jahren realisierten hier namhafte japanische Architekturbüros Holzbauten, welche eindeutig ihre eigene kulturelle Herkunft spiegeln: darunter das Centre Pompidou in Metz (2010), der Neubau für die Mediengruppe Tamedia von Shigeru Ban (2013) sowie das Meditationshaus von Kengo Kuma in Garmisch-Partenkirchen (2019). Parallel erfolgte dazu ein Know-how-Transfer in umgekehrter Richtung zu Fragen bzgl. bautechnischer Reaktionen auf globale klimabedingte Herausforderungen (Stichworte: Export des deutschen Passivhaus-Standards, Diskussion und Adaption deutscher Innovationen bei Dämmstoffen aus nachwachsenden Ressourcen).
Das Projekt findet in enger Zusammenarbeit mit der Gifu Academy of Forest Science and Culture statt, welche der HFR in langjähriger Kooperation verbunden ist.Die drei Hauptbestandteile des Projekts – sozusagen ausgelagerter, vierter Pfeiler des übergeordneten 3Pfeile-Projekts – bilden folgende Vorhaben:
- Digitaler, deutsch-japanischer Workshop für Studierende (WS 2021/2022)
- Prominent besetztes, deutsch-japanisches Symposium „Holzbau für eine zweite Moderne“ (SS 2023)
- Studienreise für Architekten und Ingenieure nach Japan (Sommer 2023)
Das deutsch-japanische Symposium strebt – angesichts unterschiedlicher Traditionen im Umgang mit dem Baustoff Holz sowie gemeinsamer Herausforderungen auf globaler, klima- und energiepolitischer Ebene – einen Austausch von Ansätzen und Konzepten in Architektur und Bautechnik für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Bauen mit Holz an. Vor allem dient er der Schaffung einer Grundlage für eine Debatte darüber, wie eine Holzbauarchitektur für eine tatsächliche grüne Moderne aussehen wird und umgesetzt werden kann.
Den Auftakt dazu bildet ein digitaler Workshop, in welchem deutsche und japanische Studierende ein eigenes Bauprojekt verfolgen, einander regelmäßig den eigenen Arbeitsstand präsentieren und darüber ins Gespräch kommen zu Herausforderungen, Entwicklungen und Möglichkeiten als auch über die landes- und regionaltypischen Gegebenheiten beim Bauen mit Holz.
Den Abschluss bildet – unter Voraussetzung der Lockerung der aktuellen japanischen Grenzpolitik – eine Studienreise für Architekten und Ingenieure nach Japan.Aktueller Projektstand
Abgeschlossen: deutsch-japanischer, student. Workshop (22.10.2021-24.01.2022), nun Fortsetzung der hochschuleigenen Projektarbeiten
Planerische Hochphase: deutsch-japanischer Kongress, angestrebt in Hybrid-Präsenzform für den 11.05.2023 im Landkreis Tübingen / Reutlingen
In Arbeit: Gestaltung einer Webseite zum übergeordneten 3Pfeile-Projekt, welche auch der Vorstellung von InZuHo dient
In Arbeit: Planung einer Studienreise für Experten nach Japan (in Planung für Juli 2023)Entwicklung innovativer, intelligenter und zukunftsfähiger Holzaufbauten für klimaneutrale und gesundheitsfreundliche Gebäude aus Holz [Bauteil] mehrweniger
Projektträger:
ZIM Kooperationsprojekte des BMWi
Laufzeit:
01.09.2019 bis 31.08.2021
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Marcus Müller
Projektpartner:
Lignotrend Produktions GmbH
Projektmitarbeiter/innen:
B. Sc. Jodok Braun, B. Sc. Stephan Wetzel
Beschreibung:
In bewohnten Gebäuden besteht aufgrund der hocheffizient gedämmten und luftdichten Gebäudehüllen, kombiniert mit dem Verlangen nach einer angenehmen Wohnraumtemperatur von durchschnittlich 21°C und der Integration von kontrollierten Wohnraumlüftungen das Risiko von jahreszeitlich bedingter sehr trockener Innenraumluft, unter einer rel. Raumluftfeuchte von 40 %. Dies führt in der Folge bei den Nutzern der Innenräume zu Unbehagen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie z.B. zur Reizung der Schleimhäute. Der Holzbau kann aufgrund seiner hygrothermischen Eigenschaften Lösungen zur Vermeidung eines zu trockenen Innenraumklimas während der Heizperiode bieten. Holz verfügt über die Eigenschaft Wasser aus der Umgebungsluft durch Sorption aufzunehmen und durch Desorption auch wieder an diese abgeben zu können. Die Trocknungs- und Befeuchtungsprozesse laufen allerdings sehr langsam ab. Daher stellt sich bei größeren Querschnitten stets ein Feuchteprofil ein. Während an der Oberfläche sehr schnell die Gleichgewichtsfeuchte erreicht ist, kann dies bei größeren Holzquerschnitten im Innern ein über Monate oder Jahre dauernder Prozess sein. Da auch im Rauminneren die Luftfeuchte ständig wechselt, kommt es praktisch nur im oberflächennahen Bereich zu Desorption oder Adsorption.
Die Tatsache, dass Bauteile unterschiedlichster Materialien Feuchtigkeit in spezifischem Maße aufnehmen und abgeben können ist unbestritten. Wie sich dieser Feuchteausgleich allerdings auf das Innenraumklima auswirkt und wie das Innenraumklima gezielt durch die Anordnung unterschiedlicher Materialien in Bauteilen und Wandaufbauten beeinflusst werden kann, ist bisher noch unklar.
Bereits abgeschlossene Projekte zeigen das Potential natürlicher Baustoffe aufgrund ihrer positiven absorptiven Eigenschaften und Auswirkungen auf das Innenraumklima bei Schwankungen der Raumluftfeuchte. Holz, Lehm und Naturfasern können diese Schwankungen minimieren. Das Potential v.a. holzbasierter Wandaufbauten wurde bisher allerdings nur unzureichend ermittelt. Untersucht wurden flächige Holzbauteile wie Brettsperrholzelemente, Dübelholzelemente, der Holzrahmenbau, diverse Holzwerkstoffe sowie Boden- bzw. Wandverkleidungen aus Massivholz.Ziel:
Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung neuartiger Bauteillösungen für den Holzbau auf Basis der bestehenden Wand-, Decken- und Dachbauteile der Lignotrend Produktions GmbH, die durch Optimierungen der Materialkombinationen, -anordnung und des spezifisch auslegbaren Oberfläche/Volumen-Verhältnisses ein langfristig konstantes und behagliches Innenraumklima garantieren können, welches dauerhaft eine Raumluftfeuchte von 40-60 % vorweist. Dafür werden unterschiedliche Holzbauteile untersucht, bzw. deren Sorptionseigenschaften zur Bewertung des Einflusses auf das Innenraumklima objektiviert.Vorstudie zur Entwicklung eines abbaubaren Verbissschutzes aus nachwachsenden Rohstoffen [WH-hoch²-BW] mehrweniger
Projektträger:
Ministerium für Ländlichen Raum, Landwirtschaft und Forsten Baden-Württemberg
Laufzeit:
01.08. – 30.11.2018
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
Biotechnologieunternehmen TECNARO/ www.tecnaro.de
BIOPRO/ www.bio-pro.de
Forschungszentrum Hohenstein Institute/ www.hohenstein.deProjektmitarbeiter/innen:
Yannic Graf
Beschreibung:
Seit gut 30 Jahren werden in Deutschland und etwa auch in Baden-Württemberg Wuchshüllen zum Schutz von jungen Bäumen vor Wildverbiss, Konkurrenzvegetation aber auch zur Verbesserung des Anwuchses verwendet. Inzwischen existiert in Europa eine fast unüberblickbare Schar von Produkten. Ihr Bauprinzip ist jedoch noch heute gültig: lichtdurchlässige stabile Hohlkammerfolien/ Stegkammerplatten meist aus fossilbasiertem Polypropylen (PP, PE u.a.), die teilweise wiederverwendbar sind oder angeblich im Freien unter der UV-Einwirkung zerfallen. Durch die Verwendung seltener Baumarten im Klimawandel, den Umbau von Nadelbaumbeständen, die schnelle und kostengünstigere Begründung von Forstkulturen nach Sturmereignissen werden Wuchshüllen weiter an Bedeutung gewinnen.
Die Anforderungen an Hüllentypen sind vielfältig: Wuchshüllen sollten doppelwandig sein, um die zuweilen heißen äußeren Schutzwände von den empfindlichen Blättern fernzuhalten (Gefahr des Abwelkens). Der obere Rand von Wuchshüllen sollte nach außen gebogen sein, damit sich die herauswachsenden Triebe sowie das Stammholz bei Windbewegungen nicht abscheuern. In wenig belichteten Verhältnissen, z.B. unter Schirm sind transparente Wuchshüllen oder offene Gitterhüllen sinnvoll, usw. Der Aufbau, aber besonders der (manuelle) Abbau ist jedoch kostspielig und zudem bislang unter den organisatorischen Bedingungen der Forstbetriebe nicht zufriedenstellend gelöst. Zahlreiche Hüllen befinden sich zudem obwohl sie ihren ursprünglichen Zweck erfüllt haben – in unbekannter Menge unverrottet im Wald.
Vor allem jedoch gibt es bislang keine Wuchshüllen, die sowohl in Waldbedingungen biologisch abbaubar sind, als auch auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, und zudem im Verhalten im Labor und unter realen Waldbedingungen einer eingehenden Prüfung unterzogen wurden und klassischen Plastikhüllen funktional ebenbürtig sind. In dieser Vorstudie soll die Neuentwicklung eines Werkstoffs erfolgen, der unter Waldbedingungen biologisch (1) abbaubar ist und der aus nachwachsenden Rohstoffen (2) hergestellt wurde, vgl. Akronym).
Treeshelters have been used for the past 30 years in Germany and Baden-Württemberg to protect young trees of deer browsing and competing plants but also in order to help plants establish themselves. Meanwhile there is an unforeseeable amount of treeshelter products in Europe. However the design of treeshelters has stayed the same: a transparent and stable twin-walled foil made of fossil-based polypropylene (pp, pe et al), that is partially reusable or claims to degrade when placed outside under the influence of UV radiation. The usage of uncommon tree species due to climate change, the conversion of conifer stands and the fast and cheap establishment of silvicultures after storms will increase the importance of treeshelters in the future.
The requirements of various types of treeshelters are diverse: They should be twin-walled in order to protect the leaves from the sometimes hot outer wall that can cause wilting of the leaves. The upper edge should bend to the outside in order to protect the outgrowing tree of damages caused by wind movements. In less exposed conditions such as closed stands, transparent or open mesh tubes are reasonable. The process of setting up and especially the (manual) removal of treeshelters is very expensive and currently remains unsatisfactory because of the organizational conditions of the forest management. Numerous shelters that have fulfilled their purpose are still located in the forest to an unknown amount.
Above all, there is currently no treeshelter that is biodegradable in forest conditions, is made of renewable resources, reaches all the functions of traditional treeshelters and has been tested under laboratory and forest conditions. The goal in this preliminary study is to propose a new development of a material, which will be biodegradable under forest conditions (1) and is made of renewable resources (2).
