Der Umgang mit der Ressource Wasser erfordert sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern projektorientierte, multifunktionale und interdisziplinäre Kompetenzen.
Ressourcenmanagement Wasser (Bachelor of Science)
Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen menschlichen Lebens. Weder unsere eigene Existenz noch Landwirtschaft, Energiegewinnung oder die industrielle und gewerbliche Fertigung sind ohne Wasser möglich. Die Sicherung ausreichender Wasserressourcen und ihre nachhaltige und verantwortungsvolle Bewirtschaftung sind nicht zuletzt durch die Auswirkungen der globalen Bevölkerungsentwicklung und des Klimawandels mehr denn je entscheidende Überlebensfragen der menschlichen Gesellschaft.
Das hochaktuelle Themenfeld „Ressourcenmanagement Wasser“ erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise und vielseitige Kompetenzen. Der Studiengang vermittelt nicht nur diese fachübergreifenden Kompetenzen, sondern auch fundierte Methodenkenntnisse, um ein integriertes Wasserressourcenmanagement im nationalen und internationalen Umfeld erfolgreich planen und umsetzen zu können. So sind neben naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen auch gesellschaftswissenschaftliche Aspekte von hoher Bedeutung. Die Sicherung der weltweiten Wasserver- und –entsorgung erfordert ständig neue Lösungen, da sich die gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen rasant verändern. Die Einbindung von nationalen und internationalen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Planung und Nicht-Regierungsorganisationen gewährleistet einen laufenden Wissenstransfer, einen hohen Praxisbezug und die Aktualität der behandelten Themen.
Der siebensemestrige Studiengang legt in den ersten beiden Semestern die erforderlichen Grundlagen, um im zweigeteilten Hauptstudium darauf aufbauend relevante Themenfelder zu vertiefen. Der ausgeprägte Praxisbezug wird v.a. durch das Praxissemester gewährleistet.
Internationale Erfahrungen können die Studierenden sowohl im Praxissemester als auch im Rahmen eines Auslandssemesters an einer der Partneruniversitäten sammeln. Die Praxissemesterstellen der bisherigen Studierenden decken außerhalb der Bundesrepublik mittlerweile alle Kontinente ab. Kontakte zu ausländischen Universitäten bestehen bislang innerhalb Europas, in Kalifornien, Venezuela und in Burundi. Weitere Kooperationen sind in Vorbereitung.
7 Semester (6 Semester an der HFR mit zahlreichen Übungen, Lehrfahrten, Gruppen- und Projektarbeiten und 1 Praxissemester)
Beginn
Die Zulassung zum ersten Studiensemester erfolgt einmal im Jahr, jeweils zum Wintersemester.
Abschluss
Bachelor of Science (B.Sc.)
Praxissemester
Im fünften Semester
Studiensprache
Deutsch
Vertiefungsrichtungen
keine
Praxis
Bei der Ausbildung der Studierenden wird auf einen hohen Praxisbezug Wert gelegt. Dieser wird durch entsprechende Lehrinhalte, Einbindung von berufserfahrenen Gastdozenten, zahlreiche Lehrfahrten und Exkursionen im In- und Ausland, Übungen im Freiland und im Labor sowie durch praxisbezogene Team- und Projektarbeiten (z.B. das integrative Projekt im 4ten Semester sowie das Praxissemester) mit Partnern aus Wirtschaft, Verwaltung und Behörden gewährleistet. Dadurch werden die Studierenden frühzeitig mit den Anforderungen der beruflichen Praxis vertraut.
Wahlpflichtfächer
Durch das breite Angebot an Wahlpflichtfächern wird den Studierenden eine individuelle Profilschärfung ermöglicht.
Das Studium des Ressourcenmanagement Wasser umfasst insgesamt sieben Semester und gliedert sich in ein zweisemestriges Grundstudium, und ein viersemestriges Hauptstudium, welches durch das integrierte Praxissemester im fünften Semester unterbrochen wird. Das Studium wird mit der Ausarbeitung der Bachelorarbeit abgeschlossen.
Ergänzend zu den Pflichtveranstaltungen, die für alle verbindlich sind, können in den höheren Semestern über die sogenannten Wahlpflichtfächer individuelle Schwerpunkte gesetzt werden.
