Forstliche Delegationen besuchen die HFR
Veröffentlicht am: 06. Oktober 2016
Vom 17.-21. September besuchten vier Dozenten des Berea College, Department of Forestry, Kentucky und ein „Horse Logger“ aus Virginia die Hochschule für Forstwirtschaft. Die nordamerikanischen Kollegen wollten sich an der Wurzeln der geregelten Forstwirtschaft über unsere multifunktionale Waldbewirtschaftung informieren. In einem abwechslungsreichen Programm wurden die Themen Lehre und Forschung an der HFR, Bannwaldforschung, multifunktionale Eichenwaldbewirtschaftung, Waldbau mit Douglasie, Agroforstwirtschaft, Wildökologie und Jagdmanagement sowie bodenschonende Holzernte mit Rückepferden vorgeführt. Ein besonderes Highlight war der Einsatz zweier Rückepferde im Stadtwald Rottenburg, Revier Rottenburg-Süd, wo der zuständige Revierleiter, Gerhard Neth, seit vielen Jahren Rückepferde einsetzt. Ein Mitglied der Delegation – Jason Rutledge – besitzt in Virginia 23 Rückepferde und übernahm spontan die Führung eines der Rückepferde im Stadtwald. Mit den Rottenburger Pferderückern entstand sofort ein reger Erfahrungsaustausch und eine Einladung in die USA fürs nächste Jahr wurde ausgesprochen und auch umgehend zugesagt. Abgerundet wurde das Programm durch zwei Stadtbummel durch Rottenburg und Tübingen mit einer englischsprachigen Stocherkahnfahrt. Als Ergebnis des Aufenthalts wurde ein künftiger Erfahrungs- und Praktikantenaustausch vereinbart.
Nur zwei Wochen später erhielt die HFR Besuch von 33 Waldbesitzern/innen aus verschiedenen Staaten der USA, begleitet von Dr. Hermann Rodenkirchen und Forstdirektor Franz-Josef Risse von der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft. Nach einer Informationsrunde im Arboretum und über den Campus der HFR führten Revierleiter Gerhard Neth und Prof. Stefan Ruge die Gruppe einen Nachmittag lang durch den Stadtwald Rottenburg mit dem Schwerpunkt der Eichenwaldbewirtschaftung. Hier wurden alle Aspekte von der Naturverjüngung, Jungbestandspflege, Jung- und Altdurchforstung, Alt- und Totholzkonzept, Natur- und Artenschutz sowie Erholungsfunktionen intensiv demonstriert und diskutiert. Trotz der teilweise sehr unterschiedlichen Verhältnisse in den USA und in Südwestdeutschland wurden viele Gemeinsamkeiten in der Waldbewirtschaftung gefunden und so entstand ein für beide Seitensehr fruchtbarer Erfahrungsaustausch.