Link:
Alternative Verfahren zur Umweltverträglichen Begründung von Kurzumtriebsplantagen und Agroforstsystemen mehrweniger
Projektträger:
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (Institut für Angewandte Forschung)
Laufzeit:
2008 bis 2014
Projektverantwortung:
Dipl.-Ing. (FH) Göran Spangenberg, Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR);
- Landwirte bzw. Flächeneigentümer
Beschreibung:
Für den wirtschaftlichen Betrieb einer Kurzumtriebsplantage (KUP) sind möglichst geringe Ausfälle und gute Zuwächse im Begründungsjahr wichtig. Um dies zu erreichen, werden häufig Herbizidbehandlungen und ein Vollumbruch der Fläche durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden alternative Verfahren zur Anlage von KUP und Agroforstsystemen erprobt. Die daraus abgeleiteten Empfehlungen für die praktische Anwendung sollen helfen, die Einsatzmöglichkeiten von schnell wachsenden Baumarten zu erweitern und die Erzeugung von Energieholz auf Nicht-Wald-Flächen zu fördern. Darüber hinaus soll ein Beitrag geleistet werden, um die ökologischen Vorteile, die KUP im Vergleich zu einjährigen Energiepflanzen bieten, weiter zu verbessern. Nach einem Pilotversuch im Jahr 2007 wurden / werden im Rahmen des Projektes seit 2008 mehrere Versuchsflächen angelegt.
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Chancen der ökologischen Aufwertung und Sickerwasserreduktion bei einer ehemaligen Deponie durch Rekultivierung mit einem niederwaldartigen Bestand [Kupdepo] mehrweniger
Projektträger:
Landkreis Erding
Laufzeit:
2014 - 2017
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektmitarbeiter:
Dipl. Ing. (FH) Göran Spangenberg
Beschreibung:
Eine angepasste und geeignet konzipierte Gehölzbepflanzung kann auf Rekulti¬vierungsflächen unterschiedliche Aufgaben erfüllen und maßgeblich zu einer sinnvollen Nachnutzung beitragen. Ziel dieses Projektes ist die Erarbeitung standortspezifischer Empfehlungen für die Etablierung einer ca. 1 ha großen niederwaldartig bewirtschafteten Versuchsfläche auf einer ehemaligen Deponie im Landkreis Erding. Dazu gehören auch die Konzeption der Anpflanzung und die Festlegung von Pflegemaßnahmen. Durch die Gehölze sollen die Fläche ökologisch aufgewertet und die anfallende Sickerwassermenge reduziert werden.
Die Rahmenbedingungen und Vorgaben für die Konzeption sind recht vielfältig und anspruchsvoll. Einige Bespiele verdeutlichen das:
- Deponietechnische Einrichtungen müssen unbedingt vor Beschädigungen geschützt werden.
- Die Anpflanzung verschiedener heimischer Baumarten, eine geeignete Flächengestaltung und umweltfreundliche Pflegemaßnahmen sollen die Voraussetzungen schaffen für eine aus naturschutzfachlicher Sicht hohe Wertigkeit der Fläche.
- Gleichzeitig ist ein sinnvoller Kompromiss hinsichtlich einer wirtschaft-lichen Bewirtschaftung zu finden.
- Die verwendeten Baumarten müssen aufgrund der teilweisen Kuppenlage mit zeitweiligem Wasserstress auskommen.
Strategische Waldkooperationen mit Japan: Entwicklung zukunftsfähiger Handlungsfelder für Waldwissenschaft, Regionalentwicklung & Energie [KoWald2-Japan] mehrweniger
Strategic Cooperation in Forestry with Japan: Development of sustainable settings for Forest Sciences, Regional Development and Renewable Energies [KoWald2-Japan]
Projektträger:
Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg
Laufzeit:
01.01.2016 – 31.12.2019
Projektverantwortung:
- Prof. Dr. Sebastian Hein,
- Prof. Dr. Bastian Kaiser
Projektpartner:
Präfektur Gifu
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl. Regionalwissenschaftler Christoph End (MBA)
Beschreibung:
Ausgehend vom Erfolg des “KoWald1-Japan“ werden im Folgeprojekt „KoWald2“ die folgenden vier Handlungsfelder bearbeitet:
A) Forschung: Es werden gemeinsam themenbezogene Forschungsprojekte beantragt und der Austausch von Wissenschaftlern ermöglicht als wissenschaftlicher Beitrag zur Entwicklung einer Nachhalts- und Wissensgesellschaft in den Themengebieten Waldwissenschaft, Regionalentwicklung und erneuerbare Energie.
B) Curriculare Entwicklung: es werden gemeinsame und innovative Formate für binationale Lehrveranstaltungen entwickelt und die Mobilität von Studierenden und Professoren gefördert als Basis des gesellschaftlich-ökologischen Wandels in beiden Industrieländern.
C) Fort- & Weiterbildung: Die Hochschulen nutzen den intensiven Austausch zwischen beiden Ländern zur Entwicklung eigenständiger Angebote für professionelle akademische Bildung als Beitrag zur Entwicklung einer Wissensgesellschaft in Japan und Deutschland. Dabei gelingt die Integration von akademischer Erstbildung, unternehmerischer Fort- & Weiterbildung und Diskussionsforen zur hoheitlichen Zusammenarbeit mit staatlichen Forstverwaltungen/ -betrieben.
D) Öffentlichkeit: das Engagement beider Partnerländer wird deutlich durch Begleitung des Transformationsprozesses in wissenschaftlichen Gremien, durch die Unterstützung und Ermöglichung durch prominente politische Vertreter in fachlicher Zuständigkeit durch Aktivitäten in Presse und fachlichen Verbänden. Dabei soll besonders den das Projekt initiierenden politischen Vertretern eine fachliche Plattform erarbeitet werden.
Based on the success of „KoWald1-Japan“ the follow up project „KoWald2“ focusses on the following four objectives:
A) Research: Topic related joint research proposals will be handed in as well as exchange of researchers as a scientific contribution to the development of a sustainable and science oriented society within the fields of Forest Sciences, Regional Development and renewable Energies.
B) Curricular Development: Binational seminars and courses will be developed mutually and mobility of students and teaching staff will be supported as the basement of changes in the socio-environmental society of both nations.
C) Further education: The Universities will use the intense exchange between the both countries to develop independent offers for a professional academic education as contribution to the development of a science based Society in Japan and Germany. Integration of academic education, advanced training for professionals and discussion panels will be implemented in order to build a bridge to state forest services and administration.
D) Publicity: Both countries activities will be visible by participating in scientific committees and will be supported by political leaders within their responsibilities by bringing action into daily press and also professional associations. Such publicity shall create a professional stage especially for the political decision takes endorsing this project continuously.
Holzbasierte Bioökonomie im gesellschaftlichen Dialog- und Transformationsprozess [HoBiT] mehrweniger
Projektträger:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Rahmen des Förderprogramms "Nachwachsende Rohstoffe" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Laufzeit:
3 Jahre (November 2017 bis Oktober 2020)
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Artur Petkau
Projektpartner:
Eberhard Karls Universität Tübingen, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft
Projektmitarbeiter/innen:
B.Sc. Manuel Hafner, Dipl.-Geogr. Jan Springorum
Beschreibung:
Das Forschungsprojekt HoBiT will mit der Analyse von Treibern und Hemmnissen im gesellschaftlichen Transformationsprozess hin zu biobasiertem Wirtschaften einen Beitrag zur wissenschaftlichen Fundierung des Konzeptes Bioökonomie leisten. Untersucht werden mit qualitativen Methoden Konflikt- und Entscheidungspunkte unter Einbeziehung relevanter gesellschaftlicher Gruppen und Schlüsselakteure in ausgewählten Fallregionen. In der Bioökonomieforschung geht es im Kern um nachhaltiges biobasiertes Wirtschaften, bei dem Klimaschutz und Energiewende eine wesentliche Rolle spielen. Die Bundesrepublik Deutschland gibt damit den Strukturwandel hin zu einer biobasierten Wirtschaftsweise vor, um die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu mindern, den CO²-Ausstoß zu reduzieren und die Wertschöpfung, insbesondere im ländlichen Raum, zu erhöhen. Der Wald als CO²-Senke und Produzent des klimaneutralen und nachwachsenden Rohstoffes Holz leistet schon heute einen großen Beitrag zum Erreichen der klimapolitischen Ziele in Deutschland. Mit und parallel zur steigenden Bedeutung der Bioökonomie sind gesellschaftliche und privatwirtschaftliche Ansprüche an Wälder vielfältiger geworden und gestiegen. Neben eine traditionelle Nutzung – als Rohstofflieferant für volks- und betriebswirtschaftlichen Nutzen durch die Holzwirtschaft – ist auch ein steigendes (Wald-) Bewusstsein für die Bedeutung ökologischer und sozialer Funktionen intakter Waldökosysteme getreten (Ökosystemleistungen). Den dadurch entstehenden Konflikten zwischen verschiedenen Nutzungsformen und Zielsetzungen im Dialog zu begegnen wird in einer zunehmend urbanisierten Gesellschaft immer wichtiger. Holz und holzhaltige Produkte spielen im gesellschaftlichen Transfer Deutschlands zu biobasiertem Wirtschaften eine große Rolle. Ein bedeutender gesellschaftlicher Transfer wird aber nur gelingen, wenn einerseits für diesen Transfer ein breiter gesellschaftlicher Konsens herrscht und andererseits gesellschaftliche Ansprüche im Transfer umfassend berücksichtigt werden (Gegenstromprinzip). Ob und wie das Holzpotenzial in einer Region genutzt wird, ist nicht nur eine Frage von naturräumlichen und technischen Möglichkeiten und ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Es ist vielmehr auch eine Frage, deren Beantwortung Einstellungen, Werte und das (Entscheidungs-)Verhalten von (Schlüssel-)AkteurInnen einbezieht. Wenn Bioökonomie nicht nur eine (Markt- und gesellschaftliche) Nische einnehmen, sondern wirtschaftsraumprägend sein soll, müssen typische Schlüsselakteure erkannt und ihr Verhalten verstanden werden und alle die Bioökonomie betreffenden gesellschaftlichen treibenden und hemmenden Faktoren mit ihren Wirkungsweisen und Interdependenzen erkannt und im gesellschaftlichen Transfer gezielt beachtet werden. Die Wirkung der hemmenden und treibenden Faktoren wird besonders in Konflikt- und Entscheidungssituationen deutlich. Solche „neuralgischen“ Konflikt- oder Entscheidungspunkte der Entwicklungslinie und dazu gehörende Treiber und Hemmnisse mit ihren Wirkungen auf holzbasierte Bioökonomie stehen im Fokus dieses Forschungsvorhabens. Typische Konfliktpunkte sind z. B.:
- Schlachthausparadoxon: Bäume und Holz sind gesellschaftlich positiv und Holzernte und Rohholzbereitstellung negativ besetzt
- Zielkonflikte der Multifunktionalität der Waldwirtschaft: Stilllegung vs. Nutzung, Integration vs. Segregation, etc.
- Governance: staatliche Lenkung vs. Liberalisierung
- Konkurrenz: stoffliche vs. energetische Nutzung von Dendromasse
- Urbanisierung: verminderter Bezug zur und Akzeptanz der Urproduktion
- Verfügungsrechte: Privateigentum vs. Gemeinwohl
- Rohholzmobilisierung: Mehrnutzungspotentiale im Privatwald sind vorhanden, die Mobilisierung aber ist nur begrenzt möglich.