Im Grundstudium (1. & 2. Semester) wird den Studierenden systematisch ein breites Grundwissen vermittelt, welches eine relevante Grundlage für das Hauptstudium darstellt.
Die Lehrveranstaltungen im Grundstudium sind:
Humangeographie und Globaler Wandel 1
Klimatologie
Grundlagen der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre
Der erste Teil des Hauptstudiums (3. & 4. Semester) bereitet die Studierenden intensiv auf das Praxissemester und den darauffolgenden zweiten Teil des Hauptstudiums vor.
Die Lehrveranstaltungen des Hauptstudiums sind:
Siedlungswasserwirtschaft 1
Rohr- und Leitungssysteme, Anlagenplanung, Anlagen-management
Aquatische Ökotoxikologie
Grundlagen der Strömungsmechanik
Wasserkraft und Energiewirtschaft
Forst- und Agrar-Landnutzungssysteme
Abfallwirtschaft
Entwicklungszusammenarbeit
Interkulturelle Kompetenz und internationales Consulting
Grundlagen der Kartographie, GIS und Fernerkundung
GIS - Anwendungen im Wassermanagement
Siedlungswasserwirtschaft 2
Regenwassermanagement
Raumordnung und Landschaftsplanung
Umweltpolitik
Umweltrecht
Gewässerentwicklung
Feuchtgebietsmanagement
Interdisziplinäres Projekt
3. Praxissemester (5. Semester)
Das Praxissemester (5tes Semester) bietet nicht nur die Chance, das gelernte Wissen bei Unternehmen, Behörden oder Organisationen im In- oder Ausland einzubringen, sondern auch die Möglichkeit, erste Berufserfahrungen zu sammeln, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen und eventuell auch schon Vorarbeiten für die Bachelorarbeit zu leisten.
Die Länge des Praxissemesters ermöglicht es, in Projekte integriert zu werden und Verantwortung zu übernehmen, aber auch das Semester in zwei kürzere Teilpraktika zu splitten und hierdurch Erfahrungen in zwei unterschiedlichen Themenfeldern oder Regionen zu sammeln.
Das Praxissemester (5tes Semester) bietet nicht nur die Chance, das gelernte Wissen bei Unternehmen, Behörden oder Organisationen im In- oder Ausland einzubringen, sondern auch die Möglichkeit, erste Berufserfahrungen zu sammeln, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen und eventuell auch schon Vorarbeiten für die Bachelorarbeit zu leisten.
Die Länge des Praxissemesters ermöglicht es, in Projekte integriert zu werden und Verantwortung zu übernehmen, aber auch das Semester in zwei kürzere Teilpraktika zu splitten und hierdurch Erfahrungen in zwei unterschiedlichen Themenfeldern oder Regionen zu sammeln.
Der zweite Teil des Hauptstudiums (6. und 7. Semester) bereitet die Studierenden auf die Berufspraxis oder ggf. auf einen anschließenden Masterstudiengang vor. Das Studium wird mit der Bachelorarbeit abgeschlossen.
Die Lehrveranstaltungen im letzten Teil des Hauptstudiums sind:
Allgemeine und angewandte Hydrogeologie
Mikrobiologie
Angewandte Umweltanalytik
Hochwasser- und Starkregenmanagement
Ingenieurhydrologie
Projektpraxis 1
Projektmanagement
Wasserspezifische Herausforderungen in Entwicklungsländern
Dürre- und Niedrigwassermanagement
Organisationsentwicklung und Change Management, Führung, Business Coaching
Der siebensemestrige Studiengang Ressourcenmanagement Wasser (B.Sc.) besteht aus sechs Semestern an der HFR und einem integrierten Praxissemester.
