Rottenburger Studierende besuchen den Reichstag und den Internationalen Kongress der Säge- und Holzindustrie in Berlin
Veröffentlicht am: 18. April 2019
Vom 13. bis 15. März 2019 reiste ein Dutzend Studierender aus Rottenburg unter Leitung von Prof. Dr. Bertil Burian nach Berlin, um aus erster Hand zu erfahren wie einerseits der politische Alltag in Berlin funktioniert und andererseits welche Themen zukünftig vor allem die Säge- und Holzindustrie beschäftigen werden bzw. könnten.
Foto © DeSH
Der erste Exkursionstag startete mit einer Diskussionsrunde im Paul-Löbe-Haus mit dem Bundestagsabgeordneten der CDU Christian Hirte. Er veranschaulichte den Tagesauflauf eines Bundestagsabgeordneten in Berlin und zeigt auf, welche Verpflichtungen dieser innerhalb der Sitzungswochen zu erfüllen hat. Als Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erläuterte Hirte das politische Vorgehen zum Thema „Netzausbau G5 in Deutschland“ und ging auf diverse Fragen der Studierenden zu Themen der Forst- und Holzbranche ein. Auch die Frage „Wie kann sich die Holzindustrie politisch besser platzieren“ wurde mit Herr Hirte ebenso ausgiebig diskutiert wie die Frage, wie Holz als nachhaltiger, gesunder und ökologischer Werkstoff stärker im Bauwesen eingesetzt werden kann. Im Anschluss fand es noch eine ausführliche Führung durch das Paul-Löbe-Haus und das Reichstagsgebäude statt.
Am zweiten Exkursionstag stand der Besuch des Rohstoffgipfels der Arbeitsgemeinschaft der Rohholzverbraucher (AGR) zusammen mit dem Internationalen Kongress der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) auf dem Programm. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Holz im Klimawandel – Chancen und Herausforderungen für die Sägeindustrie“. Nachdem im Jahr 2018 allein in Deutschland ca. 32 Mio. Fm Käferholz anfielen, wurde bei dem Rohstoffgipfel der AGR viel um ein harmonisches Miteinander zwischen der Waldbesitzer/-verwalter und der holzverarbeitenden Seite geworben, da es in der Vergangenheit aufgrund des veränderten Rohstoffaufkommens zu Spannungen gekommen war.
Am Nachmittag wurde der Sägewerkskongress mit einem Grußwort des parlamentarischen Staatssekretärs Michael Stübgen eröffnet. Den Höhepunkt des ersten Kongresstages bildete ein sehr eindrücklicher Vortrag des Meteorologen und Leiters der ZDF-Wetterredaktion Dr. Gunther Tiersch zum Thema Klimawandel, sowie die anschließende Diskussion zwischen hochrangigen Vertretern aus der deutschen Holzwirtschaft und Vertretern der proHolz Austria und des schweizerischen Holzindustrieverbandes.
Das Abendprogramm fand in einem tollen Ambiente statt, welches die Studierenden nutzten, um erste Kontakte mit Unternehmen zu knüpfen.
Der letzte Kongresstag startete mit der Einheit Speed-Dating unter der Leitung von Prof. Dr. Bertil Burian. Es stellten sich die Unternehmen Prinz Deutschland GmbH, Springer Maschinenfabrik GmbH, USNR-Scannertechnik, Green Delta GmbH, IHB/Fordap und PEFC Deutschland vor. Die Unternehmen präsentierten Ihre neusten Entwicklungen und Zukunftsvisionen für 2019 und 2020.
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es mit dem Thema „ Wie lässt sich Holz trotz Klimawandel optimal nutzen?“ weiter. Dr. Andreas Kleinschmit von Lengefeld beleuchtete in seinem Vortrag das Thema „Kalamitäten und die Folgen für die Säge- und Holzindustrie“. Die Chancen und Möglichkeiten von Städten als Ressource zu nutzen, stellte Frau Prof. Dr. Annette Hillebrandt vor. Sie verdeutlichte eindrucksvoll das Nutzungspotenzial des Werkstoff Holz. Auch das Recycling von Verbundwerkstoffen wurde in dem Vortrag kritisch betrachtet. Im Anschluss diskutierten Dr. Carsten Merforth, Carsten Kullik und Sampsa Auvinen über die Themen „Zwischen Holzflut, Bläue und Engpässen: Kalamitätsholz und die Absatzmärkte“.
Weiter ging es mit der Live-Diskussion zum Thema „Nur CO2- Speicher – oder mehr? Was Holz für eine nachhaltige Zukunft leisten kann“. Prof. Dr. Hubert Röder ging auf das politische Thema „Klima“ ein und erörterte den Stellenwert Wald und Holz heute und künftig in unserer Gesellschaft. Dr. Ralf Beke-Bramkamp befasste sich im Vortag mit der Frage „Passt die Botschaft noch? Wie die Branche heute kommuniziert.“ Er verdeutlichte die Möglichkeiten und Chancen einer gelungenen Darstellung der Holzindustrie.
Am Nachmittag des zweiten Tages startete die Karriereplattform. Unternehmen aus der Sägeindustrie und dem Maschinenbau stellten ihre Unternehmen vor und standen jungen Studenten für Fragen zur Verfügung. Für die Studierenden stellte dies eine tolle Gelegenheit dar, um mit potentiellen Arbeitgebern in angenehmer Atmosphäre in Kontakt zu treten.
Fotos © DeSH