Zu vorgenannten Beispielen gibt es eine große Anzahl von Untersuchungen, die allerdings jeweils nur partiell den jeweiligen Konflikt betrachten. In der Realität treten diese Konflikte aber gleichzeitig, nebeneinander und sich überlagernd auf. Ziel dieses Vorhabens ist es, Schlüsselakteure zu erkennen, ihr Verhalten zu analysieren und alle relevanten Treiber und Hemmnisse im gesellschaftlichen Transformationsprozess zu holzbasierter Bioökonomie und ihre, auch wechselseitigen, Wirkungen zu erfassen und zu analysieren. Kaleidoskopartig soll durch die unterschiedlichen Fokussierungen in Fallregionen ein Gesamtbild entstehen, das Entwicklungen der holzbasierten Bioökonomie aufzeigt und Verantwortlichen in Regierungen, Verwaltungen, Unternehmen, bürgerlichen Interessensgruppen und ihren Netzwerken hilft, diese Transformationsprozesse strategisch zu gestalten.
Drohnengestützte Detektion phytophager Forstschädlinge mittels Electronic Nose [PROTECTFOREST] mehrweniger
Projektträger:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Laufzeit:
01.11.2018 – 31.10.2020
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Stefan Pelz
Projektpartner:
Cadmic GmbH, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Georg-August-Universität Göttingen
Projektmitarbeiter/innen:
Dr. Sebastian Paczkowski
Dr. Marta PaczkowskaBeschreibung:
Im Rahmen des Projektes PROTECTFOREST wird ein Halbleitergassensor-Prototyp entwickelt und kalibriert, der es erlaubt mit Hilfe einer Drohne Borkenkäferbefall im Frühstadium durch die Detektion von Monoterpenen aufzuklären. Dabei wird zunächst ein Samplingsystem entwickelt und auf einer angepassten Drohnenplattform montiert. Mit Hilfe dieses Samplingsystems soll die Emission über dem Kronenraum eines befallenen Bestandes untersucht werden, um die kalkulierte Übereinstimmung von Emissionsstärke des befallenen Baumes mit der Sensitivität des Sensors experimentell zu bestätigen. Aus den Ergebnissen leiten sich Anforderungen an das Sensorsystem ab, wie z.B. Quellstärke der Monoterpene (Temperatur) und Verdünnungsfaktoren (Wind), die wiederum maßgeblich für die Entwicklung der Drohnenplattform sind. Die detektierten Emissionsraten werden dann mit der bekannten Befallssituation korreliert und so ein Algorithmus entwickelt, der auf der Basis von Umgebungsparametern und detektierter Monoterpenkonzentration eine Aussage über unbekannte Befallssituationen ermöglicht. Es wird zudem eine direkte Einspeisung der Daten in das WorldWideWeb umgesetzt. Die Daten werden in Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Forstpraxis zu 1) einer Risikoeinschätzung für den Bestand und 2) zu Handlungsempfehlungen für das Forstmanagement im Sinne eines Industrie-4.0-Ansatzes verarbeitet. Dabei können weitere Daten, wie z.B. langfristige Klimadaten oder die Bundeswaldinventuren, in die webbasierte Auswertung mit eingebunden werden. Ziel des Projektes ist die online verfügbare und auf die forstliche Anwendung hin interpretierte Befallssituation des Bestandes, die über eine neuartige technische Innovation (drohnengestützter Halbleitergassensor) effizient detektiert wird. Erste Vorergebnisse belegen die technische Machbarkeit des Vorhabens.
Link:
Waldwirtschaft 4.0 [WaWi 4.0] mehrweniger
Projektträger:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Laufzeit:
1.10.2018 bis 31.08.2021
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Dirk Wolff
Projektpartner:
Landesforstverwaltung, ForstBW
Projektmitarbeiter/innen:
M.Sc./Dipl.-Ing. (FH) Stephanie Kerger,
Dipl.-Jour./Dipl.-Ing. Dorit Ohlau,B.Sc. Marie Fuchs
B.Sc./FWM Martin SchraitleBeschreibung:
Welche Potenziale sich bei der voll- und teilmechanisierten Holzernte durch den Einsatz und die Vernetzung digitaler Werkzeuge in Baden-Württemberg erschließen lassen, ist Schwerpunkt des Projektes WaWi 4.0. Der gesamtheitliche Ansatz umfasst neben einer erlösverbesserten Harvesteraufbereitung und Szenarien für steuerungsoptimierte Hiebsmaßnahmen auch ein Schulungskonzept für die Anwendung in der Praxis. Des Weiteren erarbeitet das Projektteam eine Fallstudie zur Information der Öffentlichkeit über Einsätze zur Holzernte und setzt die Erkenntnisse daraus in einer Online-Plattform um.
Das Projekt wird die aktuelle Ausstattung von Hard- und Softwarekomponenten, deren Kompatibilität und Schnittstellentauglichkeit aufnehmen, bewerten und gemeinsam mit beteiligten Lohnunternehmern, Maschinenherstellern und ForstBW Empfehlungen für eine effiziente digitalisierte Wertschöpfungskette vom Baum zum Polter darstellen. In einem Vergleich zwischen Simulation und Praxiseinsatz werden Potenziale hinsichtlich Zeit, Erlösen, Kosten und Informationen deutlich herausgestellt.
Das Vorhaben wurde im Rahmen der Digitalisierungsoffensive „digital@bw“ gefördert.Ergebnisse können auf der Projekt-Website unter www.waldwirtschaft-digital.de abgerufen werden.
Entwicklung eines leichten Sicherheitsschuhs für grüne Berufe mit einem innovativen Verbundschutzsystem [FOOT-SAFE] mehrweniger
Projektträger:
AiF Projekt GmbH – ZIM Kooperationsprojekte des BMWi
Laufzeit:
01.08.2016 bis 31.12.2018
Projektverantwortung:
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Prof. Dr. Dirk Wolff
Projektpartner:
- Buck GmbH & Co. KG, Bondorf
- Reck & Sohn GmbH, Hohentengen
Projektmitarbeiter/innen:
- M.Sc./Dipl.-Ing. (FH) Stephanie Kerger
- Dipl.-Ing./Dipl.-Jour. Dorit Ohlau
Beschreibung:
Entwicklung eines leichten Sicherheitsschuhs für grüne Berufe mit einem innovativen Verbundschutzsystem Der Sicherheitsschuh mit FOOT-SAFE wird aus Sicherheits- und Komfortelementen bestehen, die die Vorgaben der jeweiligen DIN EN für Sicherheitsschuhe und Schnittschutzstiefel erfüllen. Die angestrebte prioritäre Funktion ist somit die bisher noch nicht erreichte Verbindung einzelner Elemente zu einem schnittfesten, komfortablen Sicherheitsschuh. Hierdurch werden Sicherheitslücken, wie sie bei derzeit auf dem Markt befindlichen Schuhen häufig an den Schnittstellen der Sicherheitskomponenten bestehen, wirksam vermieden.
Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg wird die Messung und Prüfung, den Nachweis und die Optimierung der Schnittschutztauglichkeit und aller weiterer Sicherheitsanforderungen an den Sicherheitsschuh mit innovativem Verbundschutzsystem auf dem normkonformen Schnittschutzprüfstand der Hochschule durchführen. Im Zuge des Projektmanagements organisiert die HFR Praxistests und etabliert eine Prüfanlage für Zehenschutzkappen und durchtrittsichere Sohlen von Schutz- und Sicherheitsschuhen. Der Praxispartner Buck GmbH & Co. KG entwickelt ein technischen Verbundmaterial aus Metall oder Kunststoff, das als Verbundschutzsystem die drei Sicherheitselemente Zehenkappe, Schnittschutzeinlage und durchtrittsichere Sohle vereint, den geforderten Belastungen der DIN auf einem normkonformen Prüfstand widersteht und zu einem leichten Schuh weiterverarbeitet werden kann. Die technische und gestalterische Konzeption dieses Sicherheitsschuhs mit innovativem Verbundschutzsystem sowie die handwerkliche Herstellung bis zum Stadium eines Prototypen leistet der Praxispartner Reck & Sohn GmbH.
Etablierung nachhaltiger Waldwirtschaft auf Flächen des Kleinbesitzes in Paraná/Brasilien unter Berücksichtigung sozioökonomischer Aspekte des institutionellen Wandels mehrweniger
Projektträger:
Ministerium für Wissenschaft, Technik und höhere Bildung (SETI) Paraná/Brasilien und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK)
Laufzeit:
01/2015 – 06/2021
Projektverantwortung:
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Prof. Dr. Artur Petkau (Projektleitung)
Prof. Dr. Bastian Kaiser
Prof. Dr. Thorsten BeimgrabenProjektpartner:
Midwestern State University – UNICENTRO
EmaterProjektmitarbeiter/innen:
B. Sc. Amanda Frommherz
Dipl. Ing. (FH) Anja HohBeschreibung:
Es soll die Entwicklung nachhaltiger Organisations- und Bewirtschaftungsstrategien im kleinen und kleinsten Privatwaldbesitz Brasilien fördern und mittelbar zur nachhaltigen Nutzung, Erhaltung und Wiederverbreitung der früher wirtschaftlich und naturschutzfachlich relevanten Baumart Araukarie beitragen. Es hat inzwischen wesentlich dazu beigetragen, einen Dialog zwischen Naturschutzverbänden, den Ministerien und Umweltbehörden und weiteren Fachleuten anzuregen, indem Schutz- und Erhaltungsstrategien sachlich fundiert diskutiert werden. Die Genehmigung für die Bewirtschaftungsversuche wurde auf Grund der Intervention von Naturschutzverbänden ausgesetzt. Dem (politisch „unverdächtigen“) Projektvorhaben mit einer wissenschaftlichen Zielsetzung kommt vor diesem Hintergrund eine zusätzliche wichtige Bedeutung zu: Es ist Gegenstand und Antrieb aktueller Erörterungen zu Nutzungsstrategien der Araukarie in Südbrasilien. Bisher konnten die Bewirtschaftungsversuche nur auf einem kleinen Teil der Fläche durchgeführt werden, wodurch ein Vergleich unterschiedlicher Intensitäten und unterschiedlicher Waldstrukturen noch nicht möglich ist. Zur wissenschaftlichen Untersuchung der Möglichkeit einer nachhaltigen Bewirtschaftung müssen weitere Feldversuche durchgeführt werden und die Versuchsflächen langfristig beobachtet und regelmäßig neu inventarisiert werden. Die brasilianische Fach-Öffentlichkeit wartet mit großen Hoffnungen auf die Ergebnisse der beantragten Fortführung des Vorhabens, weil ein „brasilianische Projekt“ dieser politisch sensiblen Fragestellung alleine nicht nachgehen dürfte.