Besonderheiten des Studiums Ressourcenmanagement Wasser an der HFR sind:
Der interdisziplinäre Ansatz durch die Integration von naturwissenschaftlichen, technischen und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern
Der regelmäßige Querbezug, um die engen Zusammenhänge und Verknüpfungen zwischen wirtschaftlichen, ökologischen, technischen, naturwissenschaftlichen und sozialen Handlungsfeldern im Wassersektor zu vermitteln
Der Einbezug von Schlüsselqualifikationen zur Erlangung von Methodenkompetenz in Moderation und Partizipationsverfahren, wie auch in Datenverarbeitung und IT-Grundlagen
Der hohe Praxisbezug durch entsprechende Lehrinhalte und –formen sowie das Praxissemester
Die Möglichkeit, der individuellen Profilschärfung durch das breite Angebot an Wahlpflichtveranstaltungen
HFR-AbsolventInnen haben gute Berufsaussichten in verschiedenen Branchen und werden oft an Schnittstellen in Unternehmen und Institutionen eingesetzt, an denen transdisziplinäre Fragestellungen zum Umgang mit Wasserressourcen bearbeitet werden.
Nachhaltiger Tourismus ( z.B. Wassertourismus, touristische Nachfolgenutzungskonzepte für Rohstoffabbaugebiete)
Entwicklungszusammenarbeit (Problembereiche in der Wasserver- und -entsorgung, nachhaltiger Umgang mit Wasserressourcen)
Politikberatung, Consulting sowie Regional- und Landschaftsplanung mit Wasserbezug
Siedlungswasserwirtschaft und industrielles Wassermanagement
Öffentliche Verwaltung ( Behörden mit wasserrelevantem Aufgabenspektrum, z.B. Stadtwerke, Umweltbehörden)
Alternativ dazu bieten unterschiedlichste Masterstudiengänge im In- und Ausland die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren und zu spezialisieren.
Berufsperspektiven:
Bisherige Absolventen, die nach erfolgreichem Abschluss des Bachelorstudienganges direkt in die Berufspraxis eingestiegen sind, haben Aufgaben im Hochwasserrisikomanagement, Um- und Ausbau erneuerbarer Energien, in Bau und Betrieb von Abwasseranlagen, bei Ingenieurbüros und in Stadtwerken gefunden.
Von der Berufspraxis wird die interdisziplinäre Ausbildung der AbsolventInnen besonders geschätzt, die es ihnen ermöglicht, den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser fachübergreifend anzugehen. Der hohe Praxisbezug des Studienganges und die enge Zusammenarbeit mit „Wasserpraktikern“ garantiert eine am Arbeitsmarkt orientierte, praxisnahe und gleichzeitig am aktuellen Stand der Forschung ausgerichtete Ausbildung.
Absolvierendenprofile
Mein Name ist Björn Loos. Von 2014 bis 2018 habe ich Ressourcenmanagement Wasser an der Hochschule Rottenburg studiert. Zu Beginn des Studiums war ich mir noch unsicher, ob ich mich wirklich für den richtigen Studiengang entschieden habe: die breiten und interdisziplinären Lerninhalte haben mir aber sehr schnell zugesagt und so bin ich glücklicherweise dabeigeblieben. Nach dem erfolgreichen Abschluss meines Bachelorstudiums, bin ich nach Nürtingen an die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und habe dort mit meinem Umweltschutz Masterstudium mit den Vertiefungen Siedlungswasserwirtschaft und industrielle Abwasserbehandlung begonnen. Der Studiengang Umweltschutz ist ein Kooperationsstudiengang der HfWU, der Hochschule Reutlingen, der Hochschule Esslingen und der Hochschule für Technik in Stuttgart.
Schon während meines Studiums habe ich durch verschiedene Praktika versucht herauszufinden, welcher der langfristig am besten passende Arbeitsplatz für mich ist. Letztendlich kam dann doch alles anders als gedacht: da mein Master-Abschluss im Sommersemester 2020 stark von der Corona-Pandemie geprägt war, ebenso wie die nachfolgende Jobsuche, bin ich dann schlussendlich beim Landratsamt Ludwigsburg im Bereich „kommunales Abwasser und Gewässer“ gelandet.
