Forschungsprojekt StoGBau: Gespräche mit dem Entsorgungsunternehmen Kaatsch GmbH rund um das Thema Altholz
Veröffentlicht am: 11. Dezember 2024
Am 02.12.2024 besuchte das Team des Forschungsprojektes „Stoffliche Verwendung von Gebrauchtholz als Bauprodukt, mit Auf- und Weiterverarbeitung in Handwerksbetrieben“ (StoGBau) das Entsorgungsunternehmen Schrott- und Metallhandel M. Kaatsch GmbH. Im Rahmen eines Interviews mit der Leitungsbeauftragten des Bereiches Altholz und dem Leiter des HSEQ (Health, Safety, Environment, Quality) -Managements wurden viele offene Fragen zum Thema Gebrauchtholz und dessen Erfassung besprochen.
Im geplanten Forschungsvorhaben soll die stoffliche Wiederverwendung von Gebrauchthölzern nach dem Rückbau ermöglicht werden. Nach der Bewertung und Auswahl geeigneter Sortimente sollen die Rohstoffe durch Reinigung, Erkennung von Holzschutzmitteln und Metallteilen sowie Recycling und Sortierung (z.B. Auftrennen, Ablängen, Hobeln) zu Bauprodukten aufbereitet werden.
Bei dem Material, das bei der Anlieferung im Entsorgungsunternehmen erfasst wird, handelt es sich u.a. um Bau- und Abbruchholz. Dieses wird in die Altholzklasse AIV (mit Holzschutzmitteln behandeltes Altholz) eingestuft, da nicht bekannt ist, ob eine Behandlung stattgefunden hat oder nicht. Um das Material in eine „hochwertigere“ Stufe einordnen zu können, kann der Abfallerzeuger in einem vorherigen Schritt laboranalytische Untersuchungen durchführen lassen. Dadurch kann herausgefunden werden, ob bestimmte Schwermetalle wie Arsen, Kupfer oder Chrom die zugelassenen Grenzwerte nach der Altholzverordnung übersteigen.
Bisher wird mit dem Bagger vorsortiert, um Gebrauchtholz in eine bessere Kategorie einzuordnen und somit in aller erster Linie Wertschöpfung zu betreiben. Die aktuellen Vorgaben der Altholzverordnung erschweren die Optimierung der Trennung und Aufwertung des Altholzes. Zukünftig sollten diese Aspekte verstärkt berücksichtigt werden, um eine höhere Wertschöpfung durch die Aufwertung von Gebrauchtholz zu erzielen. Spürbare Entwicklungen sind jedoch voraussichtlich erst in etwa fünf Jahren zu erwarten. Als Haupthindernis wurde die ausstehende Novellierung der Altholzverordnung genannt, die für eine weitere kaskadische Nutzung unerlässlich ist.
Gefördert wird das Vorhaben durch die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Zirkuläres Bauen: Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft“. Begleitagentur ist der Projektträger Jülich (im Forschungszentrum Jülich).
Ansprechpartner/-innen
M.Sc. Melissa Christ
Prof. Dr. Marcus Müller
Geldgeber:
Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg
Projektpartner:
Bühler Bau