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Projektstart: Stoffliche Verwendung von Gebrauchtholz als Bauprodukt, mit Auf- und Weiterverarbeitung in Handwerksbetrieben

Veröffentlicht am: 22. Juli 2024

Aufgereihtes Gebrauchtholz

Zum 01.07.2024 startete das Projekt StoGBau „Stoffliche Verwendung von Gebrauchtholz als Bauprodukt“ unter der Leitung von Prof. Dr. Marcus Müller. In dem geplanten Forschungsvorhaben soll die stoffliche Wiederverwendung von Gebrauchthölzern nach deren Rückbau untersucht werden. Ebenso zu ermitteln sind die technische Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit. Das Vorhaben wird in Kooperation mit dem Zimmerei- und Schreinereibetrieb Bühler Bau aus Reutlingen als Praxispartner durchgeführt.

Die steigende Häufigkeit von Schadereignissen und der parallele Export des Rohstoffes Holz in die USA und nach China haben in den letzten Jahren zu einem relevanten Rohstoffmangel geführt. Daraus resultierend haben sich die Preise und Verfügbarkeit verändert, was unmittelbar eine Änderung der Angebotslage mit sich gezogen hat. Durch die stoffliche Nutzung von Altholz (Kategorie A1 bis A3) im Baubereich ist es möglich, eine Angebotserhöhung und somit eine Entspannung der Angebotssituation zu schaffen. Bisher ist eine (Wieder-)Nutzung von Altholz aus dem Rückbau aufgrund der gesetzlichen Regelungen nicht möglich. Durch eine anstehende Novellierung der Altholzverordnung soll diese Opportunität geschaffen werden.

Aus Rückbauten anfallendes Altholz soll aufbereitet werden, um es in zukünftigen Bauprojekten als Bauprodukt verwenden zu können. In einem ersten Schritt werden die verfügbaren Sortimente bewertet und geeignete Rohstoffe ausgewählt. Damit der Rohstoff den Anforderungen der Wiederverwendung genügt, sind z.B. eine Reinigung der Oberfläche und eine Erkennung von Holzschutzmitteln sowie von Metallteilen notwendig. Anschließend erfolgt eine Sortierung zu geeigneten Bauprodukten. Schließlich wird eine Bewertung der Wiederverwendung hinsichtlich Kosten, Ausbeute und Qualität der Endprodukte vorgenommen. Das zu entwickelnde Verfahren soll insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmen mit handwerklicher Struktur ausgerichtet sein. Ein (digitales) Praxishandbuch soll das erarbeitete Wissen wiedergeben und mithilfe der Transferkanäle der Hochschule kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Gefördert wird das Vorhaben durch die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Zirkuläres Bauen: Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft“. Begleitagentur ist der Projektträger Jülich (im Forschungszentrum Jülich).

Ansprechpartner/-innen:

Prof. Dr. Marcus Müller
M.Sc. Melissa Christ

Geldgeber:

Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg

Logo: Klimaschutz Stiftung BW

Projektpartner:

Bühler Bau