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Gelebte Partnerschaft mit brasilianischen Universitäten

Veröffentlicht am: 14. Oktober 2024

Besprechung u.a. mit dem Staatssekretär Aldo Nelson Bona (Mitte) und dem Prädidenten der Fundação Araucária Ramiro Wahrhaftig (4. v. l.) in Curitiba

Seit ca. zwei Jahrzehnten besteht eine Partnerschaft zwischen der HFR sowie der brasilianischen Universität UNICENTRO, im Besonderen mit dem Campus in Iratí. Seit neuestem ist auch die UFPR, der Universidade Federal do Paraná aus Curitiba, Teil der Kooperation. Die Zusammenarbeit, mit Ihrer intensivsten Phase u.a. im Projekt „Imbituvão/EFZ Paraná“, wird derzeit im vom DAAD und der brasilianischen CAPES getragenen Projekt „ProCaria/ProBral“ über die Projektlinie „Programm des Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP)“ fortgeführt. Dieses ermöglicht vor allem Studierenden in Master-Studiengängen sowie Wissenschaftlern (PhD, Post-Doc und Professoren) aus beiden Ländern Forschungsaufenthalte in den jeweiligen Partnerländern.

Nach einem Besuch der brasilianischen Professoren im Juli in Rottenburg, war es für Prof. Stefan Pelz und Florian Empl vom 20. Bis 29. September Zeit für einen Gegenbesuch in Curitiba und Iratí. Dabei kam es auch zu einem Treffen mit drei Bachelor-Studentinnen aus dem HFR-Studiengang Forst, die derzeit Ihr Praxissemester in Curitiba und Umgebung absolvieren. Ziel der Reise war es, die Situation im südlichen Bundesstaat Paraná und die vielfältigen Herausforderungen der, für Naturschutz, Biodiversität und Biomasseaufkommen, sehr wichtigen Waldform „Floresta Ombrófila Mista“ (FOM) besser und auch praktisch verstehen zu lernen. 

Der Naturwald FOM ist geprägt von den geschützten und beeindruckenden Araukarien, die in Brasilien einen weitreichenden Schutzstatus genießen. Zunehmend wird der FOM aber auch von invasiven Arten bevölkert, die dort vorteilhafte Bedingungen vorfinden. Um den ursprünglichen Charakter der wertvollen Waldform erhalten zu können, ist eine nachhaltige und möglichst schadensarme Waldbewirtschaftung unausweichlich. Wie diese am besten durchgeführt und welcher Nutzen aus der „Low Impact“ Bewirtschaftung gezogen werden kann, ist Thema der derzeitigen Zusammenarbeit, mit der sich die Studierenden und jungen Forscher beschäftigen.

Neben Besuchen im Wald, u.a. bei einer versuchsweisen Entnahme der invasiven Art „Hovenia Dulcis“ mit verschiedenen Bringungstechniken zur Abschätzung der Schäden im Wald, standen auch politische Termine und Gespräche unter den Projektbeteiligten bezüglich Veröffentlichungen der Arbeitsergebnisse sowie Möglichkeiten der Fortführung der weiteren Bemühungen auf dem Programm. Besonders die Besuche beim Staatsministerium für Wissenschaft, Technologie und Hochschulwesen des Staates Paraná (SETI), der Stiftung Fundação Araucária sowie dem Industrieverband des Bundesstaates (FIEP) zeigten deutlich das Bestreben der Region, im Bereich Holzbau und –technologie eine führende Rolle in Brasilien einnehmen und weiter mit der HFR zusammenarbeiten zu wollen. 

Abgesehen von den fruchtbaren fachlichen Gesprächen und Eindrücken, war auch die Willkommenskultur der Gastgeber sowie Organisationen und Unternehmen äußerst beeindruckend. Master-Studierende oder DoktorandInnen, die Ihre Projektphasen oder Abschlussarbeiten mit einem Auslandaufenthalt mit Stipendium in Brasilien verbinden möchten, können sich gerne beim International Office oder bei Florian Empl (empl@dont-want-spam.hs-rottenburg.de) melden.