Zurück zur Übersicht

Eine Kernstadt in einem Biosphärengebiet? Studentisches Projektseminar

Veröffentlicht am: 10. April 2025

Gruppenfoto mit den Studierenden vor dem Alten Lager

Im Kontext der Erweiterung der Gebietskulisse des UNESCO Biosphärengebietes Schwäbische Alb soll die Kernstadt der Stadt Reutlingen in das Biosphärengebiet integriert werden. Biosphärenreservate befinden sich üblicherweise in ländlichen Regionen. Integrationen städtischer Gebiete sind weltweit sehr selten. Die Kernstadt von Reutlingen wäre somit eine der ganz wenigen Städte, die nicht nur in der Nähe eines Biosphärengebietes gelegen ist, sondern einbezogen wird. 

Da Biosphärenreservate Modellräume für eine nachhaltige Entwicklung sein sollen und Stadt-Umland-Verflechtungen hierbei eine sehr wichtige Rolle spielen, kann Reutlingen durch die erfolgende Integration ein solcher Modellraum werden. Diese Entwicklung sollte von Beginn an wissenschaftlich begleitet werden, um sowohl die Wahrnehmung einer solchen Integration durch unterschiedlichste gesellschaftliche Gruppen als auch die Effekte und Veränderungen dokumentieren zu können.

Hierzu führen die Sechstsemester des Studienganges NAREM unter der Leitung von Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle in diesem Sommersemester umfangreiche Erhebungen in der Kernstadt von Reutlingen durch. Durch Befragungen von EinwohnerInnen und BesucherInnen sowie durch Experteninterviews soll nicht nur der Bekanntheitsgrad des Biosphärengebietes sowie der Erweiterungsplanungen erfasst werden, sondern auch die Einschätzung und der Grad der Akzeptanz der Integration der Kernstadt in das Biosphärengebiet. Verschiedene Themengruppen beschäftigen sich intensiv mit den möglichen Auswirkungen, Chancen und Risiken dieser Integration auf die Wirtschaft, Tourismus und Naherholung, Bildung, Naturschutz, etc. Eine erste Exkursion führte die Studierenden nach Reutlingen, wo sie im Großen Sitzungssaal umfassende Informationen zur geplanten Integration der Kernstadt erhielten. Ein anschließender Rundgang durch die Kernstadt macht die Studierenden mit den Gegebenheiten vertraut. Im Biosphärenzentrum in Münsingen-Auingen schilderte Dr. Volker Häring die geplante Integration aus Sicht des Biosphärengebietes. Abschließend war noch ein kurzer Besuch des Alten Lagers auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen möglich, wo das Gruppenbild entstand.

Die Ergebnisse der studentischen Erhebungen werden bis Ende Juli in einem umfangreichen Bericht zusammengestellt werden.