Eine neue Epoche für die Holzenergie: Tagung in Rottenburg zu zukunftsfähiger Wärmeversorgung
Veröffentlicht am: 02. Mai 2022
Am 28.04.2022 fand die Holzenergie-Tagung Baden-Württemberg zum mittlerweile siebten Mal an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) statt.
Veranstaltet wurde die Tagung gemeinsam vom Holzenergie-Fachverband Baden-Württemberg, der HFR und der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW) mit Unterstützung der Klimaschutz- und Energieagentur des Landes (KEA-BW). Ein ganztägiges Vortragsprogramm bot etwa 80 Fachleuten die Möglichkeit, sich über aktuelle rechtliche und politische Rahmenbedingungen, Entwicklungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele zu informieren und endlich auch wieder persönlich auszutauschen.
Die Veranstaltung wurde eröffnet von Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW und Prof. Dr. Harald Thorwarth, Professor für Feuerungstechnik an der Hochschule. Beide lenkten in ihrer Einleitung den Blick auf die aktuelle Situation des deutschen Energiemarkts. „Mehr als zwei Drittel der deutschen Energieversorgung basiert auf den fossilen Energieträgern Öl und Gas. Die Konsequenzen dieser Abhängigkeit für die Außen- und Sicherheitspolitik sowie für unseren Alltag spüren wir deutlich durch die aktuelle Krise ausgelöst durch den russischen Krieg in der Ukraine“, fasst Dürr-Pucher zusammen.
Vor diesem Hintergrund bekommen die bereits eingeschlagenen Wege hin zur Nutzung erneuerbarer Energien neue und wichtigere Bedeutung. Dazu gehört die in Baden-Württemberg bereits verpflichtende Wärmeplanung für große Städte und Gemeinden, die aktuell anläuft. Diese Wärmeplanung hat zum Ziel, lokale Wärmebedarfe und Potenziale zu erfassen und eine Perspektive für die zukunftsfähige Versorgung der jeweiligen Stadt aufzuzeigen.
Holzenergie kann für die Stromerzeugung eingesetzt werden, sie spielt aber vor allem auch für die Wärmeversorgung eine tragende Rolle. Hier hat die Holzenergie-Tagung Baden-Württemberg 2022 sehr deutlich aufgezeigt, dass die verfügbaren Energieholzmengen natürlich begrenzt sind. Die nachhaltig nutzbaren Potenziale an Energieholz in Deutschland und Baden-Württemberg sind jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. „Zusätzlich zu den bisher nicht genutzten Mengen, die Jahr für Jahr in den Wäldern zuwachsen, lässt sich die Reichweite der Holzenergie durch eine technisch und ökonomisch optimale Kombination aller erneuerbaren Energieträger und durch neue Technologien noch signifikant steigern“ erklärt Thorwarth.
Kontakt:
M. Sc. Johanna Eichermüller, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Eichermueller@, Tel. 07472 / 951-292 hs-rottenburg.de