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Über allen Wipfeln pfeift der Wind

Veröffentlicht am: 17. Dezember 2024

Exkursion zur Baustelle des Windparks Hoßkirch am 12. Dezember 2024

Aufbau des Betonturmes im Wald bei Hoßkirch mit einem Kran

Am 12.12.2024 besuchte der Masterstudiengang Forstwirtschaft, ergänzt um Studierende der Studiengänge Erneuerbare Energien und Bachelor Forstwirtschaft, die aktuell im Bau befindliche Baustelle von 6 Windkraftanlagen im Wald bei Hoßkirch im Landkreis Ravensburg. 

Projektiert und durchgeführt wird der Bau dieses Windparks von der Firma Uhl Windkraft aus Ellwangen. Die Anlagen sind an der Rotorspitze 270 m hoch, jede hat eine Leistung von 7,2 MW. Der künftige Betrieb erfolgt gemeinsam mit dem Waldbesitzer, dem Gräflich Königsegg-Aulendorfschen Forstbetrieb. Dr. Matthias Pavel von der Firma Uhl führte die Studierenden über die Baustelle. In einem lebendigen Gespräch wurden viele Fragen zum Thema Windkraft über Wald beantwortet und Unklarheiten beseitigt. Ein Schwerpunkt der Ausführungen lag auf dem Planungsprozess und dabei der Berücksichtigung der Auswirkungen von Bau und Betrieb der Windräder auf die Umwelt. Nicht nur der Einsatz modernster Techniken, z.B. Detektoren, die Greifvögel erkennen, ist dafür von Bedeutung. Entscheidend ist insbesondere die frühzeitige Einbeziehung verschiedenster Bevölkerungs- und Interessensgruppen in den Planungs- und Bauprozess. Die enge und offene Mitnahme von Gemeinden, Bevölkerung und Naturschutzverbänden habe in diesem Fall gravierende Konflikte vermieden. Auch die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt Ravensburg, und die beteiligten Träger öffentlicher Belange hätten den Genehmigungsprozess konstruktiv durchgeführt, erläuterte Dr. Pavel.

Die Teilnahme des Waldeigentümers Graf Königsegg bereicherte den Baustellenbesuch zusätzlich. Er sprach wichtige Themen an, z.B. der Beitrag der Windkraft zur Diversifizierung und langfristigen Stabilität des Forstbetriebs sowie die positiven Wirkungen auf die Beschäftigungssituation im ländlichen Raum Oberschwabens.

Der Bauleiter der Firma Max Bögl ermöglichte uns im Anschluss spontan eine Führung über die Baustelle eines Windrades und ließ die Studierenden einen Blick in die im Bau befindliche Anlage werfen. Eindrücklich und präzise erläuterte er den Aufbauprozess inklusive des Abspannens der Anlage. Dabei ging er auch darauf ein, wie schnell und präzise die Türme der Anlagen dank vorgefertigter Betonteile errichtet werden können. Fast wie bei Legobausteinen werden sie vor Ort aus kleinen Bauelementen zusammengesetzt, was die Prozesse der Baulogistik enorm erleichtert. Ebenso beeindruckend war die geringe Tiefe der Fundamente der Windräder, welche nur etwa 30 Zentimeter tief in den Boden reichen und somit eine rückstandlose Entfernung nach dem Erreichen der Lebensdauer der Anlagen ermöglichen.

Vielen Dank an Dr. Pavel, Graf Königsegg und die Firma Max Bögl für das Ermöglichen dieser eindrucksvollen Exkursion.