Zur Beantwortung der Frage, ob und ggf. wie Naturwald der Kleinbauern nachhaltig bewirtschaftet werden kann, bedarf es neben ökologischen und verfahrenstechnischen Untersuchungen auf den Versuchsflächen auch einer sozioökonomischen Betrachtung, die das Entscheidungsverhalten der Landnutzer analysiert. In den Jahren 2015-2017 wurde mithilfe qualitativer Forschungsmethoden im Projektgebiet Imbituvão deutlich, dass die Wertschätzung und das Umweltbewusstsein der Landnutzer für den Naturwald eine zentrale Rolle einnehmen. Es konnten vier Waldbesitzertypen unterschieden werden, die sich in ihrer Einstellung und in ihren Handlungen in Bezug auf den Naturwald unterscheiden. In den nächsten drei Jahren soll das Vorhandensein der unterschiedlichen Waldbesitzertypen für ganz Paraná quantifiziert werden. Erst auf Grundlage dieser Ergebnisse können aktuell vorhandene Waldschutzregeln und -regelwerke sowie dazu gehörige Durchsetzungsmechanismen bewertet und Empfehlungen zur Weiterentwicklung derselben abgeleitet werden.
Die im Rahmen der Strukturförderungsprogramme projektbegleitend gebildeten Vereinigungen sind inzwischen weitestgehend selbstständig und durch sie ist eine Infrastruktur geschaffen für die Entwicklung neuer Produkte, bspw. aus Honig. Da die Nutzung von Holz bisher noch nicht ausreichend überprüft ist – s.o. –, wird im Rahmen dieser Programme verstärkt auf Nichtholzprodukte gesetzt. Bedeutend in der Region sind dabei vor allem die Imkerei und der Anbau von Mate-Tee. Die Kultivierung von Speisepilzen soll als weitere Möglichkeit naturverträglich Einkommen aus dem Naturwald zu erzielen geprüft werden. Die Entwicklung und Weiterentwicklung der Strukturförderprogramme wird im Rahmen des Forschungsprojektes weiterhin begleitet.Verwendung von schwachem Laubholz für die Produktion von Brettsperrholz [BSP-Laub] mehrweniger
PROJEKTTRÄGER:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Rahmen des Förderprogramms "Nachwachsende Rohstoffe" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
LAUFZEIT:
3 Jahre (01.07.2016 bis 30.06.2019)
PROJEKTVERANTWORTUNG:
Prof. Dr. Bertil Burian und Prof. Dr. Marcus Müller
PROJEKTMITARBEITERIN:
M.Sc. Sabrina Puttmann
BESCHREIBUNG:
Als Folge des naturnahen und standortangepassten Waldbaus kommt es in Deutschland seit einigen Jahren zu einem starken Anstieg der Laubholzvorräte. Der Anteil der stofflichen Nutzung von Laubholz sinkt jedoch stetig. Ein großer Anteil des Laubholzaufkommens, insbesondere schwächere Holzdimensionen und qualitativ minderes Holz, wird der energetischen Nutzung zugeführt, bei der die im Holz gespeicherten CO2-Anteile wieder freigesetzt werden. Doch gerade die minderen Holzqualitäten und schwächeren Holzdimensionen fallen heute und in Zukunft in großen Mengen an. Eine Ausweitung des stofflichen Nutzungspotentials von Laubholz ist daher dringend erforderlich, um einerseits volkswirtschaftlich eine höchstmögliche Wertschöpfung aus dem Rohstoff Holz zu erzielen und andererseits einen positiven Beitrag zum Klimaschutz durch die langfristige Bindung des CO2 in Holzprodukten zu leisten.
Das Projektvorhaben wird der aktuellen Brisanz des hohen Laubholzaufkommens gerecht, da durch eine mögliche Anwendung als Brettsperrholz eine neue stoffliche und konstruktive Verwendung, insbesondere des Buchenholzes, angestrebt wird. Laubholzarten, wie die Buche, zeichnen sich durch sehr hohe mechanische Eigenschaften aus, besitzen jedoch eine sehr geringe Dimensionsstabilität. Eine Verwendung als Konstruktionsmaterial war daher bislang nicht, oder nur sehr eingeschränkt, möglich. Um die Eigenschaften der Laubhölzer im Hinblick auf das Quell- und Schwindverhalten zu optimieren, werden in diesem Projekt verschiedene Verfahren der Holzmodifizierung eingesetzt. In Verbindung mit einer gezielten Verklebung soll so das Buchenholz den Anforderungen einer BSP-Wand gerecht werden und den Weg in die konstruktive Verwendung finden.
Dieses Projekt soll daher folgende Produktinnovationen ermöglichen:
- Erhöhung der Dimensionsstabilität von Laub-Schwachholz durch neuartige Holzmodifizierungsverfahren.
- Die Herstellung von Vollholzwänden, sogenannten Brettsperrholzelementen (BSP), aus Laub-Schwachholz und minderen Holzqualitäten.
Die mitwirkenden Projektpartner vertreten hierbei die gesamte Wertschöpfungskette Holz: Vom Rohstofferzeuger, über den Einschnitt und die Trocknung des Holzes bis hin zur industriellen Fertigung einer Brettsperrholzwand sind alle Produktionsschritte beteiligt.
Paradigmenwechsel in der Waldwirtschaft Japans: Auf dem Weg zur nachhaltigen und naturnahen Waldnutzung am Beispiel der Präfektur Gifu [KoWald-Japan] mehrweniger
Projektträger:
Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg
Laufzeit:
01.01.2014 – 31.12.2016
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein, Prof. Dr. Bastian Kaiser
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl. Regionalwissenschaftler Christoph End
Beschreibung:
Das Projekt “Paradigmenwechsel in der Waldwirtschaft Japans: auf dem Weg zur nachhaltigen und naturnahen Waldnutzung“ ist ein binationales, forstwissenschaftliches Kooperationsprojekt zur kontrastiven Analyse und zum koordinierten Diskurs innerhalb des Themenfeldes „Waldwirtschaft Japan – Baden-Württemberg“. Japan verfügt über eine traditionsreiche, historische Waldnutzung, über ausgedehnte Waldflächen und Holzvorräte, es weist jedoch eine für ein hochindustrialisiertes Land ungewöhnliche Geringnutzung dieser Ressource auf. In einem bemerkenswerten Paradigmenwechsel vollzieht sich nun eine Wende zur naturnahen und nachhaltigen Nutzung und Wertschöpfung dieser heimischen Wälder. Innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit von 2014-2016 wird diese Ausgangslage, der Wandel und die sich daraus ergebenden Herausforderungen analysiert und der Versuch unternommen, Perspektiven für eine forstwirtschaftliche, nachhaltige Entwicklung in Japan aufzudecken. Die wird im wissenschaftlichen, binationalen, deutsch-japanischen Diskurs mit Akteuren der Forst- und Holzwirtschaft bzw. -wissenschaft in Baden-Württemberg gelenkt und erarbeitet. Ergebnisse werden in Publikationen, Workshops und Symposien präsentiert und dem Transfer Wissenschaft-Praxis zugeführt.
Analyse der Zersetzbarkeit verschiedener Variante biologisch abbaubarer Wuchshüllen in forstlichen Praxisversuchen in Südwestdeutschland [Treeshelters-II] mehrweniger
Projektträger:
Fiberweb Geosynthetics
Laufzeit:
2011-2016
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg;
- Fiberweb Geosynthetics;
- Städtisches Forstamt Baden-Baden, ForstBW (Stützpunkt Heimerdingen);
- University of Swansea (Wales, UK)
Projektmitarbeiter/innen:
N.N.
Beschreibung:
Innovative, intelligente Materialien zur Produktion von Wuchshüllen sollen zeitlich genauer definierbare Haltbarkeiten von forstlichen Wuchshüllen ermöglichen.
Solche neuartigen Wuchshüllen mit dem Ziel der biologischen Zersetzbarkeit werden in einer Versuchsanlage in Südwestdeutschland auf ihre Haltbarkeit in einem praxisnahmen forstlichen Kontext untersucht. Das aktuelle Projekt konzipiert und setzt um die begleitenden wissenschaftlichen Messungen zur Zersetzung, zum Wachstum der Kultur, dem Einfluss der Konkurrenzvegetation und den klimatischen Umgebungsbedingungen. In Zusammenarbeit mit der University of Swansea (Wales, UK) werden die sich über Versuchsdauer ändernden Festigkeitseigenschaften der verwendeten Materialien auf unterschiedlicher Skalenebene analysiert.
Der Kleinprivatwald in Deutschland am Beispiel von Baden-Württemberg: Energieholzversorgung und regionale Wertschöpfung; neuartige Nutzungskonkurrenzen und Aspekte zur nachhaltigen Bewirtschaftung [KLEN] mehrweniger
Projektträger:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Rahmen des Förderprogramms "Nachwachsende Rohstoffe" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Laufzeit:
01.03.2015 bis 28.02.2017
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Rainer Luick
Projektpartner:
- Professur für Waldbau, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Öko-Institut e. V. Darmstadt
Projektbearbeitung :
Marie Sophie Schmidt, MBA
Beschreibung:
An der Primärenergieproduktion haben die Erneuerbaren Energien in Deutschland derzeit einen Anteil von ca. 13 %. Davon wiederum sind ca. 70 % Biomasse-basierte Energieträger. Bezogen auf die reine Energiemenge ist die Wärmebereitstellung das bei weitem wichtigste Segment der Erneuerbaren Energien. Die feste Biomasse, insbesondere (Wald-) Holz, hat mit rund 80 % den größten Anteil daran. Einhergehend mit der so genannten Energiewende hat die energetische Nutzung (Waldhackschnitzel, Scheitholz, Waldholzanteile in Pellets) daher auch zunehmende Relevanz in der Wertschöpfung. Sie steht aber auch in wachsender Konkurrenz mit den stofflichen Verwendungen von Waldholz. Mit den Zielen, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Primärenergie aus inländischer Herkunft zu erhöhen, steigt generell der Nutzungsdruck auf die Ressource Holz. Konfliktpotenziale zeigen sich u. a. im Rahmen der Nachhaltigkeitsdiskussion und einer befürchteten Übernutzung mit negativen Auswirkungen auf Ressourcen (u.a. standortspezifische Nährstoffpotenziale und Gefährdungen von extensiv genutzten naturschutzfachlich wertvollen Waldbeständen).
Ökonomische Wertschöpfungseffekte (Einkommen, Unternehmergewinne, Steuereinnahmen) und Umweltauswirkungen (Nutzungsintensitäten, Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen) können als Kriterien für eine Entscheidungshilfe von eventuell begünstigten Förderungen bestimmter "Value Chains" herangezogen werden. Dies gilt sowohl für eine energetische als auch für eine stoffliche Verwendung sowie im Detail für Teilstoffströme bei der Betrachtung von Wertschöpfungsketten innerhalb der energetischen Nutzung selbst. Von entscheidender Bedeutung ist auch, die Wertschöpfung nach ihren regionalen und überregionalen Wirkungen differenziert zu betrachten (Stoffströme, Regionalität der Wertschöpfung). Gerade die Regionalität der Effekte wurde in bisherigen Studien weitgehend vernachlässigt.
Im Forschungsvorhaben stehen die Analyse der Nutzungskonkurrenzen und die Wertschöpfungsketten der Energieholznutzung im Kleinprivatwald (<200 ha) am Beispiel des Bundeslandes Baden-Württemberg im Fokus. Dort werden bislang noch ungenutzte Holzressourcen zur Schließung von bestehenden und prognostizierten Versorgungslücken vermutet, soweit die Hypothese. Folgende Fragestellungen sollen im Detail untersucht werden:
- Wie sieht die Holznutzung im Kleinprivatwald hinsichtlich der Intensität tatsächlich aus?
