Einmal Teufelskeller und zurück
Veröffentlicht am: 27. Mai 2019
Exkursion des Master-Studiengangs Forstwirtschaft in den Stadtwald Baden im Aargau (Schweiz) am 21. Mai 2019
Das Stadtforstamt Baden ist einer der wenigen Forstbetriebe, dessen gesamte Leistungserstellung ganz konsequent auf Produkte ausgerichtet ist. Vom Holz über Erholungs- und ökologische Leistungen bis hin zu kulturellen Angeboten – im Wald der Ortsbürgergemeinde Baden wird keine Leistung bereitgestellt, für die es keinen direkt oder indirekt zahlenden Auftraggeber, einen internen oder externen konkreten Kunden gibt. Viele Forstleute würden bestreiten, dass das funktioniert. Baden beweist das Gegenteil. 2005 hat die Ortsbürgergemeinde für ihre vorbildliche Waldbewirtschaftung den renommierten Schweizer Binding-Waldpreis erhalten.
Stadtoberförsterin Sarah Niedermann-Meier stellte das Denken in Produkten und eine ganze Reihe dieser Produkte vor: lichte Wälder für den Naturschutz, Erholungseinrichtungen, Audiopfade, Wege, deren Zustand sich an den Interessen der Nutzergruppen orientiert, die in Baden in die Kategorien der Konventionalisten, Traditionalisten, Instrumentalisten und Idealisten eingruppiert werden. Und dann war da noch der Tüfels Chäller – Teufelskeller –, ein beeindruckendes Naturwaldreservat auf bewegtem Untergrund, das für die Badener ein wichtiges Stück Heimat ist. Das Reservat wird v.a. durch Ökosponsoring der Kantonalbank finanziert. Nebenbei erfuhren wir auch viel über die Wiederbewaldung von Sturmflächen nach Lothar 1999. Und über die Vorteile einer kommunalen Organisationsstruktur, bei der die Verantwortung für den Wald und die Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes außerhalb des Waldes zusammengefasst sind.