Laubholz neu entdecken
Veröffentlicht am: 05. Dezember 2022
Über 50 Teilnehmer aus Forschung und Praxis besuchten am 24.11.2022 das „Kolloquium zur stofflichen Verwendung von Laubholz“ an der Hochschule Rottenburg.
Im Rahmen von vier Vorträgen wurden neue Forschungsansätze und realisierte Anwendungsbeispiele aus der Laubholzverwendung dargestellt.
Die ersten beiden Vorträge gaben einen Einblick in ein gemeinsames Forschungsprojekt der Hochschulen Rottenburg und Magdeburg-Stendal. Untersucht wird hierbei die konstruktive Verwendung der Buche als Brettsperrholz (BSP). Lukas Müller und Sabrina Puttmann, beides Mitarbeiter der Hochschule Rottenburg, informierten über die Besonderheiten des Herstellungsprozesses vom Stamm bis zum Endprodukt. Durch die Entwicklung eines Modifizierungsverfahrens konnte an der HFR die Dimensionsstabilität des Buchenholzes entscheidend erhöht werden, um sie für den Einsatz im verklebten Bauprodukt Brettsperrholz zu optimieren.
Robert Westphal, Mitarbeiter der Hochschule Magdeburg, stellte Untersuchungsergebnisse zum Brandverhalten und den Festigkeitseigenschaften der entwickelten BSP-Elementen aus modifiziertem Buchenholz vor.
Im dritten Vortrag referierte Herr Marcus Cordier von der Uni Göttingen über Forschungsergebnisse zum Einsatz von Laubholzfasern in Dämmstoffprodukten. Herr Adrian Niehörster, Geschäftsführer der Firma Hasslacher Holzbauteile in Kleinheubach, gab abschließend einen imposanten Überblick über bereits realisierte Bauprojekte aus verschiedensten Laubholzprodukten.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Bertil Burian und Prof. Dr. Marcus Müller. Das große Interesse der Teilnehmer an den Vorträgen und die regen Diskussionsrunden zeigten den zunehmenden Stellenwert der stofflichen Verwendung von Laubholz. Die Realisierung verschiedenster Anwendungsbereiche wird zukünftig eine immer größere Rolle spielen, um dem steigenden Laubholzvorrat gerecht werden zu können.