- Welche Wertschöpfungsketten der Energieholznutzung des Kleinprivatwaldes stellen sich in einer ganzheitlichen Bewertung (ökonomische Effekte, Umweltauswirkungen, Regionalität von Stoffströmen und Wertschöpfung) als vorteilhaft heraus?
- Wie unterscheiden sich Nutzungsintensität und Wirkungen der Energieholznutzung im Kleinprivatwald von den übrigen Waldbesitzarten?
- Welche Ketten der stofflichen bzw. energetischen Verwertung sollten bevorzugt werden, wenn eine Optimierung der Umweltauswirkungen und die Maximierung der (regionalen) Wertschöpfungseffekte im Vordergrund stehen?
Die Ergebnisse sollen das Wissen und die Diskussion zu Nutzungskonkurrenzen und Nachhaltigkeitsaspekten, sowie zum möglichen Beitrag des Kleinprivatwaldes an der Energieholzbereitstellung verbessern und Handlungsempfehlungen geben, welche Wertschöpfungsketten mittel- und langfristig sowie bei welchen (ökologischen, logistischen und ökonomischen) Rahmenbedingungen vorzuziehen sind. Im Dialog mit Akteuren und durch Recherche in anderen Bundesländern sowie durch Transferworkshops wird sichergestellt, dass situativ andere Erkenntnisse ggf. berücksichtigt werden und eine möglichst breite regionale Übertragbarkeit gewährleistet ist.
DOWNLOAD:
Forestry & Foresters Crossing Continents [FForestCC] mehrweniger
Projektträger:
Baden-Württemberg Stiftung (BWS+), http://www.bwstiftung.de
Laufzeit:
2015-2017
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
- Kagoshima University, Japan
- Iwate University, Japan
- Gifu-Academy of Forest Science and Culture, Japan
ProjektmitarbeiterInnen:
Christoph End (Diplom Reg. Wiss. Japan, MBA)
Beschreibung:
Das Projekt [FForestCC] vertieft und verstetigt die noch jungen Hochschulpartnerschaften mit den japanischen Partnerhochschulen zu Waldbewirtschaftung & Klimawandel und fördert nachhaltig und langfristig Mobilität von Studierenden und Doktoranden in den Themenfeldern Nachhaltige Waldwirtschaft & Ländlicher Raum. Workshops und Summerschools vermitteln den interessierten Studierenden das notwendige Wissen und Verständnis für die andere Kultur und die Besonderheiten der jeweiligen forstlichen Situation und den ländlichen Raum im Partnerland. Auch bei den Lehrkräften und den Mitarbeitern der Auslandsämter findet so eine Sensibilisierung für neue Austauschmöglichkeiten statt und steigert die studentische Nachfrage für ein stipendienfinanziertes Semester in Japan oder in Deutschland.
English
[FForestCC] is deepening the young partnerships between universities in Germany and Japan on forest management, institutional development and climate change. The project aims at intensifying exchange and mobility among students (various level of academic degree) within the area of sustainable forestry & development of the rural space. Workshops and summerschools will convey to participants a broad set of knowledge and full comprehension of differences in culture and the special situation of forests, forestry or how to develop the remote rural space often separated form vital urban dynamics. Both professors and employees at the departments for international exchange will reach a higher level of sensibility for professional exchange as well as intercultural communication. The planned activities and changes will finally lead to an increase of international exchange at the student level between Germany and Japan.
Wald-Identitäten, Dissimilaritäten und Diversitäten: Pfade zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Deutschland und Japan [ForestPath] mehrweniger
Projektträger:
DAAD, www.daad.de
Laufzeit:
2015-2016
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
Kagoshima University, Japan, Prof. Dr. Yukio Teraoka
Projektmitarbeiter:
Christoph End (Diplom Reg. Wiss. Japan, MBA)
Beschreibung:
Deutschland und Japan verfügen über traditionsreiche Waldnutzungsformen, über ausgedehnte Waldflächen und bedeutende Holzvorräte. Allerdings weist Japan eine für ein hochindustrialisiertes Land ungewöhnliche Unternutzung dieser Ressource sowie eine räumliche Trennung von Wald und Gesellschaft auf. Dagegen nähern sich in Deutschland die Holznutzungen dem Zuwachspotenzial und das Geflecht von Wald, Waldwirtschaft und Bürgergesellschaft ist von zahlreichen Interaktionen geprägt. In einem bemerkenswerten Paradigmenwechsel vollzieht sich nun in Japan eine Wende zu einer nachhaltigen Nutzung und Wertschöpfung der eigenen Wälder. In Deutschland verstärkt sich dagegen die Erkenntnis zur Endlichkeit dieser nachwachsenden Naturressource.
Das Projekt [ForestPath] analysiert diese sehr diversen naturräumlichen und institutionellen Ausgangslagen, den beginnenden Wandel und die sich daraus ergebenden Herausforderungen. Aus diesen gewachsenen Identitäten und Diversitäten werden Perspektiven für eine forstwirtschaftliche Renaissance in Japan abgeleitet sowie für Deutschland optimierte Pfade der Bewirtschaftung knapper Waldressourcen erörtert.
Mit [ForestPath] werden der Austausch und die Verbesserung länderspezifischer Sicht- und Wirtschaftsweisen zur nachhaltigen Waldnutzung im wissenschaftlichen Diskurs mit Akteuren der deutsch-japanischen Forst- & Holz-, -wissenschaft & -wirtschaft und benachbarter Disziplinen erweitert und verstetigt. Darüber hinaus werden anhand dieses beispielhaften Ländervergleichs Beiträge zum Verständnis der nachhaltigen Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Wälder in Europa und Asien formuliert.
English:
Titel:
Forest Identities, Dissimilarities and Diversities: Pathways to Sustainable Forest Management in Germany and Japan” [ForestPath]
Projektträger:
German Academic Exchange Service, www.daad.de
Beschreibung:
Both Germany and Japan have long traditions in various forms of forest management, they are both covered by extensive woodlands and their growing stock is significantly high. However Japan, as a high industrialized country shows an exceptional underuse of its forest re-sources and forested rural landscape and urban agglomerations are spatially disconnected. In contrast, in Germany the demand for wood is almost at the level of the annual domestic allowable cut and the intermingling of forest with urban areas or forestry with the society is heavily influenced by numerous interactions. In an outstanding shift of a paradigm Japan today is performing a dramatic turn to a sustainable use of their own domestic forest and wood resources. In contrast, again, Germany is now realizing the finite nature of this renewable natural resource.
The project [ForestPath] thus analyses these very diverse geographical and institutional positions, the rising shift and the resulting challenges. In this very special situation identities, diversities and future perspectives for a renaissance of forestry in Japan can be derived and, in case of Germany, optimized pathways to the utilization of the limited wood resources will be discussed.
By [ForestPath] both exchange on and the improvement of sustainable forestry will be ex-tended and deepened within a scientific discourse by actors of the German-Japan forest-, wood-sciences and -industry and affiliated disciplines. Such a comparison on the two countries as a case study for their regions, important contributions to the understanding of the sustainable management of the forests in Europe and Asia can be expected.
Institutionelle Innovationen in der Privatwaldpolitik und ihr Einfluss auf Waldfunktionen für Eigentümer und Gemeinwohl [IPEG] mehrweniger
Projektträger:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit:
01.10.2013 bis 30.09.2016
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Artur Petkau
Projektpartner:
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Forst- und Umweltpolitik)
- Forstkammer Baden-Württemberg e.V.
- Forstliche Vereinigung Odenwald-Bauland e.G.
- INTERFORST GmbH – Forstmarketing
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing. (FH) Sonja Fehr; Dipl.-Geogr. Jan Springorum
Beschreibung:
Die Rahmenbedingungen für den Privatwald in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Diese Veränderungen stellen die zukünftige Privatwaldpolitik vor große Herausforderungen. Sie muss beispielsweise auf Bewirtschaftungsschwierigkeiten des kleinparzellierten Privatwaldes, Umstrukturierungsprozesse der Landesforstverwaltungen und steigende gesellschaftliche Ansprüche an den Wald reagieren. Eine Reorganisation bzw. Neuausrichtung der Privatwaldinstitutionen erscheint notwendig und rückt die verschiedenen Institutionen des Privatwaldes in den Vordergrund. Die Politik sieht sich häufig vor dem Dilemma, Gemeinwohlinteressen mit den Eigentümerinteressen der Privatwaldbesitzer zum Beispiel durch geeignete Anreizsysteme in Einklang bringen zu müssen.
Das Projekt Institutionelle Innovationen in der Privatwaldpolitik und ihr Einfluss auf Waldfunktionen für Eigentümer und Gemeinwohl (IPEG) möchte in einem ersten Schritt Veränderungen in der Privatwaldpolitik und deren Ursachen identifizieren. Anschließend soll ein Erklärungsrahmen erarbeitet werde mit dem analysiert werden soll, welche institutionellen Innovationen welche Wirkungen erzielen können. Dabei soll z. B. festgestellt werden, unter welchen Rahmenbedingungen welches Instrument der Privatwaldpolitik besonders wirksam bei der Rohholmobilisierung ist. Ebenso soll ermittelt werden, welches Instrument unter welchen Rahmenbedingungen besonders zur Erfüllung einer anderen Waldfunktion, z. B. dem Artenschutz, geeignet erscheint.
Sowohl für Initiatoren, die sich in Privatwaldorganisationen engagieren, als auch für Verantwortliche aus Politik und Verwaltung, die für eine zielgerichtete Förderung verantwortlich sind und für Unternehmen, die im Privatwald aktiv sind, soll damit eine verbesserte Wissensbasis als Entscheidungsgrundlage geschaffen werden mit der die Ausrichtung der Privatwaldpolitik und die strategische Positionierung der Unternehmen optimiert werden können.
Entwicklung, Formung und Einarbeitung innovativer Schnittschutzeinlagen aus Faserverbundwerkstoffen in Stiefeln für sicheres und ergonomisches Arbeiten mit der Motorsäge [EFES] mehrweniger
Projektträger:
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie – Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
Laufzeit:
01.07.2013 - 30.06.2016
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Dirk Wolff, Professur für Waldarbeit und Forsttechnik
Projektpartner:
- Firma Buck GmbH & Co. KG, Bondorf
- Firma Reck & Sohn GmbH, Hohentengen-Ölkofen
Projektmitarbeiter/innen:
Fr. Anja Hoh (Dipl. Ing. Forst.); Fr. Dorit Ohlau (Dipl.-Wirtsch.-Ing. u. Dipl. Jour.)
Beschreibung:
Die Funktionsweise der Schnittschutzeinlagen von Schnittschutzstiefeln für Motorsägenarbeit beruht auf einem Abbremsen der laufenden Motorsägenkette durch Aramidgewebe. Diese abbremsende Wirkung erfüllt die Anforderungen des Normschnittes und hält einer auslaufenden Motorsägenkette stand. Ist die Säge in der Unfallsituation noch angetrieben, bleibt die Sägekette nicht stehen, weil keine herausgezogenen Fasern die Säge blockieren.
