Nachhaltigkeit am Fairport Stuttgart
Veröffentlicht am: 11. November 2015
Was kann der Flughafen Stuttgart tun, um den Flugbetrieb auf dem eigenen Gelände umweltfreundlicher zu machen? Wie kann die Lebensqualität von Anwohnerinnen und Anwohner geschützt werden? Und nicht zuletzt: Wie gelingt es dem Flughafen Stuttgart trotz stetig steigendem internationalem Wettbewerbsdruck wirtschaftlich solide zu handeln und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen? Studierende des Studiengangs Nachhaltiges Regionalmanagements an der Hochschule Rottenburg besuchten in der vergangenen Woche die Flughafen Stuttgart GmbH, um deren Initiativen rund um das Thema der Nachhaltigkeit kennen zu lernen.
Studierende aus NAREM informieren sich über Umweltziele des FAIRPORT STR
Unter dem Leitbild „FAIRPORT STR“ verfolgt der Flughafen Stuttgart eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale und ökologische Ziele miteinander vereint. Die Strategie fußt auf acht Handlungsfeldern, die von der Verantwortung für den sicheren Flugbetrieb bis hin zu Umweltschutz und Nachbarschaftsdialog reicht.
Johannes Schumm, Leiter der Nachhaltigkeitskommunikation am Flughafen, stellte heraus, dass der Flughafen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in der Region sei. Derzeit sind rund 10.000 Menschen am Flughafen beschäftigt. Rund 250 Firmen und Behörden haben ihren Sitz hier. 10 Millionen Fluggäste kommen jährlich hier an und reisen weiter in die Region. Gleichzeitig unterstrich Johannes Schumm, dass mit dem Betrieb des Flughafens aber auch eine besondere Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, den Nachbarn und der Umwelt verbunden sei. Aus diesem Grund hat der Flughafen ein integriertes Nachhaltigkeits-Controlling eingeführt. Das FAIRPORT-Controlling ermöglicht es, nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch soziale und ökologische Zielkriterien z.B. bei Investitionen zu berücksichtigen.
Von den konkreten Projekten im Bereich der Umwelt und des Sozialen konnten sich die Studierenden im Rahmen einer Geländeführung mit Jürgen Brune ein Bild machen. Ein Beispiel dafür, wie der Flughafen mit sozialen Organisationen kooperiert ist das Projekt „Spende Dein Pfand“. Ziel ist es, Pfandflaschen sicherer dem Recycling-Kreislauf zuzuführen. Gleichzeitig soll die gemeinnützige Arbeit des Vereins Trott-war gefördert werden, der sich um sozial Benachteiligte in Stuttgart kümmert.
Umweltbezogen erhält die Thematik des Lärmschutzes besonderes Augenmerk. „Mithilfe transparenter Messungen und baulichen Schutzmaßnahmen konnte eine Fixierung der Lärmwerte auf dem Niveau von 1978 erreicht werden“ so Jürgen Brune unmittelbar vor einer der Messstationen auf dem Flughafengelände: „Weitere Umweltthemen am Flughafen sind nachhaltiges Bauen, der Gewässerschutz, die biologische Vielfalt insbesondere auf den Freiflächen rund um die Start- und Landebahn sowie die Verringerung von CO2-Emissionen, insbesondere hinsichtlich des landseitigen Verkehrs“.
„Die Eindrücke der Lehrfahrt werden noch einige Tage nachhallen“ so eine Studierende auf der Rückfahrt, „sicherlich gibt es noch Einiges in der Zukunft zu tun, vor allem hinsichtlich der Vermeidung des hohen Privat-PKW-Aufkommens am Flughafen, aber zumindest kennt man die Probleme und arbeitet daran. Schön, dass hier so bewusst um die Vereinbarkeit von Umwelt und Wirtschaft gerungen wird.“