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Neue Besen kehren noch besser

Veröffentlicht am: 07. Oktober 2024

Innovative Kooperation zwischen der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks

Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor HFR, Alexis Gula, Präsident ZIV, Prof. Dr. Martin Brunotte, Professor für Regenerative Energien und Energieplanung, HFR unterzeichen an einem Tisch den Vertrag

Foto: v.l.n.r.: Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor HFR, Alexis Gula, Präsident ZIV, Prof. Dr. Martin Brunotte, Professor für Regenerative Energien und Energieplanung, HFR

Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) und der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband (ZIV) – haben eine wegweisende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den Bildungsweg im Schornsteinfegerhandwerk um einen zusätzlichen zukunftsweisenden Pfad ergänzt: Ab dem Wintersemester 2024/25 besteht die Möglichkeit, parallel eine Ausbildung zur Schornsteinfegerin oder zum Schornsteinfeger zu machen und an der HFR im Studiengang „Erneuerbare Energien“ einen Bachelor of Science (B.Sc.) zu erwerben. Damit eröffnen der Verband und die Hochschule den jungen Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfegern einen neuen und zukunftssicheren Weg zur Übernahme von Schornsteinfegerbezirken.

Im Zentrum der Vereinbarung steht die Einführung eines neuen Studienprofils „Schornsteinfeger“, das spezifische Inhalte des Schornsteinfegerhandwerks in den Studiengang „Erneuerbare Energien“ integriert. Absolventinnen und Absolventen dieses kombinierten Bildungsgangs erhalten eine gleichwertige Qualifikation zum traditionellen Meisterabschluss im Schornsteinfegerhandwerk. Damit soll ihnen das Recht zur Selbstständigkeit ermöglicht werden.

„Die Kooperation mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg ist ein Meilenstein für das Schornsteinfegerhandwerk. Sie ermöglicht es uns, das Handwerk zukunftssicher aufzustellen, indem wir traditionelle Fertigkeiten mit modernstem Wissen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien verbinden sowie unsere etablierten Wege zur Fort- und Weiterbildung durch einen Qualifizierungsweg mit Hochschulabschluss ergänzen. Dies ist ein bedeutender Schritt, um unseren Beruf für junge Leute, für Unternehmensnachfolgerinnen und -nachfolger noch attraktiver zu machen und die wichtigen, unersetzlichen Beiträge unseres Berufsstandes zur Energiewende langfristig abzusichern,“ sagt Alexis Gula, Präsident des ZIV.

Das Schornsteinfegerhandwerk ist für das Gelingen der Energiewende in Deutschland von großer Bedeutung. Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger kommen bundesweit täglich in über 200.000 Haushalte und spielen damit eine Schlüsselrolle in der Beratung der Hausbesitzenden bei allen Fragen, die Heizungssysteme betreffen. Sie können technologie-offen und ohne eigene Verkaufsabsichten bei Systemwechseln, mit Blick auf Effizienzsteigerungen, Schadstoffreduktionen und der Integration erneuerbarer Energien beraten. Die Zeiten, in denen das Schornsteinfegerhandwerk nur mit dem Kehren assoziiert wurde, gehören schon lange der Vergangenheit an. Viele haben längst Zusatzqualifikationen z.B. zum Gebäudeenergieberater oder zur -beraterin erworben. Das erfolgt zumeist nebenberuflich und nach der Übernahme eines Kehrbezirks. In der Zusammenarbeit mit der HFR kann die Qualifikation früher, und im Rahmen eines Hochschulabschlusses erworben werden.

Im Rahmen dieser Kooperation integriert die HFR maßgeschneiderte Wahlpflichtmodule in das Studiengangportfolio, die passgenau auf die Anforderungen des Schornsteinfegerhandwerks abgestimmt sind und von Lehrbeauftragten mit einem entsprechenden beruflichen Hintergrund gelehrt werden. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen dieser Module erhalten auf ihrem Bachelorzeugnis den Nachweis des Studienprofils „Schornsteinfeger“. Der ZIV unterstützt die HFR dabei, diese Module praxisnah zu gestalten und stellt sicher, dass Ausbildung und Studium reibungslos parallel verlaufen können.

Diese innovative Verbindung von akademischer und handwerklicher Ausbildung erhöht die Attraktivität sowohl des Studiums als auch des Schornsteinfegerhandwerks und trägt dazu bei, die Versorgung von Gebäuden mit erneuerbaren Energien zukunftssicher zu gestalten. „Durch diese Kooperation wird eine einzigartige Möglichkeit geschaffen, die Theorie der erneuerbaren Energien mit der Praxis des Schornsteinfegerhandwerks zu verknüpfen. Dies stärkt nicht nur die Berufsqualifikation, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der Energiewende in Deutschland“, betont Bastian Kaiser, Rektor der HFR. „Wir bringen das Wissen aus dem Hörsaal direkt in die Haushalte – und das ist unser Erfolgsrezept.“

Das Modell startet zum Wintersemester 2024/25 mit Ausbildungsbeginn August/September 2024. Die HFR und der ZIV freuen sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und die ersten Absolventinnen und Absolventen, die als Pioniere den Doppelabschluss anstreben.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Prof. Dr. sc. agr. Jens Poetsch
Professur für Agrarwirtschaft an der HFR
Studiengangleitung B.Sc. Erneuerbare Energien 
Tel. +49 (0)7472/951-150, E-Mail: poetsch@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Alexis Gula
Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband
Tel. +49 (0)2241 3407-0, E-Mai: ziv@dont-want-spam.schornsteinfeger.de 

 

Handschlag zwischen Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor HFR und Alexis Gula, Präsident ZIV

Foto: v.l.n.r.: Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor HFR, Alexis Gula, Präsident ZIV