Das Forschungsvorhaben soll Faserverbundwerkstoffe derart gestalten, dass diese eine ausreichende Stabilität aufweisen um eine Schnittschutzwirkung in Stiefeln zu bewirken, gleichzeitig aber eine ausreichende Biegsamkeit besitzen um einen hohen Tragekomfort der Schnittschutzstiefel zu gewährleisten. Außerdem soll der Faserverbundwerkstoff derart porös gestaltet werden, dass eine möglichst hohe Luftdurchlässigkeit, insbesondere für Sommerstiefel, gewährleistet werden kann. Die Faserverbundwerkstoffe sollen eine nachträgliche Verformung ermöglichen um den Stiefel individuell an den Träger anpassen zu können. Damit soll die Trittsicherheit des Anwenders insbesondere in schwerem Gelände und der Tragekomfort der Stiefel verbessert werden.
Analyse von Wachstum und Rehwildverbiss in gemischten Tannen-Fichten Verjüngungen der Gemeinde Fluorn-Winzeln/ Lkrs Rottweil“ [TannenVJ] mehrweniger
Projektträger:
Gemeinde Fluorn-Winzeln
Laufzeit:
2015
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein (HFR)
Projektpartner:
- Gemeine Fluorn-Winzeln,
- Simon Stahl (ForstBW)
- Prof. Dr. Artur Petkau
Projektmitarbeiter/innen:
- Simon Güntert,
- Michael Konz
Beschreibung:
Die Baumart Tanne unterliegt einem hohen Verbissdruck durch Rehwild. Auch im Wald der Gemeinde Fluorn-Winzeln (BW, Lkrs. Rottweil) findet daher eine Trift der Baumartenmischung zugunsten der gegenüber Verbiss unempfindlichen Fichte statt. Bisherige ökonomische Bewertungen solcher schleichenden Veränderungen im Verjüngungsstadium konnten jedoch anhand der gängigen Verfahren zur Verbissbegutachtung keinen Schaden nachweisen. Aus einer naturalen Perspektive (Baumartenanteile nach Höhenklasse in der Verjüngung) ist jedoch die anhaltende Veränderung erkennbar und stellt die Stabilität, Naturnähe sowie Produktivität künftiger Waldbestände in Frage.
Im Forschungsvorhaben soll daher zunächst als Ziel die Situation von Fichte und Tanne im Verjüngungsstadium erfasst werden. Dies soll die Grundlage für nachfolgende ökonomische Verbissbewertungen darstellen. In dieser exemplarischen Untersuchung soll modellhaft für das Gebiet des östlichen Schwarzwaldes aufgezeigt werden, dass Entmischungen tatsächlich erfasst und nachfolgenden Bewertungen möglicher langfristiger Schäden zugeführt werden können. Anhand von modellhaften, statistisch abgesicherten Erhebungen sollen in Rahmen einer detaillierten Verjüngungsinventur (Anteile, Höhenklassen, Wachstum und Zuwachs) verbissene und unverbissene Tannen und Fichten gemessen und auf Unterschiedlichkeiten geprüft werden. Als Zeitraum der Bearbeitung ist Sept.-Dez. 2015 vorgesehen.
Etablierung nachhaltiger Waldwirtschaft auf Flächen des Kleinbesitzes in Paraná/Brasilien durch Gründung Forstwissenschaftlicher Zusammenschlüsse (Ein Kooperationprojekt der Bundesstaaten Paraná und Baden-Württemberg) - EFZ-Parana mehrweniger
Projektträger:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK), Bundesstaat Paraná (Brasilien)
Laufzeit:
Juni 2010 bis Mai 2015
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Thorsten Beimgraben (HFR), Afonso Figueiredo Filho (UNICENTRO)
Projektbearbeitung:
Agraringenieur Carlos Henrique B. Nauiak
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR);
- Universidade do Centro-Oeste UNICENTRO, Paraná, Brasilien
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Forstw. Ulrich Schroeder Caldas (HFR)
Beschreibung:
Brasilien erlebt ein rasantes Bevölkerungswachstum. Gerade in den letzten 30 Jahren ist die Bevölkerung enorm angewachsen (von 120 Millionen auf fast 200 Millionen: CIA World Factbook), was den Naturraum stark verändert hat. Der Bundesstaat Paraná gilt als wichtige Agrarregion in Brasilien und liefert Mais, Baumwolle, Weizen, Soja, Reis, Erdnüsse und Bohnen. Schweine- und Geflügelzucht sind in Paraná ebenfalls vertreten. Die bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch weitgehend bewaldete Region wurde ausgeräumt und für die landwirtschaftliche Nutzung urbar gemacht. Die ursprüngliche Waldvegetation wurde fast vollständig vernichtet. Auch die Bundesregierung von Brasilien und die Landesregierung von Paraná haben erkannt, dass der Schutz der Wälder zwingend notwendig ist. Aus diesem Grunde wurde ein Gesetz (Reserva Legal) beschlossen, dem zufolge mindestens 20% eines Grundbesitzes mit Bäumen bestockt sein muss. Zwingende Voraussetzung der neu zu gestaltenden Waldflächen ist es, die Nutzung mit einer bedeutsamen Einkommensfunktion für die Besitzer zu versehen. Die durchschnittliche Größe der landwirtschaftlichen Betriebe im Bundesstaat Paraná beträgt ca. 35 ha. Bei einem Waldanteil von 20% je Betrieb beträgt die durchschnittliche Waldfläche je Besitzer damit etwa 6-8 ha. Bei der von den einschneidenden Veränderungen durch das Reserva Legal betroffenen Landbevölkerung existieren bislang keine Erfahrungswerte bezüglich einer geordneten und auf Dauerhaftigkeit ausgelegten Nutzung und Bewirtschaftung von Wäldern. Die Vorbehalte gegen die zwangsweise Umstellung der Flächennutzung sind bei der Landbevölkerung verständlicherweise groß. Ähnliche Strukturvoraussetzungen wie sie für die ländlichen Regionen und ihre landwirtschaftlichen Betriebe Paranás beschrieben wurden, haben in Mitteleuropa schon vor Jahrzehnten zur Bildung von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen geführt. Diese wurden auch rechtlich geordnet, um zuverlässige Rahmenbedingungen zu schaffen und so den ländlichen Raum und insbesondere die bäuerlichen Strukturen zu stärken. Nach derzeitigem Kenntnisstand erscheint die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) als freiwilliger Zusammenschluss der Waldbesitzer als vielversprechendste Form einer Vereinigung zur Gründung eines forstwirtschaftlichen Zusammenschlusses. Ziel ist es heraus zu finden, ob eine Forstbetriebsgemeinschaft, also ein freiwilliger Zusammenschluss von Waldbesitzern, für die Ansprüche in Brasilien eine geeignete Lösung ist.
Facultad de Ingenería Forestal [FInFo] mehrweniger
Projektträger:
DAAD Deutscher Akademischer Austausch
Laufzeit:
2012- 2014
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Bastian Kaiser
Projektpartner:
Universidad San Carlos, Asunción, Paraguay
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.–Ing. Sonja Fehr
Beschreibung:
Die Kooperation zwischen der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) und der Universidad San Carlos, Asunción verfolgt die gemeinsame Entwicklung eines modernen forstwirtschaftlichen Studienganges nach dem HFR- Modell der Studiengänge „Forstwirtschaft und BioEnergie“. Die Integration und Kombination von agrarwissenschaftlichen und agrartechnischen Aspekten in einen neuen forstlich ausgerichteten Landnutzungsstudiengang ist im Hinblick auf die naturräumlichen Bedingungen in Paraguay von elementarer Bedeutung. Die Probleme und Herausforderungen der Forstwirtschaft sind von internationaler Dimension, wie der Klimawandel, die CO²-Bindung, der Wasserschutz, die Reduktion von Erosion sowie die Entwicklung ländlicher Räume etc. In der Kooperation wird ein bereichernder gegenseitiger Erkenntnisgewinn zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die Forst- und Agrarwissenschaften in Deutschland, Paraguay und weltweit gesehen.
Workshops sowie mehrere Fachexkursionen in Paraguay und Deutschland sollen einen interkulturellen und fachlichen Austausch zwischen Professoren -, Dozenten -, und auf Studentenebene fördern.
Links:
UNIBRAL - Integrierte Projekte der Hochschulzusammenarbeit Brasilien - Deutschland mehrweniger
Projektträger:
DAAD
Laufzeit:
2011 - 2012
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Thorsten Beimgraben
Projektpartner:
- Universität des Bundesstaates Paraná in Guarapuava/Brasilien
- UNICENTRO Campus Iratí
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl. Forstwirt Ulrich Schroeder Caldas
Beschreibung:
UNIBRAL ist ein Programm umfassender Zusammenarbeit zwischen brasilianischen und deutschen Hochschulen. Es wurde vom Bildungsminister der Föderativen Republik Brasilien und der Bundesministerin für Bildung und Forschung vereinbart und wird vom DAAD und seiner brasilianischen Partnerorganisation CAPES durchgeführt.
UNIBRAL bündelt verschiedene erprobte Einzelinstrumente der Kooperationsförderung innerhalb eines Programms und ermöglicht durch den Austausch von deutschen und brasilianischen Studierenden und Professoren die umfassende Zusammenarbeit zwischen zwei Studiengängen in Brasilien und Deutschland.
Im Mittelpunkt des Programms steht der Austausch von Gruppen von Studierenden. Studienleistungen an der jeweiligen Partnerhochschule sollen anerkannt werden. Das Studium an der ausländischen Hochschule soll eine Ergänzung und Erweiterung zum Studium an der Heimathochschule sein. Der Studierendenaustausch ist einerseits mit dem Ziel einer Integration von Curricula verbunden, andererseits mit der mittelfristigen Etablierung von integrierten Teilstudien. Die jeweilige Stärke und die spezifischen Angebote der Partnerhochschule sollen dabei genutzt werden.
Neben der Teilnahme an Lehrveranstaltungen soll den Austauschstudierenden nach Möglichkeit auch die Gelegenheit zu Berufspraktika, der Mitarbeit von Studierenden an Projekten und begleitende Forschungstätigkeit von Professoren eröffnet werden. Da ein Studierendenaustausch mit der genannten Zielsetzung der Vorbereitung, Begleitung und Evaluierung durch Hochschullehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter bedarf, ist in UNIBRAL auch der Austausch von Professoren vorgesehen.
UNIBRAL ist ein Stipendienprogramm für 5 bzw. 11 Semester für Studenten im Fach Forstwirtschaft der HFR zu Studienzwecken an der Hochschule in Iratí im Bundesstaat Paraná im Süden von Brasilien. Die Studenten erhalten zuzüglich zu Flug und Versicherungskosten eine monatliche Vergütung von 425 Euro.
