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Der Privatwald und seine Rolle in der Energiewende

Veröffentlicht am: 04. März 2015

In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rainer Luick an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) startet ein neues Forschungsprojekt, das sich mit der Rolle des Kleinprivatwaldes im Kontext der Energieholzversorgung beschäftigt.

Energiewende

Am Beispiel der Situation in Baden-Württemberg wird in den kommenden beiden Jahren untersucht, welche Nutzungskonkurrenzen eventuell bestehen und welche Wertschöpfungsketten mit dem Kleinprivatwald assoziiert sind. Dem Forschungsvorhaben liegt die Hypothese zu Grunde, dass im Kleinprivatwald bislang noch ungenutzte Holzressourcen zur Schließung von bestehenden und prognostizierten Versorgungslücken in der Holznachfrage bestehen. Im Detail sollen folgende Fragestellungen untersucht werden:

  • Wie sieht die Holznutzung im Kleinprivatwald hinsichtlich der Intensität tatsächlich aus?
  • Welche Wertschöpfungsketten der Energieholznutzung des Kleinprivatwaldes stellen sich in einer ganzheitlichen Bewertung (ökonomische Effekte, Umweltauswirkungen, Regionalität von Stoffströmen und Wertschöpfung) als vorteilhaft heraus?
  • Wie unterscheiden sich Nutzungsintensität und Wirkungen der Energieholznutzung im Kleinprivatwald von den übrigen Waldbesitzarten?
  • Welche Ketten der stofflichen bzw. energetischen Verwertung sollten bevorzugt werden, wenn eine Optimierung der Umweltauswirkungen und die Maximierung der (regionalen) Wertschöpfungseffekte im Vordergrund stehen?

Die Ergebnisse sollen das Wissen und die Diskussion zu Nutzungskonkurrenzen und Nachhaltigkeitsaspekten, sowie zum möglichen Beitrag des Kleinprivatwaldes an der Energieholzbereitstellung verbessern und Handlungsempfehlungen geben, welche Wertschöpfungsketten mittel- und langfristig, sowie bei welchen (ökologischen, logistischen und ökonomischen) Rahmenbedingungen vorzuziehen sind. Im Dialog mit Akteuren und durch Recherche in anderen Bundesländern sowie durch Transferworkshops wird sichergestellt, dass situativ Übertragbarkeit gewährleistet ist. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von 2 Jahren und wird mit 280.000 € vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmens des Programms „Nachwachsende Rohstoffe“ finanziell gefördert. Projektträger ist die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR). Mit Modulen ist auch die Albert- Ludwigs-Universität Freiburg (Prof. für Waldbau an der Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen) und das Öko-Institut e.V. eingebunden.

Die Projektleitung hat Prof. Dr. Rainer Luick; die wissenschaftliche Bearbeitung und die Koordinierung des Vorhabens liegt bei Frau Marie Sophie Schmidt (MBA).