High-Tech auf Waldbau-Versuchsflächen
Veröffentlicht am: 24. Juli 2017
Die waldbaulichen Versuchsflächen der Hochschule für Forstwirtschaft werden zunehmend begehrte Untersuchungsobjekte für andere Disziplinen und Hochschulen.
Gerade erst vor wenigen Tagen führten Studierende aus den Studiengängen Agrarbiologie und Botanik der Universität Hohenheim einen Teil ihres ökophysiologischen Praktikums in Kooperation mit dem Fachbereich Waldbau der HFR auf den schon langjährig beobachteten Versuchsflächen im Lehrrevier durch.
Bei den Ende Juni und Anfang Juli 2017 durchgeführten Messungen standen folgende Fragen im Fokus:
- Welche Lichtmenge benötigt Nadelholz-Naturverjüngung für das Wachstum?
- Wie viel Photosynthese wird an einem trocken-sonnigen Tag geleistet?
- Wie genau können Baumparameter mit Hilfe von Fotos bestimmt werden, die durch Drohnen beim Flug durch den Bestand aufgenommen wurden? (vgl. aktuelle Publikation der Uni-Hohenheim zusammen mit der HFR: <link https: www.researchgate.net publication>www.researchgate.net/publication/318014726_Measurement_ofWithin-Season_Tree_Height_Growth_in_a_Mixed_Forest_Stand_Using_UAV_Imagery
Zur Untersuchung dieser Fragen brachten die Wissenschaftler aus Hohenheim unter der Leitung von Dr. Reiner Zimmermann und Armin Niessner spezielle Messtechnik wie z.B. Gaswechselmessgeräte mit, die bisher auf den intensiv untersuchten Waldbau-Versuchsflächen im Rammert noch nicht zum Einsatz kamen. Dr. Jan Dempewolf führte mit einer Drohne Baumstammvermessungen unterhalb des Kronendaches im Wald durch. Diese Pilotmessungen sollen der Anstoß für neue, gemeinsame Forschungsprojekte sein. Die Feldtage vermittelten den Teilnehmenden spezielles Methodenwissen im Bereich der Forst-Ökophysiologie. Dabei wurden nicht nur gute Messeergebnisse unter idealen Bedingungen erzielt, sondern vor allem auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von erfahrenen Pflanzenphysiologen und Forstwissenschaftlern gestärkt.
Göran Spangenberg von der HFR referierte über die mit dem Klimawandel verbundenen Fragen für die Forstwirtschaft und über die bisher erzielten Erkenntnisse aus eigenen Versuchen im Rammert. Die Rottenburger Förster erhielten tiefere Einblicke in die physiologischen Prozesse, die in Nadelbäumen ablaufen. „Dies ist ein weiterer Schritt in unserer seit 2010 bestehenden intensiven Forschungszusammenarbeit mit dem Institut für Botanik der Universität Hohenheim. Von diesen gemeinsamen Untersuchungen profitieren beide Seiten“, fasste der Waldbau-Verantwortliche der HFR, Prof. Dr. Sebastian Hein, die Veranstaltung zusammen.