OpAl Optimierte Allokationsentscheidungen als Beitrag zur Versorgungssicherheit entlang von Wertschöpfungsketten - eine kontrastive Untersuchung in integrierten und nicht integrierten Wertschöpfungsketten der stofflichen und energetischen Biomassenutzung mehrweniger
Projektträger:
- Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE);
- Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Programm: Clusterinitiative Forst und Holz
Laufzeit:
01.08.2011- 31.07.2013
Projektverantwortung:
Professor Dr. Artur Petkau, Professor Dr. Bastian Kaiser, Professor. Jörg-Dieter Schultz
Projektpartner:
- Universität Freiburg (FobAWi)
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing. (FH) Sonja Fehr, Dipl.-Geogr. Jan Springorum
Beschreibung:
Im Fokus der Untersuchung stehen zwei Wertschöpfungsketten, die der stofflichen und die der energetischen Verwertung von Waldholz. Diese Wertschöpfungsketten stehen konkurrierend sowie ergänzend neben- bzw. vernetzt miteinander. Unterschiedliche Wirtschaftsakteure sind eingebunden. Es lassen sich zwei Arten von Wertschöpfungsketten unterscheiden: integrierten und nicht integrierten Wertschöpfungsketten.
Für Verwerter beider Wertschöpfungsketten stellen sich zunehmend dringlich die Fragen nach der Versorgungssicherheit sowie das Wissen, welche Entscheidungsparameter an welcher Stelle des Wertschöpfungsprozesses für die Akteure welche Rolle spielen. Ebenfalls fraglich ist wie sich Parameter unterschiedlicher Wertschöpfungsketten unterscheiden?
Die Beantwortung dieser Frage soll standortsbezogene Entscheidungsprozesse für Akteure des Bioenergiesektors sowie der stofflichen Verwertung verbessern. Zugleich sollen Effizienz steigernde Steuerungshilfen für die Bearbeitung der Wertschöpfungsketten, durch umfangreichere Kenntnisse der existierenden Entscheidungsmuster und -kriterien, auch für bestehende Kapazitäten entstehen.
Einbezogen werden sollen technische, ökonomische und sozioökonomische Parameter, die in qualitativen Fallanalysen untersucht und in modellhafte Erklärungsmodelle und Empfehlungen einfließen.
ESiMoVA – Erhöhung der Sicherheit von Schnittschutzhosen für die Motorsägenarbeit durch Verbesserung der Alterungsbeständigkeit mehrweniger
Laufzeit:
01.07.2010 – 30.06.2013
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Dirk Wolff
Projektpartner:
- Hochschule Reutlingen, Fakultät Textil und Design;
- Fa. Rökona Textilwerke GmbH, Tübingen;
- Fa. Thurner Garten- und Forsttechnik GmbH, Ammerbuch;
- Sozialversicherung für den Gartenbau;
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Projektmitarbeiter/innen:
B. Eng., M. Sc. Bernhard Lecker; Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Klaiber
Beschreibung:
Schnittschutzhosen haben die Aufgabe, bei Arbeiten mit Motorkettensägen den Anwender vor Verletzungen zu schützen. Untersuchungen haben ergeben, dass diese Schnittschutzhosen unvorhergesehener Alterung unterliegen. Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen die Gründe für die Alterung und die daraus resultierende Verschlechterung des Sicherheitsstandards erfasst werden. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll eine neue Schnittschutzhose gestaltet werden, welche den Anforderungen der Anwender von Motorsägen gerecht wird und die Alterungsbeständigkeit berücksichtigt.
WEW (Wald, Energieholz und Wirtschaft) Erneuerbare Energien aus holzartiger Biomasse: Versorgungspotenziale, Auswirkungen aus Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsziele, Waldbaumodelle und Unternehmensstrategien mehrweniger
Projektträger:
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK)
Laufzeit:
März 2013 bis Dezember 2014
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Rainer Luick
Projektpartner:
- Professur für Vegetationskunde an der Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen (FUNR) Albert-Ludwigs-Universität Freiburg;
- Öko-Institut e.V. Darmstadt;
- Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Projektmitarbeiter/innen:
Dr. Rüdiger Unseld; Dipl. Forstwirt Thomas Weich; Marie Sophie Schmidt, MBA
Beschreibung:
Um die Ausbauziele der Erneuerbaren Energien zu erreichen, soll Waldholz einen wichtigen Beitrag zur Energiebereitstellung leisten. Experten kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, ob die Energieholzpotenziale im Rahmen einer nachhaltigen Waldnutzung bereits ausgeschöpft sind oder noch Intensivierungsmöglichkeiten bestehen. Das Forschungsvorhaben will dazu beitragen, Zielbeziehungen und -konflikte zwischen der energetischen Waldholznutzung und der Waldbiodiversität zu identifizieren, zu analysieren und eine Konfliktentschärfung zu unterstützen.
Hierfür werden Möglichkeiten und Trends zur Nutzungsintensivierung geprüft und mit naturschutzfachlichen Anforderungen abgeglichen. Aus der Perspektive des Naturschutzes wünschenswerte Nutzungsformen sollen aufgezeigt werden. Der Fokus richtet sich auf drei Modellregionen in Baden-Württemberg, die gemäß ihrer naturräumlichen Ausstattung ausgewählt wurden. Die realisierbaren Potenziale von Waldholzbiomasse, die aus Waldbau- und Naturschutzsicht vertretbar sind, werden basierend auf konkreten Waldplanungsdaten ermittelt. Die Produkt- und Produktionsalternativen von Wertschöpfungsketten zur Bereitstellung von Energieholz werden dargestellt und hinsichtlich regionaler Wertschöpfungseffekte untersucht. Bei der Optimierung einer naturschutzverträglichen Biomassenutzung mit Synergieeffekten für die Regionalentwicklung werden Experten aus Forstpolitik und -verwaltung, forstbewirtschaftenden und holzverarbeitende Betrieben im Rahmen von Befragungen und regionalen Workshops eingebunden. Für die Modellregionen werden Szenarien unterschiedlicher Nutzungsintensitäten bedingt durch naturschutzrelevante oder ökonomische Parameter wie Naturschutzrestriktionen oder Preisentwicklung ermittelt. In Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren sollen konkrete Handlungsempfehlungen und -konzepte für eine nachhaltige Nutzung in den Modellregionen entstehen, die möglichst auch auf andere Regionen übertragen werden können. Das Forschungsprojekt wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Ministerium Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Links:
- Zusammenfassender Rückblick auf den Workshop „Nachhaltiges Waldmanagement und regionale Wertschöpfung“ am 20.11.2014 an der HFR.
- www.rwb-efre.baden-wuerttemberg.de
- http://ec.europa.eu/regional_policy/index_de.htm
Download:
Erforschung der Einflussmöglichkeiten einer physiologisch optimierten Schnittschutzhose auf das Unfallgeschehen in der Waldarbeit durch Verbesserung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit von Motorsägenführern - „EpoS“ mehrweniger
Projektträger:
Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
Laufzeit:
01.07.2013 bis 30.06.2014
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Dirk Wolff, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
- Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
- Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH
- Firma Rökona Textilwerke GmbH, Tübingen
Projektmitarbeiter/innen:
Sabrina Fettke, stud. Hilfskraft
Beschreibung:
Schnittschutzhosen führen aufgrund ihres mehrlagigen Aufbaus und der aktuell in allen Hosenmodellen verwendeten Wirkware als Schnittschutzmaterial zu einer hohen physiologischen Belastung von Motorsägenführern. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese im Tagesverlauf einer Arbeitsschicht zu einer messbaren Verringerung der Konzentrations- und physischen Leistungsfähigkeit führen wird. Im Rahmen des hier vorgestellten Forschungsvorhabens sollen die durch das Tragen von Schnittschutzhosen entstehenden physiologischen Folgen quantifiziert und bewertet werden. Hieraus können z. B. für den Bereich der Normung wichtige Grundlagen erkannt und kritische Grenzen definiert werden, die bei der Entwicklung von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) keinesfalls überschritten werden dürfen. Außerdem sollen innovative Möglichkeiten gefunden werden, die derzeit schlechten Trageeigenschaften von Schnittschutzhosen zu verbessern und insbesondere die Aspekte des Schweißtransports und der Temperaturabgabe durch das Schnittschutzmaterial zu optimieren, um somit die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit von Waldarbeitern zu steigern und das Verletzungsrisiko letztendlich zu verringern.
Links:
Aktuelle Unfallstatistiken unter http://www.kwf-online.org/mensch-und-arbeit/arbeitsschutz/unfallstatistik/kennziffern-und-quoten.html, Stand: 30.07.2008
Einfluss des Klimawandels auf das Wachstum der Douglasie in den USA und Deutschland mehrweniger
Projektträger:
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Laufzeit:
01/09 bis 12/10
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein
Projektpartner:
University of Maine (UM)
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing. (FH) Göran Spangenberg, Dipl.-Ing. (FH) Sonja Kay, Dipl.-Ing. (FH) Markus Held
Beschreibung:
Die Baumart Douglasie gilt angesichts einer zu erwartenden Klimaänderung als eine der Zukunftsbaumarten für Deutschland. In ihrem Ursprungsland, den USA liegen zahlreiche Erfahrungen zur Anpassungsfähigkeit dieser Baumart an unterschiedliche Klimabedingungen vor. Auch in Deutschland stehen inzwischen Zuwachsreihen aus Wachstumsexperimenten mit bis zu 100jähriger Beobachtungsdauer zur Verfügung. Das Projekt vergleicht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Waldentwicklung in den USA und Deutschland am Beispiel der Douglasie. Dabei werden Datengrundlagen sowie methodische Ansätze beider Länder kombiniert, verglichen und weiterentwickelt. Aus Datenreihen langfristiger waldwachstumskundlicher Versuchsflächen beider Regionen wird das Klimasignal extrahiert und von anderen Wachstumseinflüssen isoliert. Es werden dazu die jeweiligen methodische Ansätze der Projektpartner aus der statistischen und mechanistischen Wachstumsmodellierung verwendet und bewertet (z.B. hybride Wachstumsmodelle, nicht-lineare Gleichungssysteme, generalisierte gemischte Modelle). Mit dem Vorhaben soll der Austausch und die Verbesserung länderspezifischer Modellansätze im Bereich Klimawandel und Wald initiiert werden. Darüber hinaus wird anhand der Douglasie beispielhaft ein Beitrag geleistet zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit der Wälder in den USA und Deutschland.
Die Tanne im Blickpunkt des Klimawandels: Wachstum und Qualität einer heimischen Nadelbaumart mehrweniger
Projektträger:
FVA-BW (Abteilung Waldwachstum)
Laufzeit:
01.07.2009 bis 01.04.2010
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein, PD. Dr. Ulrich Kohnle
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR);
- FVA-BW (Abteilung Waldwachstum)
Beschreibung:
Das Projekt untersucht die Auswirkungen der Bestandesdichte auf Wachstum und Qualität von Tannen anhand ausgewählter Tannen-Solitärversuchsflächen in Baden-Württemberg. Dabei werden dimensionsrelevante (Höhen-, Dickenwachstum) mit qualitätsbestimmenden (Ästigkeit) Wachstumsvorgängen verknüpft. Zugleich werden die klimabedingten Einflüsse auf das Wachstum der Tanne ermittelt (Zeitreihen). Diese Ergebnisse sollen Beiträge liefern zu Handlungsalternativen im Waldbau mit der Tanne unter sich verändernden klimatischen Bedingungen.