Auch hier hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass dies die richtige Entscheidung war. Das Tätigkeitsfeld auf dem Landratsamt ist sehr weitläufig und entgegen mancher Vorurteile selten langweilig. Schwerpunktmäßig betreuen mein Kollege und ich 28 Kläranlagen und 380 Regenüberläufe bzw. Regenüberlaufbecken. Hinzukommen spannende Projekte wie Erschließungen von Baugebieten, die Erweiterung einer Kläranlage oder den Neubau einer Spurenstoffentfernung. Durch das breite Tätigkeitsfeld kommt man zwangsläufig auch in Kontakt mit vielen anderen Bereichen. So habe ich für mich nach einiger Zeit beim Landratsamt wieder ein neues Tätigkeitsfeld und auch eine neue und interessante Stelle gefunden: seit Mitte des Jahres 2023 bin ich Betriebsleiter der Stadtentwässerung Tübingen und gespannt auf die neue Herausforderung!
Ich bin Vanessa und habe von 2016 – 2020 an der Hochschule in Rottenburg meinen Bachelor in „Ressourcenmanagement Wasser“ gemacht. Im Rahmen des halbjährigen Praxissemesters konnte ich schon viel Praxiserfahrung beim Regierungspräsidium Tübingen sammeln. Während des Studiums haben mich besonders die Themenbereiche der Geoinformatik interessiert, weshalb ich anschließend den Master „Physische Geographie“ in Tübingen gemacht habe, mit einem besonderen Fokus auf GIS und Fernerkundung. Sowohl während des Bachelorstudiums als auch während meines Masters habe ich mich sehr für die Nutzung von Drohnen an Gewässern interessiert. Deshalb war ich während des Masterstudiums sowohl Praktikantin als auch Werkstudentin bei der „I AM HYDRO GmbH“, welche sich besonders auf die Vermessung und das Monitoring von Gewässern mit Drohnen spezialisiert hat.
Nach dem Master-Abschluss wurde ich fest bei „I AM HYDRO“ eingestellt und arbeite nun in den Bereichen Fischmonitoring, Gewässervermessung und Consulting. Daran gefällt mir besonders, dass mein Job sehr abwechslungsreich ist. Wir sind regelmäßig draußen, um Gewässer zu vermessen oder um Kamerasysteme für das Fischmonitoring zu installieren und zu warten. Außerdem haben wir regelmäßig Projekte im Ausland, was ich sehr spannend finde. So war ich zum Beispiel drei Wochen in Indonesien, um dort einen Fluss zu vermessen.
Mein Name ist Matthias Engelfried und ich war durch die Immatrikulation im Wintersemester 2013 Teil des ersten Studienjahrgangs „Ressourcenmanagement Wasser“ in Rottenburg am Neckar. Im Anschluss daran habe ich an der Hochschule Karlsruhe den Master im Fachbereich „Bauingenieurwesen“ mit der Vertiefung „Wasserwirtschaft“ aufgenommen. Neben Vorlesungen im Bereich Baumanagement, Baurecht und Mathematik werden vor allem die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen aus dem Bachelorstudium beispielsweise in den Bereichen Hydraulik, numerische Strömungsmodelle, Hydroinfrastruktur und Siedlungswasserwirtschaft vertieft.
Parallel zum Masterstudium, konnte ich bei der RBS wave GmbH im Bereich Consulting zunächst als Praktikant und Werkstudent praktische Berufserfahrung sammeln. Mittlerweile bin ich dort als Projektleiter im Team Netzmanagement beschäftigt. Die Themenbereiche des Netzmanagement umfassen die Analyse, Zustandserfassung, Werterhaltung, Sicherheit sowie Optimierung bestehender Netze und Anlagen sowie die Entwicklung individueller Lösungen. Diese Themen bearbeite ich zum Beispiel im Rahmen von Rohrnetzanalysen und Rohrnetzberechnungen unter Anwendung der Netzberechnungssoftware STANET sowohl für öffentliche Wasserversorger als auch für Industriekunden.
Durch die enge Zusammenarbeit des Team Netzmanagement mit Studenten im Praxissemester oder im Zuge von Abschlussarbeiten, habe ich auch heute noch regelmäßig Kontakt zu „Rottenburger Wassermanagern“ im Arbeitsalltag.
Der Studiengang Ressourcenmanagement Wasser ist zulassungsfrei, d.h. es stehen für den Studiengang Ressourcenmanagement Wasser unbegrenzt Studienplätze zur Verfügung.
Weitere Informationen rund um die Bewerbung erhalten Sie hier.