Auf der Suche nach guten Rezepten zur Bewältigung der Waldschäden
Veröffentlicht am: 08. Juli 2021
Am 14./15. April 2021 hatte die Slowakei die Forstminister*innen (Pan-)Europas (Forest Europe) zur virtuellen Konferenz nach Bratislava eingeladen. Die obersten Waldverantwortlichen der Länder verabschiedeten eine Resolution zur Klimaanpassung der europäischen Wälder, die u.a. vorsieht, Informationen über Art und Ausmaß der Waldschäden mit den anderen Staaten zu teilen, bei der Bewältigung der Waldschäden eng zusammenzuarbeiten und best practice-Beispiele auszutauschen. Der Staffelstab von Forest Europe und die Verantwortung für die Umsetzung der Beschlüsse ging nach Abschluss der Konferenz in Bratislava an Deutschland über.
Der Wiederaufbau der Wälder, deren Anpassung an ein anderes Klima und sich ändernde Bedürfnisse von Menschen werden die berufliche Praxis der heutigen Forststudierenden-Generation prägen. Dabei lohnt es sich, über den eigenen Waldrand hinauszuschauen. Denn viele Länder stehen dabei vor immensen Aufgaben, suchen und finden politische und praktische Lösungen, wie Wälder saniert und angepasst werden können.
Im Wahlpflichtfach Internationale Waldpolitik (Leitung Prof. Dr. Christoph Schurr) werden jedes Jahr Themen und Projekte aus der europäischen oder globalen Forstwirtschaft durch die Studierenden bearbeitet. Im Sommersemester 2021 bot sich nun die Gelegenheit für 14 Studierende aus den Studiengängen Bachelor und Master Forstwirtschaft, unter Regie des internationalen Sekretariats von Forest Europe(Liaison Unit), auf der ersten Etappe der Umsetzung der Resolution mitzuwirken. Jens Haertel von der Liaison Unit und Dr. Bernhard Wolfslehner vom Europäischen Forstinstitut gaben nicht nur tiefe Einblicke in den Forest Europe Prozess, seine Stärken und Schwächen. Sie begleiteten die Studierenden auch dabei, sich die Waldschadenssituation in Österreich, Schweden und Tschechien anzuschauen. Analysiert wurden, auch in Kontakt mit Experten aus diesen Ländern, z.B. Umfang und Ursachen der Waldschäden, die Methoden zu deren Erfassung und das politische Instrumentarium, das zur Bewältigung eingesetzt wird. Neben einem besseren Verständnis für die Forstwirtschaft dieser Länder gab es auch Schlussfolgerungen für die Situation in Deutschland. Die drei Länderberichte wurden jetzt zum Semesterende an Forest Europe übergeben und werden dort für die weitere Arbeit verwendet.
Für alle Studierenden bleibt die Erfahrung, dass Forstwirtschaft in Europa vielfältige Wege geht, dass es sich aber lohnt, über alle Grenzen hinweg voneinander zu lernen und zusammenzuarbeiten.
Herzlichen Dank an das Team von Forest Europe für die Bereitschaft, dass wir als Studierende an diesem Projekt mitwirken konnten.