– MCD – Polymergebundenes Holz mehrweniger
Projektträger:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg (MLR)
Laufzeit:
01.12.2007 bis 31.12.2008
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Bastian Kaiser
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg;
- Hochschule Aalen – Hochschule für Wirtschaft und Technik
- SchwörerHaus KG
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing.(FH) Johanna Thaetner
Beschreibung:
Die technisch-wirtschaftliche Zielsetzung des Gesamtprojektes ist die Entwicklung einer neuartigen, praxistauglichen Inline-Technologie zur wertschöpfenden Herstellung von dreidimensionalen Produkten aus polymergebundenem Holz. Die zu entwickelnde Technologie soll beispielsweise in den bestehenden Prozessablauf eines Sägewerks implementiert werden können, und die hier anfallenden Sägespäne direkt einer rohstofflichen Weiterverwertung zuführen. Dadurch wird es erstmals möglich, den bisherigen Sägeabfall jetzt hochwertig werkstofflich zu nutzen und zu funktionalen, technischen Produkten weiterzuverarbeiten. Kontinuierliche und diskontinuierliche Verarbeitungstechniken für Werkstoffe existieren; damit besteht auch grundsätzlich eine hohe Erfolgsaussicht für die Entwicklung der angestrebten Inline-Technologie.
Die Machbarkeit von leistungs- und insbesondere verarbeitungsfähigem, polymergebundenem Holz ist dagegen noch mit großem Risiko behaftet. Alle bislang unter dem Schlagwort WPC (wood plastic compound) unternommenen Versuche zur Herstellung von Holzverbundwerkstoffen, waren bislang nicht wirklich erfolgreich. Durch die extrem eingeschränkte Verarbeitungsfähigkeit aller dieser Compounds sind sie nicht serientauglich und damit umfassend für die Praxis geeignet. Das vorliegend beantragte Projekt soll deshalb die bislang technisch ungelöste Frage nach einem prozesstauglichen, polymergebundenem Holz und seinen Gebrauchseigenschaften im Sinne einer Machbarkeitsstudie klären. Der neuartige Ansatz des Vorhabens zielt auf die Realisierung von formbaren Verbünden mit polymerer Matrix MCD (= Mouldable Cellulose Derivates) ab, deren Rezeptur jeweils an den verfügbaren Holzrohstoff adaptiert wird. Die Ergebnisse der Studie sind Entscheidungshilfe und wichtige Voraussetzung für die Realisierung des wirtschaftlich und ökologisch nachgefragten Gesamtprojektes Inline-Technologie MCD.
Notwendigkeit, Neuheit gegenüber bereits bekannten Verfahren
Aus Gründen der Nachhaltigkeit, aber auch aus wirtschaftlichen Überlegungen, kommt dem Kreislaufprinzip hohe Bedeutung zu. Das Projekt verfolgt klar die Umsetzung dieses Ziels, dadurch erhält es grundsätzliche und umfassende Legitimation und ist von großer wirtschaftlich und technischer Bedeutung. Anders als WPC fokussiert das Projekt auf die Machbarkeit verarbeitungsfähiger Werkstoffverbünde auf Basis MCD und schließlich die praxistaugliche, nämlich serienfähige Umsetzung der gewonnenen Ergebnisse in einer Inline-Technologie.Untersuchungsmethoden
In den Laboratorien der Hochschule Aalen (Inst. Polymer Science and Processing iPSP) werden, unter Berücksichtigung der relevanten Holzarten (Nadelholz, Buche), MCD-Varianten entwickelt und qualifiziert. Bei der werkstofftechnischen Entwicklung der neuartigen, polymergebundenen Hölzer steht insbesondere deren einfache und prozesstaugliche Verarbeitungsfähigkeit zu Fertigprodukten im Fokus. Die Werkstoffqualifizierung der entwickelten Proben umfasst folglich deren werkstoff- und verarbeitungstechnische Untersuchung und Beschreibung.Entwicklung eines Modellansatzes zur Extraktion des Klimasignals aus wald-wachstumskundlichen Douglasienprovenienzversuchen - Extrakt mehrweniger
Projektträger:
FVA-BW (Abteilung Waldwachstum)
Laufzeit:
2008 - 2009
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Sebastian Hein, PD. Dr. Ulrich Kohnle
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR),
- FVA-BW (Abteilung Waldwachstum)
Beschreibung:
Das Projekt "Extrakt" entwickelt einen Modellansatz zur Extraktion des Klimasignals aus waldwachstumskundlichen Routinemessungen. Dabei soll eine Trennung der unterschiedlichen im Durchmesserzuwachs gespeicherten Signale wie die baumindividuelle Dimension, das Durchforstungssignal oder Bonitätsunterschiede erfolgen. Zusätzlich wird die Langfristigkeit (Zeitreihenanalyse) sowie die fehlende exakte Periodizität berücksichtigt. Das extrahierte Klimasignal soll dann auf seine zeitliche Variabilität hin untersucht werden. Mit dieser Vorgehensweise sollen erste Hinweise auf die Reaktion von Douglasien unterschiedlicher Provenienz und Dimension im gleichen Bestand auf wechselnde Klima- und Witterungsbedingungen geliefert werden können. Auch wenn der Schwerpunkt des Kleinprojektes auf der Methodenentwicklung liegt, soll auch überprüft werden, inwieweit erste waldbauliche Handlungsalternativen für die Douglasie abgeleitet werden können.
Integrierende Optimierungsansätze für eine nachhaltige Energieholzversorgung – IONE – mehrweniger
Projektträger:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg (MWK)
Laufzeit:
2007 bis 2009
Projektverantwortung:
Prof. Jörg-Dieter Schultz
Projektpartner:
- Institut FoBaWi der Universität Freiburg (Prof. Dr. Dr. Gero Becker),
- ENBW Energy
- Solutions GmbH, Stuttgart (Dr. Hug),
- Fallert Ortenauer Holzenergie, Appenweier (Klaus Fallert),
- Prof. Dr. Scheuber (HFR),
- Prof. Dr. Pelz (HFR),
- Prof. Dr. Kaiser (HFR)
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Ing. (FH) Jörg Kaffenberger
Beschreibung:
Der Erfolg von Holzenergiekonzepten ist in erster Linie von der Optimierung der gesamten Energieholz-Wertschöpfungskette hinsichtlich Rohstoffmenge und Rohstoffqualität sowie hinsichtlich Verfahrens- und Anlagentechnik abhängig. Das vorliegende Forschungsvorhaben greift die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette auf und erarbeitet zusammen mit zwei industriellen Partnern Möglichkeiten, die Qualität, die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit der Energieholzversorgung von modernen Heiz(kraft-) werken zu verbessern. Der modulare Aufbau sieht folgende Schwerpunkte vor:
Modul 1: Ressourcenerhebung
Entwicklung von innovativen und operationalen Instrumenten zur Erfassung der energetisch nutzbaren Biomasse-Ressourcen mit Hilfe zur Verfügung stehender Inventur und Geodaten.Modul 2: Qualität & Kontinuität in der Rohholzmobilisierung
Erarbeitung von Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Mobilisierung von Energieholz, v.a. im Privatwald, und Durchführung einer Referenzmobilisierung. DModul 3: Innovative Bereitstellungsverfahren
Erarbeitung eines präzisen und auf verschiedene Rahmenbedingungen anwendbares Entscheidungsmodel zur Wahl geeigneter Ernte- und Bereitstellungsverfahren auf der Grundlage des neuesten internationalen Stands von Forschung und Technik.Modul 4: Kundenorientierte Qualitätsanforderungen und Normen
Konzeption eines Maßnahmen- und Methodenkatalog zur Steuerung der konversionsbezogenen Brennstoffqualität vor dem Hintergrund moderner Anlagentechnologie.Modul 5: Stoffliche vs. Energetische Nutzung
Analyse von verschiedenen Waldnutzungsszenarien auf den Anfall bzw. die Verwertbarkeit der konkurrierenden Sortimente Energie- und Industrieholz. Entwicklung eines Modells zur optimierten Aushaltung von Erntesortimenten.Modul 6: Prozesskostenoptimierung
Analyse der Systembeziehungen zwischen Entscheidungen auf den einzelnen Wertschöpfungsstufen. Entwicklung eines Instruments zur Entscheidungsfindung für eine optimale Produktgestaltung.Praxisbewertung zum Einsatz von Alternativkraftstoffen in Motorsägen durch Waldarbeiter und Forstwirte mehrweniger
Projektträger:
Fa. Dolmar GmbH
Laufzeit:
2007 bis 2008
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Dirk Wolff
Beschreibung:
In naher Zukunft werden Treibstoffen für motorgetriebene Kleingeräte verstärkt biogene Anteile beigemischt werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird untersucht, welche Konsequenzen sich für den Menschen als Anwender und für die Geräte ergeben werden. Die Untersuchung beinhaltet umfangreiche Praxiseinsätze mit alternativen Kraftstoffen mit unterschiedlichen Anteilen biogener Beimengungen.
IROM – Internetgestützte Rohholzmobilisierung im Kleinprivatwald mehrweniger
Projektträger:
BMBF FH3
Laufzeit:
2005 - 2007
Projektverantwortung:
Prof. Jörg-Dieter Schultz
Projektpartner:
- Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg,
- Firma LIGNIS,
- Firma SAVCOR,
- FMS – Forstwirtschaftliche Vereinigung mittlerer Schwarzwald
Projektmitarbeiter/innen:
Karla Köhler, Stefan Kemper
Einführung des Messwesens in Chile - PTB - Analysen für die Wertschöpfungskette Holz mehrweniger
Projektträger:
PTB
Laufzeit:
2004 - 2005
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Stefan Pelz
Projektpartner:
DED Chile
Dreidimensionale Erfassung von Gehölzen in der freien Landschaft mehrweniger
Projektträger:
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Rheinland Pfalz (FAWF)
Laufzeit:
2004 - 2005
Projektverantwortung:
Dr. Fischer (FAWF), Herr Jochum (FAWF), Prof. Wagelaar (HFR)
Projektpartner:
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Rheinland Pfalz
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl. Ing (FH) Christoph Straub
Beschreibung:
Eine Machbarkeitsstudie zur Erprobung der automatisierten Detektion, Delineation und Klassifikation von Gehölzen mit Hilfe moderner GIS- Technik – unter Einsatz von Airborne Laserscan Daten kombiniert mit digitalen Orthophotos.
HARVESTERHEAD - European Module for Harvesting Head Technology mehrweniger
Projektträger:
Leonardo da Vinci Programm der EU
Laufzeit:
2002 - 2003
Projektverantwortung:
Prof. Jörg-Dieter Schulz (Teilprojekt)
Projektpartner:
- InnovaWood (IE), Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (D),
- Centre de Formation Professionnelle Forestiere (FR),
- Taivalkoski Forestry School (FI),
- University College of Central Lancashire (UK),
- Coillte Teoranta (IE),
- Timberjack Oy (FI),
- Lithuanian Forest Research Institute (LT),
- Latvia University of Agriculture (LV),
- Association of Romanian Foresters (RO),
- European Network of Forest Entrepreneurs e.V. (D),
- Forestry Contractors Association (UK),
- CIRCA Group Europe Ltd (IE)
Informationsoptimierte Rohstoffmobilisierung zwischen Forst und Holzwirtschaft mehrweniger
Projektträger:
BMBF Afue Programm
Laufzeit:
1999 - 2002
Projektverantwortung:
Prof. Jörg-Dieter Schulz, Prof. Dr. Bastian Kaiser
Projektpartner:
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg,
- SCA Holz,
- Forstamt Eberbach
Projektmitarbeiter:
Rüdiger Roos